Carola von Wasa-Holstein-Gottorp

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Carola, Prinzessin von Wasa (Caroline Friederike Franziska Stephanie Amelie Cecilie) (* 5. August 1833 im Schloss Schönbrunn; † 15. Dezember 1907 in Dresden), geb. Prinzessin Wasa-Holstein-Gottorp war als Gemahlin des Königs Albert I. die letzte Königin von Sachsen.

Leben und Wirken

Königin Carola um 1899

Prinzessin Carola wurde 1833 als einzige Tochter des ehemaligen Kronprinzen von Schweden, Prinz Gustav von Wasa (1799–1877) und seiner Gemahlin Prinzessin Luise von Baden geboren. Ihre Großmutter war Stéphanie de Beauharnais. Prinz Gustav, der seine Stellung als Kronprinz durch die Absetzung seines Vaters Gustav IV. Adolf verlor, war österreichischer General und benutzte den Namen "Prinz von Schweden", welches heftige Proteste des Bernadotte-Königs Karl XIV. Johann hervorrief. Gustav erhielt dann 1829 von Kaiser Franz I. von Österreich den Titel Prinz von Wasa, ohne freilich mit der Dynastie Wasa nahe verwandt gewesen zu sein (denselben entfernten Verwandtschaftsgrad hatten die Kinder des Bernadotte-Königs Oskar I. mit Joséphine de Beauharnais jr.). Dies führte später zu Irrtümern, denn man nannte Carola "die letzte Wasaprinzessin", welches sie nicht war. Die letzte Wasa war die ehemalige Königin Christina I. von Schweden.


Um 1850 galt Carola als eine der schönsten königlichen Prinzessinen von Europa. An Freiern mangelte es nicht – insbesondere Napoléon III. war eifrig bemüht, ihre Hand zu bekommen. Es gelang aber ihrem Vater, dem Carolas Zukunft im unruhigen Frankreich mit einander bekämpfenden Republikanern, Bonapartisten, Legitimisten und Orléanisten unsicher schien (nach 20 Jahren sollte er sagen: "Wie richtig habe ich das vorausgesehen!"), mit Hilfe des Kaisers Franz Joseph I. diese Pläne zu vereiteln und die Verlobung mit Albert von Sachsen durchzuführen.


Carola konvertierte 1852 (gegen heftigen Widerstand ihres Vaters) zum katholischen Glauben und heiratete am 18. Juni 1853 in Dresden den sächsischen Kronprinzen Albert. Die Ehe blieb kinderlos. 1884 konnte Carola die Versöhnung ihrer Familie mit der Dynastie Bernadotte erleben, als die Särge ihres Großvaters Gustav IV. Adolf, ihres Vaters und ihres kleinen Bruders Louis nach Stockholm überführt und in der Gustavianischen Königsgruft beigesetzt wurden.

Besondere Verdienste erwarb sie sich um die Organisation der Krankenpflege in Sachsen. 1867 gründete sie zusammen mit ihrer Freundin Marie Simon den Albert-Verein. 1869 begann unter ihrer Schirmherrschaft die Krankenpflege-Ausbildung im ehemaligen Wachhaus am Leipziger Tor. 1878 wurde das Krankenhaus "Carola-Haus" als Mutterhaus der Albertinerinnen eröffnet. 1876 gründete sie den Johannes-Verein (Zusammenschluss von Nähmaschinenerwerbsverein, Verein zur Vermittlung für weibl. Arbeit, Daheim für Arbeiterinnen und Frauenverein für die zunächst der Stadt Dresden gelegenen Ortschaften" mit 5 Kinderbewahranstalten und 3 Krippen. 1884 initiierte sie eine Frauenschule in Schwarzenberg/Erzgeb., 1887 das "Gustavheim" Niederpoyritz für "alte, gebrechliche oder kranke Personen beiderlei Geschlechts", 1896 "Das sächsische Krüppelheim" Trachenberge sowie drei Volksküchen (Amalienhaus, Löbtau, Friedrichstadt). 1892 entstand das Lehrertöchterheim Carola-Stift Klotzsche.

Ehrungen

Aufgrund ihrer Bedeutung in Sachsen benannte man nach ihr zahlreiche Orte und Institutionen:

Literatur

  • Almanach de Gotha, Gotha 1887 und 1901
  • H. Hultman: Prinsen av Vasa, Stockholm 1974
  • Louisa of Tuscany, Ex-Crown Princess of Saxony: My Own Story, London 1911
  • Georg von Schimpff: Aus dem Leben der Prinzessin Carola von Sachsen, Leipzig/Berlin 1898 (Digitalisat)

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Amalie Auguste von Bayern Königin von Sachsen
1873–1902



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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Carola_von_Wasa-Holstein-Gottorp“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 25. Juni 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.