Blattschnitt (Heraldik)
Der Blattschnitt ist in der Heraldik eine Oberbegriff oder ein abkürzender Ausdruck für Heroldsbilder, die zu den Wappenschnitten gehören und die im Wappenschild oder im Feld mit ihrer Teilungslinie nach jeder Seite in ein Blatt auslaufen.
„Blattschnitt: Teilungslinie im Schild oder Feld, die nach jeder Seite eine derartige Abweichung hat, daß beiderseits die Form eines Blattes entsteht. Es kommen verschiedene Varianten vor, zum Beispiel in Form des Lindenblattes, wobei andere Blattformen äußerst selten sind (..)“
Darstellung und Blasonierung
Der allgemeine Ausdruck „Blattschnitt“ sollte in der Wappenbeschreibung (Blason) je nach der Art des dargestellten Blattes beiderseits der Schnittlinie genauer benannt werden (zum Beispiel „mit Kleeblattschnitt“, „mit Lindenblattschnitt“, mit Hopfenblattschnitt, mit Weinblattschnitt, mit Eichenblattschnitt et cetera).
„Zu den interessantesten Heroldsbildern dieser Art zählen die sogenannten Blattschnitte. Es sind vorwiegend Linden-, Eichen- und Kleeblätter, auch Lilien, die in heraldisch stilisierten Formen entweder einzeln von einem Schildrand, oder welchselseitig von einer Teilungslinie ausgehend, das gesamte Schildfeld räumfüllend und harmonisch aufteilen.“
Blattschnitte werden gewöhnlich in der Kombination Metall gegen heraldische Farbe ausgeführt.
Abgrenzung
Es erscheinen in Wappen auch Wappenschnitte, die nicht nach jeder Seite in eine Blattfigur auslaufen, sondern nur nach einer und auf der anderen Seite mit einem anderen Motiv kombiniert sind. In diesem Fall sind der Wappenschnitt und alle Figuren, in die die Schnittlinien auslaufen, zu melden.
Siehe
Weblinks
Bernhard Peter: Wappengestaltung mit schnittigen Teilungen
Einzelnachweise
- ↑ Oswald, Gert: Lexikon der Heraldik. Mannheim, Wien, Zürich. 1984. S. 73
- ↑ Walter Leonhard: Das grosse Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung. Callway, München 1978, ISBN 3-8289-0768-7, S. 164 (Genehmigte Lizenzausgabe für Weltbild Verlag GmbH: Bechtermünz, Augsburg 2000).
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