Moritz (Sachsen-Zeitz)
Moritz von Sachsen-Zeitz (* 28. März 1619 in Dresden; † 4. Dezember 1681 in Zeitz) war ein der albertinischen Linie des Hauses Wettin entstammender Herzog des Sekundogeniturfürstentums Sachsen-Zeitz.
Leben
Er war der Sohn des Kurfürsten von Sachsen Johann Georg I. und dessen Ehefrau Magdalena Sibylle, einer Tochter von Herzog Albrecht Friedrich von Preußen. Die Herzöge August von Sachsen-Weißenfels, Christian von Sachsen-Merseburg und der Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen waren seine Brüder.
Zusammen mit seinen Brüdern wurde Moritz am Hof in Dresden erzogen. Unter seinen Hauslehrern nahm Hofmarschall Kurt von Einsiedel ein herausragende Rolle ein. Von August 1642 bis September 1645 unternahm Moritz zusammen mit seinem Bruder Christian eine Grand Tour durch Norddeutschland und die Niederlande.
1645 wurde Herzog Moritz durch Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen. Der Fürst verlieh ihm den Gesellschaftsnamen der Sittsame und das Motto im Wirken. Als Emblem wurde ihm die Wurzel Julapium (Ipomea L.) zugedacht. Im Köthener Gesellschaftsbuch findet sich Herzog Moritz' Eintrag unter der Nr. 450. Dort ist auch das Reimgesetz verzeichnet, das er anlässlich seiner Aufnahme verfasste:
- Die wurtzel so da wird Jalapium genant
- Hat in dem wircken sich gar sitsam stets erzeiget
- Drum ich der Sitsam' heiß' auch sol mir anverwant
- Die Sitsamkeit fort sein. Dan diese tugend steiget
- Und geht dem Pralen vor, wo sie nun wird erkant,
- Da ist und muß ihr ein, ein iederman geneiget,
- So laßet Sitsam uns in lieb' und leiden sein
- Wirckt guter sitten frucht in mir jahr aus jahr ein.
1647 betraute man ihn mit der Ballei Thüringen des deutschen Ordens. Mit dem Staatswissenschaftler und Theologen Veit Ludwig von Seckendorff hatte Moritz einen bedeutenden Kanzler und Konsistorialpräsidenten an seiner Seite. Als Hofprediger wirkte der Dramatiker Johann Sebastian Mitternacht an seinem Hof.
Mit der testamentarischen Verfügung des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen wurde am 20. Juli 1652 in Dresden die Teilung des albertinischen Territoriums vollzogen.
Damit kam die Herrschaft Zeitz als wettinische Sekundogenitur an Moritz. Damit wurde Herzog Moritz der erste Herzog von Sachsen-Zeitz. Um als solcher repräsentieren zu können, ließ Moritz ab 1657 in Zeitz auf dem Areal der im Dreißigjährigen Krieg weitgehend zerstörten Bischofsburg einen barocken Schlossneubau errichten, Schloss Moritzburg. Das Schloss wurde 1678 fertiggestellt.
Im Alter von 62 Jahren starb Herzog Moritz von Sachsen-Zeitz am 4. Dezember 1681 auf Schloss Moritzburg in Zeitz. Sein ältester Sohn Moritz Wilhelm folgte ihm unter Vormundschaft als Herzog von Sachsen-Zeitz auf dem Thron.
Ehe und Nachkommen
Seine erste Ehe schloss er am 19. November 1650 in Dresden mit Sophie Hedwig von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, der Tochter Philipps, Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg aus dessen Ehe mit Sophie Hedwig von Sachsen-Lauenburg. Sophie Hedwigs Schwester Christiana heiratete in einer Doppelhochzeit gleichzeitig Moritz' Bruder Christian.
Aus der Verbindung zwischen Moritz und Sophie Hedwig gingen folgende Kinder hervor:
- Johann Philipp (* 12. November 1651 in Dresden; † 24. März 1652 ebd.), Erbprinz von Sachsen-Zeitz
- Moritz (* 26. September 1652 in Dresden; † 10. Mai 1653 ebd.), Erbprinz von Sachsen-Zeitz
Vier Jahre nach dem Tod seiner ersten Frau schloss er am 3. Juli 1656 in Weimar seine zweite Ehe mit Dorothea Maria von Sachsen-Weimar, der Tochter des Herzogs Wilhelm von Sachsen-Weimar aus dessen Ehe mit Eleonore Dorothea von Anhalt-Dessau.
Aus der Verbindung zwischen Moritz und Dorothea Maria Hedwig gingen folgende Kinder hervor:
- Eleonore Magdalene (* 30. Oktober 1658 in Weimar; † 26. Februar 1661 in Dresden), Prinzessin von Sachsen-Zeitz
- Erdmuthe Dorothea (1661–1720), Prinzessin von Sachsen-Zeitz ∞ Christian II., Herzog Sachsen-Merseburg
- Moritz Wilhelm (1664–1718), Herzog von Sachsen-Zeitz ∞ Maria Amalia von Brandenburg-Schwedt
- Johann Georg (* 27. April 1665 auf Schloss Moritzburg in Zeitz; † 5. September 1666 ebd.), Prinz von Sachsen-Zeitz
- Christian August (1666–1725), Prinz von Sachsen-Zeitz, Kardinal-Erzbischof von Gran, Bischof von Raab, Primas von Ungarn und kaiserlicher Prinzipalkommissar beim Immerwährenden Reichstag
- Friedrich Heinrich (1668–1713), Herzog von Sachsen-Zeitz-Pegau-Neustadt ∞ (I) Sophie Angelika von Württemberg-Bernstadt und ∞ (II) Anna Friederike Philippine von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg
- Maria Sophia (* 3. November 1670 auf Schloss Moritzburg in Zeitz; † 31. Mai 1671 ebd.), Prinzessin von Sachsen-Zeitz
- Magdalena Sibylla (* 7. April 1672 auf Schloss Moritzburg in Zeitz; † 20. August 1672 ebd.), Prinzessin von Sachsen-Zeitz
Nachdem auch seine zweite Gemahlin gestorben war, heiratete er zum dritten Mal und zwar am 14. Juni 1676 in Wiesenburg bei Hartmannsdorf Sophie Elisabeth von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg, der Tochter des Herzogs Philipp Ludwig von Schleswig-Holsterin-Sonderburg-Wiesenburg aus dessen Ehe mit Anna Margarete von Hessen-Homburg. Diese Ehe blieb allerdings kinderlos.
Weblinks
- Druckschriften von und über Moritz (Sachsen-Zeitz) im VD 17
- Johann Hübners ... Drey hundert und drey und dreyßig Genealogische Tabellen, Tab. 171
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Albrecht, Herzog von Sachsen-Eisenach | Landkomtur der Deutschordensballei Thüringen 1647–1681 |
vakant, ab 1684 Christian August, Prinz von Sachsen-Zeitz |
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Verwaltung durch das Kurfürstentum Sachsen | Postulierter Administrator von Naumburg und Zeitz 1653–1656 |
aufgegangen im Herzogtum Sachsen-Zeitz |
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
aus Kursachsen und Naumburg-Zeitz hervorgegangen | Herzog von Sachsen-Zeitz 1656–1681 |
Moritz Wilhelm |
Personendaten | |
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NAME | Moritz von Sachsen-Zeitz |
KURZBESCHREIBUNG | Herzog von Sachsen-Zeitz, aus dem Hause Wettin (albertinische Linie) |
GEBURTSDATUM | 28. März 1619 |
GEBURTSORT | Dresden |
STERBEDATUM | 4. Dezember 1681 |
STERBEORT | Zeitz |