Egon Freiherr von Berchem

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1926: Egon Freiherr von Berchem (Bild des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde)

Egon August Freiherr von Berchem (* 2. April 1876 in Stuttgart; † 1. Dezember 1946 in OberelkofenW-Logo.png, heute Stadtteil von Grafing bei München) war ein deutscher Verlagsbuchhändler, Sphragistiker und Heraldiker.

Leben

Egon von Berchem, der aus der freiherrlichen Linie des bayerischen Adelsgeschlechts von BerchemW-Logo.png stammte, Sohn des Alfred Wilhelm Ludwig von Berchem (1843-1890) und der Elise Maria Caroline Henning (* 1853), erwarb sich die Kenntnisse der Heraldik und Siegelkunde autodidaktisch. Die Zusammenarbeit mit dem Grafiker und Heraldiker Otto Hupp und dem Heraldiker Donald Lindsay Galbreath prägten seine Ansichten über eine historische-ästhetische Heraldik. In dieser Zusammenarbeit entstand ein beispielloser Katalog der deutschen Wappenbücher des Mittelalters.

„B.(erchem) machte sich als Buchhändler 1901 in Waldheim (Sachsen) selbständig, erwarb 1911 die Firma „Max Kellerers Hofbuchhandlung“ in München und hatte verschiedene Ehrenämter inne. Als Heraldiker und Sphragistiker Autodidakt, gehörte er zum Kreis um Otto Hupp, als dessen engster Mitarbeiter und Verleger er für eine Wiedergewinnung der Regeln der Heroldskunst und „wider die Schwarmgeister“, insbesondere gegen die Runentheorie Guido ListsW-Logo.png und Bernhard Koerners auftrat.“

Adolf Roth (1955)[1]

Mitgliedschaften

Berchem war beruflich und im Ehrenamt in vielen verschiedenen Funktionen in kulturgeschichtlichen Vereinigungen, Ämtern, Institutionen etc. engagiert, darunter zum Beispiel:

  • Vorsitzender des Münchner Buchhändlervereins
  • Vorstandsmitglied der Deutschen Buchhändlergilde, Berlin
  • Mitglied verschiedener Ausschüsse des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels
  • Mitglied der IHK München
  • Pfleger des Germanischen Museums für München
  • Von 1918 bis zu seinem Tod war Berchem Mitglied im Verein „Der Herold“; Ehrenmitglied seit 7. November 1939.[2]
  • Mitgründer des 1922 gestifteten Bayrischen Landesvereins für Familienkunde, dessen 1. Vorsitzender er zwischen 1924 und 1945 war.
  • Verein St. Michael
  • Heraldisch-Genealogische Gesellschaft Adler (Verein)
  • Roland (Dresden)
  • 1911-1914 und 1922-1934: Zentralstelle für deutsche Personen und Familiengeschichte

Familienwappen

Wappen der Grafen von Berchem

Stammwappen
Blason: „In Rot über grünem Dreiberge ein silberner Wellenschrägbalken, be­sei­tet von je einem, grünen Seeblatt (..). Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein mit dem Schildbild (jedoch ohne Dreiberg) belegter roter Flügel“.[3]

Wappenbesserung
Die Wappenbesserung ist in der Wikipedia ausführlich beschrieben, siehe: → Wappen BerchemW-Logo.png

Werke

  • Die von Berchem in Köln, ihr Stammwappen und die ältesten Siegel : Ein Beitr. zur älteren Geschichte der Familie von Berchem mit den Seeblättern. 1910.
  • Siegel. In: Bibliothek für Kunst- und Antiquitätensammler. Band 11. Berlin 1918. (2. Auflage Berlin 1923)
  • Grundzüge der Wappenkunde. 1920.
  • Heraldische Bücherkunde für den Familienforscher. Leipzig 1925. (elektronische Reproduktion. Dt. Nationalbibliothek. Frankfurt 2016)
  • Das Stammbuch der Familie Donauer aus Regensburg; 1599-1608. In: Blätter des Bayerischen Landes-Vereins für Familienkunde. Jahrgang 1930.
  • Heraldische Bibliographie. Leipzig. 1937. (erschien gleichzeitig als: Familiengeschichtliche Bibliographie. Bd. 5, T. 3)
  • Wappenmißbrach im In- und Ausland. In: Jb. für auslandsdeutsche Sippenkunde. Hrsg. vom Deutschen Ausland-Inst. 2 Jg. Stuttgart. 1937. S. 37-43.
  • Wappenmißbrauch. In: Fgsch. Bll./Dt. Herold. Jahrgang 1937. Heft 4. Sp. 141-144. Abb.
  • Die Herolde und ihre Beziehungen zum Wappenwesen. In: Beiträge zur Geschichte der Heraldik 5. Verfasser und Herausgeber Egon von Berchem (in Zusammenarbeit mit Donald Lindsay Galbreath und Otto Hupp). Berlin 1937/1939. (Schriftenreihe der Reichsstelle für Sippenforschung ; Bd. 3)
  • Die Wappenbücher des deutschen Mittelalters. Basel 1928. (mit Otto Hupp und D. L. Galbreath) 1939.
  • Stammbuchblätter als heraldisch-genealogische Quelle von Egon Frh. von Berchem -- Wappen der Bürgermeister und Ratsherrn zu Dachau 1620 von Dr. Hans Buchheit. Schriften des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde e. V. Heft 13. München 1941.
  • Über das Wappenwesen. In: Deutsches Adelsblatt

Literatur

  • Manfred Wegele: Bayerischer Landesverein für Familienkunde e. V.. In: Historisches Lexikon Bayerns. Internet: www.historisches-lexikon-bayerns.de. Publiziert am 14.12.2016. Abgerufen: 17.08.2017.
  • Lebenslauf zum 50. Geburtstag. In: Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde. 1926. S. 25 ff.
  • Lebenslauf zum 65. Geburtstag. In: Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde. 1941. S. 57-58.
  • Freiherrliches Taschenbuch. Gotha. 1939. S. 43

Einzelnachweise

  1. Adolf Roth: Berchem, Egon August Freiherr von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 62 f. (Digitalisat).
  2. Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliographisches Institut, Mannheim, Wien, Zürich 1984, ISBN 3-411-02149-7, S. 60 (Digitalisat [abgerufen am 29. Februar 2020]).
  3. Jürgen Arndt (Bearbeiter) unter Mitwirkung von Horst Hilgenberg und Marga Wehner: Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie der Sphragistiker, Vexillologen und Insignologen. Hrsg.: Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften (= J. Siebmachers Großes Wappenbuch. H). Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 36 (664 S.).

Weblinks

Commons: Berchem Familie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Wappen der Familie von Berchem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Egon_von_Berchem“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 17. August 2017 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.