18. Jahrhundert

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Ein ebenso scharfzüngiger wie vielseitiger Aufklärer: Voltaire

Das 18. Jahrhundert begann am 1. Januar 1701 und endete am 31. Dezember 1800. In philosophischer Hinsicht war es geprägt von der Aufklärung. Es markiert den Beginn der Moderne in Europa. Noch die längste Zeit herrschte fast unangefochten der Adel, in einigen Ländern in der Manier des Absolutismus. Am Ende des Jahrhunderts jedoch kam es dazu, dass der so genannte Dritte Stand, oder das Bürgertum, politische Macht oder Teilhabe gewann. Ein Meilenstein in dieser Entwicklung war die Französische Revolution, auch wenn diese in revolutionären Kriegen, Terrorherrschaft und der Machtergreifung Napoleons gipfelte.

In wirtschaftlicher Hinsicht erhielten die alten merkantilistischen Ideen, die eine große Rolle des Staates vorsehen, Konkurrenz vom moderneren Wirtschaftsliberalismus. Schon in jenem Jahrhundert sind die Anfänge der Industriellen Revolution zu verorten, vor allem in Großbritannien.

Politik

Joseph II. von Österreich war ein "aufgeklärter Monarch".

Der Absolutismus war der (nicht immer geglückte) Versuch der Monarchen, möglichst viel politische Macht an sich zu ziehen, auf Kosten der Stände, die vielfältige Sonderrechte hatten. Das hatte auch Folgen auf die Kultur, denn die Herrscher ließen prunkvolle Schlösser und Residenzen bauen. Dies drückt sich im Stil des höfischen Rokoko aus.

Das einfache Volk lebte vielfach in Armut, wie auch in vorherigen Jahrhunderten und danach. Seuchen und die letzte Pest verödeten noch viele Landstriche in Europa, das mit über 300 Kleinstaaten, darunter mehr als die Hälfte im Gebiet des heutigen Deutschland, ständig zerstritten war. Es wurden 21 Kriege, meist Erbfolgekriege und Koalitionskriege, geführt und die Monarchen betrachteten alles, auch die Soldaten, die meist ausländische Söldner oder zwangsrekrutierte Bauern waren, als ihr persönliches Eigentum, dafür wurde der Ausdruck Kabinettskriege geprägt; so teilten beispielsweise Friedrich II. von Preußen, Katharina die Große und Joseph II. von Österreich das wehrlose Polen unter ihren Staaten auf. Durch Heirat bzw. Erbfolge wurden Dynastien gefestigt, sodass die Politik in Europa von insgesamt 15 Familien bestimmt wurde, die mächtigsten darunter waren Habsburger und Bourbonen, deren Konflikt lange die europäische Politik beherrscht hatte, aber 1756 durch die "Diplomatische Revolution", einen Bündniswechsel der damaligen fünf Großmächte beendet wurde.

Französische Revolution

Siehe Französische Revolution

In Frankreich führten mehrere Gründe zu steigender politischer Unzufriedenheit: hohe Zins- und Abgabenlast, Inflation, mangelnde Reformen, schlechte Ernten. 1789 kam es zu einem Aufstand des Volkes, und nichtadlige Politiker erhielten politische Macht. Sie führten erst eine gemäßigt-monarchistische, später eine republikanische Verfassung ein. Die Prinzipien von „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ wurden in der „Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte“ festgeschrieben, an die Stelle des Gottesgnadentums trat die Volkssouveränität, eine Voraussetzung für die Entstehung des modernen Staates, auch politischer Richtungen. Parteien und Ideologien bildeten sich langsam heraus. Auch die Forderung nach Emanzipation der Frauen kam erstmals auf. Verwirklicht wurden viele Vorstellungen jedoch erst im 19. oder gar 20. Jahrhundert.

General Napoléon Bonaparte übernahm bald nach Ende der Terrorherrschaft 1799 in Frankreich die Macht und führte seine Truppen in den folgenden Koalitionskriegen siegreich durch halb Europa, wodurch überall in den besetzten oder geteilten Ländern neue Nationalgefühle entstanden, so auch in Deutschland oder der Schweiz. Napoleons Zeitalter endet erst 1815 mit dem Wiener Kongress.

Philosophie und Wissenschaften

Die Philosophie der Aufklärung war eine Gegenbewegung zu Krone und Kirche. Sie beeinflusste wiederum einige Monarchen, die sich als aufgeklärte Monarchen verstanden. Diderot und d’Alembert gaben die Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers heraus, die das gesamte Wissen seiner Zeit dem breiten Volk zugänglich machen sollte und so auch brisante Informationen verbreitete.

Wirtschaft

Die Industrielle Revolution begann und der Merkantilismus wurde durch den Wirtschaftsliberalismus abgelöst, den Adam Smith 1776 formulierte, wobei er auch die sich entwickelnde Soziale Frage darstellte. Die neuzeitliche Wissenschaft konnte sich weiterentwickeln und gab der Landwirtschaft sowie Warenproduktion neue Impulse.

Literatur

Ein neues Bewusstsein vom Bürgertum kam durch Lessing zum Ausdruck, der mit dem bürgerliche Trauerspiel und den Ideen der Aufklärung das deutsche Theater reformierte und die Hochzeit der deutschen Literatur (ca. 1770-1830) einleitete. Die Werke von Goethe und Schiller strahlen weit in das 19. Jahrhundert hinein.

Wichtige Ereignisse und Entwicklungen

Wichtige Persönlichkeiten

Wichtige Erfindungen

Quellenhinweis

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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „18._Jahrhundert“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 01. Juni 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.