Schröterhorn
Schröterhorn/Schrötergehörn | |
Das Schröterhorn (auch Schrötergehörn, Schröterskopf, Schrötergeweih, Geweih des Schröters, im Plural Schröterhörner oder ähnlich genannt; französisch tenailles de scarabée; englisch horns of a scarabee) ist in der Heraldik eine gemeine Figur.
Darstellung
Das Schrötergehörn ist eine stilisierte Darstellung eines Zangenteils, das sich im realen Vorbild am Kopf eines Schröters oder Hirschkäfers
befindet. In Wappen wird ein Schröterhorn nicht einzeln dargestellt, sondern paarweise als geweihähnliche Figur mit kurzen spitzen Enden an jedem Horn. Im Blason wird dieses Motiv in der Mehrzahl als Schröterhörner oder als Schrötergehörn gemeldet. Der Begriff ist aus der Bezeichnung für den Schröterkäfer und seiner Familie abgeleitet (Schröter bzw. Lucanidae sind eine Familie der Coleoptera).
Siebmacher
„Das Geweih des Schröters (Tafel XXI. Fig. 22) erscheint z. B im Wappen der von Nicolai in Oesterreich und von Holling am Rhein. Dass die als „Schröterhörner" blasonirten Wappenfiguren von Engern und Brehna nicht solche, sondern „ausgebrochene Seeblätter“ sind, davon wird unten bei diesen (..) die Rede sein.“
Abgrenzung
Das Schrötergehörn ist als Wappenbild schwer zu bestimmen und wird zuweilen fehlinterpretiert. Zu Verwechslungen kommt es vor allem mit dem Seeblatt oder dem Ortband. In der Literatur werden die Ausdrücke „Seeblatt“ und „Schröterhorn“ teilweise synonym verwendet, was nicht korrekt ist. Für die Gleichsetzung findet sich in folgender Wappenbeschreibung ein Beispiel:
„8.) Wegen des Herzogthums Engern im silbernen Feld drey rothe Seeblätter oder Schröterhörner.“
Wappenbilderordnung
- (Hirschkäfer)-Gehörn mit Grind wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Einzelteile des Kopfes: 1. Tiere unter der Nr. (3011)-725 aufgenommen.
Literatur
- Das große Buch der Wappenkunst, Wolfgang Leonhard, Verlag Georg D.W.Callwey, München, 1978/2001
- Lexikon der Heraldik, Gert Oswald, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1984
Einzelnachweis
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie ( M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.
- ↑ Erdbeschreibung der kurfürstlich- und herzoglich sächsischen Lande, Friedrich Gottlob Leonhardi, Leipzig , bei Joh. Phil. Haugs Witwe, 1788, Seite 54.
- ↑ Wappen der Grafen von Tecklenburg (korrekt dargestellt.)
- ↑ Wappen der Grafen von Tecklenburg: Hier irrtümlich in Form von drei Herzen aufgerissen (die Grafen von Tecklenburg führen eigentlich drei Seeblätter).
Siehe auch
Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Schröterhorn“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 11. Juni 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.