Wilhelm III. (Sachsen)
Wilhelm III. der Tapfere (* 30. April 1425 in Meißen; † 17. September 1482 in Weimar) war ein Fürst aus dem Hause Wettin. Er war ein Sohn des Kurfürsten von Sachsen Friedrich I. und der Katharina von Braunschweig-Lüneburg und führte den Titel Herzog von Sachsen.
Leben
Bei der Altenburger Teilung des wettinischen Besitzes im Jahr 1445 erhielt er den fränkischen und thüringischen Teil des Kurfürstentums (Landgraf in Thüringen), während sein älterer Bruder Friedrich II. der Sanftmütige den meißnischen Teil und vor allem die Kurwürde behielt. Streitigkeiten über die Verteilung führten jedoch 1446 zum Sächsischen Bruderkrieg, der erst am 27. Januar 1451 mit dem Frieden von Naumburg ein Ende fand.
1439 wurde Wilhelm mit Anna von Österreich, der Tochter des späteren deutschen Königs Albrecht II. verlobt. Anna und Wilhelm heirateten in Jena. Wilhelm wollte die mit dieser Ehe erworben Erbansprüche auf das Herzogtum Luxemburg sowie Böhmen und Ungarn durchsetzen und besetzte bereits 1441 das Herzogtum. Damit geriet er in Konflikt mit Phillipp den Guten von Burgund, der ihn nach einigen Gefechten zum Abzug zwang. Nach dem Tod von Annas Bruder Ladislaus Postumus im Jahr 1457 führte Wilhelm den Titel Herzog von Luxemburg. Seine Ansprüche auf Böhmen musste er gegenüber König Georg von Podiebrad aufgeben, seine Tochter Katharina wurde mit dessen Sohn Heinrich von Münsterberg verheiratet. Wilhelms Ehe mit Anna blieb ohne männliche Erben, Wilhelm setzte Anna auf der Eckartsburg gefangen, wo sie 1462 starb. Danach heiratete er 1463 seine Mätresse Katharina von Brandenstein. Um diese nicht standesgemäße Ehe zu stärken, vermachte er ihrer Familie unter anderem die Burg Ranis als Geschenk.
Im Vertrag von Eger 1459 legen Kurfürst Friedrich und Herzog Wilhelm von Sachsen und der König von Böhmen Georg von Podiebrad die Grenze zwischen Böhmen und Sachsen auf der Höhe des Erzgebirges und der Mitte der Elbe fest, die noch heute größtenteils gültig ist. Sie gehört somit zu den ältesten, noch bestehenden Grenzen Europas.
Wilhelm war der letzte Wettiner, unter dem die Landgrafschaft Thüringen ein selbstständiges Herrschaftsgebiet war. Da er keine Söhne hinterließ, fielen seine Besitzungen an seine Neffen Ernst und Albrecht. Sein luxemburgisches Erbe fiel an die Habsburger.
Quellen
- Frank-Lothar Kroll (Hrsg.): Die Herrscher Sachsen, Beck 2004, München, ISBN 3-406-52206-8
- Thüringer Staatsanzeiger Nr. 11/2008 - ISSN 0939-9135
Literatur
- Heinrich Theodor Flathe: Wilhelm III. (Markgraf von Meißen und Herzog zu Sachsen). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 43, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 124–127.
Weblinks
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Friedrich V. | Landgraf von Thüringen 1445–1482 |
Ernst |
Maria | Herzog von Luxemburg 1457–1482 |
Maximilian I. |
Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Wilhelm_III._(Sachsen)“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 27. Juni 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Wilhelm III. |
ALTERNATIVNAMEN | Wilhelm der Tapfere |
KURZBESCHREIBUNG | Herzog von Sachsen, Fürst aus dem Hause Wettin |
GEBURTSDATUM | 30. April 1425 |
GEBURTSORT | Meißen |
STERBEDATUM | 17. September 1482 |
STERBEORT | Weimar |