Gekraust
Den veralteten und mißverständlichen Ausdruck gekraust erläutern in der Heraldik Maximilian Gritzner und Curt Querfurt folgendermaßen:
„Gekraust: nennen Rudolphi und Andere den Dornenschnitt.“
„Gekraust sagt Rudolphi für geschuppt. Siehe: ausgeschuppt.“
Es ist zu ergänzen, daß einige Autoren die Bezeichnungen „einwärts gekraust“ und „auswärts gekraust“ verwenden, um den Dornenschnitt von seinem Pendat dem Schuppen-/Lappenschnitt abzugrenzen.
An gleicher Stelle führt Gritzner zum Ausdruck „gekrauset" (mit „e“) an:
„Gekrauset: braucht Bernd von der abstechenden Färbung der Halskrause an der Kleidung.“
Daß der Ausdruck Gekraust/Gekrauset in der Bedeutung „künstlich geschnörkelt, voluminös“ Teil der heraldischen Kunstsprache sein soll, um beispielsweise den Schwanz eines Adlers zu beschreiben, ist bislang nicht mit heraldischen Quellen belegt.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.
- ↑ Querfurt, Curt Oswalt Edler von: Kritisches Wörterbuch der heraldischen Terminologie. Nördlingen: Beck. 1872. Neudruck: Wiesbaden: M. Sändig. 1969. Seite 44.