Armorial Bellenville

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Folio 1 verso im Armorial Bellenville

Das Armorial Bellenville (auch Codex Bellenville, Wappenbuch Bellenville genannt) ist ein Armorial („Wappenbuch“), das im späten 14. Jahrhundert zusammengestellt wurde (nach Léon Jéquier in mehreren Phasen von ca. 1355/1360 bis 1380; nach Michel Pastoureau und Popoff zwischen 1375 und 1385, wobei die Malereiarbeiten bis 1395/1400 fortgesetzt worden sein sollen)[1]. Einige Quellen gehen davon aus, dass der Herold Claes Heinenzoon (bzw. Heynen) der Urheber des Wappenbuchs ist.[2]

Es „ist nach seinem einstigen Besitzer Antoine de Beaulaincourt seigneur des Bellenville (1499-1559), Wappenkönig des Goldenen Vlies, benannt“[3] und wurde 1650 in die Hände von Alexander Petaud übergeben. Das Wappenbuch befindet sich derzeit im Bestand der französischen NationalbibliothekW-Logo.png (in der Abteilung für Handschriften Fr. 5230).

Inhalt

Das Wappenbuch zeigt auf 75 Blättern 1.738 Wappendarstellungen, darunter die Wappen von Fürsten und Herren aus 44 Wappenlandschaften („marches d'armes“, zum Beispiel Berghe, Brabant, England, Zypern, Cleves, Dänemark, Flandern, Gelderland, Hainaut, Hessen, Jülich, Lorraine, Schweden, Verona und so weiter). Die Hohe Anzahl der gezeigten Wappen aus dem Rhein-Maas-Moselraum deutet darauf hin, dass der Ursprung des Wappenbuchs im Gebiet Köln-Maastricht liegen könnte.[3] Der Maler oder die Maler der Wappen sind nicht bekannt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Elmar Hofman: Bellenville’s two armorials In: Heraldica Nova: Medieval and Early Modern Heraldry from the Perspective of Cultural History (a Hypotheses.org blog). Erstellt: 07/07/2017. Abgerufen: 26. August 2020. Internet: heraldica.hypotheses.org/5785.
  2. Armorial Bellenville. (2015, janvier 2). Wikipédia, l'encyclopédie libre. Page consultée le 10:08, octobre 18, 2015 à partir de http://fr.wikipedia.org/w/index.php?title=Armorial_Bellenville&oldid=110499503.
  3. 3,0 3,1 Nagel, Rolf: Zur Herausgabe von Wappenbüchern. In: Vom Nutzen des Edierens. Akten des internationialen Kongresses zum 150-jährigen Bestehens des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Wien, 3.-5. Juni 2004. Herausgegeben von Brigitte Merta, Andrea Sommerlechner, Herwig Weigl. Ergänzungsband. Wien. 2005. S. 272.