Angehackt
Als angehackt (frz.: „.. chaque bord muni de crocs“; engl.: „.. hacked“ oder „hewed“ für einen angehackten Pfahl) bezeichnet die Heraldik ein Wappenmotiv, meistens ein Heroldsbild, dessen Seiten in regelmäßigen Abständen in reißzahnartige Spitzen oder keilförmig zulaufen, wodurch der Eindruck entsteht, als ob die jeweilige Figur mit einer Axt oder einem Beil „angehackt“ wurde. Die Begrenzungslinien des Motivs verlaufen mit holzspanartigen Kerben, die natürlichen oder gemachten Einschnitten ähneln, wie sie zum Beispiel beim Anhacken, Fällen, Entasten, Einkerben, Spanen etc. von Bäumen oder Holz entstehen.
„Angehackter Pfahl (Tafel III. Figur 1.): sieht aus wie ein Stück Holz, was man mit einem Beil beidseitig abwechselnd angehackt hat. Selbstverständlich ist diese Figur sehr selten.“
Wappen Gundelfingen und Derivate
Das Wappen derer von Gundelfingen erscheint je nach Wappenaufriss teils als roter, angehackter Schrägbalken auf goldenem Grund, teils als roter Dornenschrägbalken (teilweise auch als Heroldsbild Ast).
- Wappen Gundelfingen
1335-1345
(Züricher Wappenrolle)1450
(Scheiblersches Wappenbuch)1459
(Edle von Gundelfingen, Ingeram Codex)1459
(Ingeram Codex)um 1460:
(Edle von Gundelfingen, Berliner Wappenbuch)um 1460:
(Berliner Wappenbuch)etwa 1475–1500
(Wernigeroder Wappenbuch)
An das Wappen lehnen sich viele Gemeinde- und Ortwappen an.
Angehacktes Kreuz
Angehacktes Kreuz
(gemäß WBO, Nr. 0333)Angehacktes Ständerkreuz
(gemäß Siebmacher)
Angehackter Schragen
Angehackter Schragen
(gemäß WBO, Nr. 0732)
Wappenbilderordnung
- Der Ausdruck angehackt wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) unter der Nr. -138 im Abschnitt „Sonderformen der Begrenzungslinien“ aufgenommen.
Siehe auch
- Blasonierung (Wappenbeschreibung)
Weblinks

Einzelnachweise
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie ( M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.