Ahlefeld (Adelsgeschlecht)


Ahlefeld oder Ahlefeldt ist der Name eines alten holsteinischen Adelsgeschlechts, das in der Gegend um den Westensee bei Kiel erstmals erscheint und sich später nach Schleswig, Mecklenburg und Dänemark ausbreitete. Die Ahlefeld sind eines Stammes und Wappens mit den von Rumohr und den abgestorbenen von Bosendahl und von Rastorp.
Geschichte
Das Geschlecht geht angeblich auf einen Hunold aus dem schwäbischen Geschlecht Baltshusen zurück, dessen Urenkel Konrad 1153 zum König von Dänemark flüchtete. Als erste Vertreter der Geschlechter von Ahlefeldt und von Rumohr gelten die Brüder Benedictus et Scacco de Prodole (Benedikt und Schack von Perdöhl), die in den Jahren 1220 und 1221 urkundlich erstmals auftauchen.[1] Derselbe „Scacco de Rumore“ wird nochmals 1245 urkundlich erwähnt. Er nannte sich nach dem Dorf Rumohr südwestlich von Kiel. Die sichere Stammreihe beginnt mit Benedictus de Alevelde (Bendix der Ältere, 1320-1360), der am 16. Juni 1321 urkundlich belegt ist.[2]
Das Geschlecht spaltete sich später in mehrere Linien:
Die Grafen Ahlefeld
Die Eschelsmarker Linie geht auf den königlich dänischen Kammerherrn und Landrat und späteren Oberlanddrosten in Oldenburg und Delmenhorst, Burchard von Ahlefeldt, zurück, der am 7. Mai 1672 von König Christian V. den dänischen Grafenstand erhielt.
Die Reichsgrafen Ahlefeldt
Der königlich dänische Statthalter von Schleswig und Gouverneur von Süderdithmarschen, Friedrich von Ahlefeldt (1623-1686) aus der Gravensteiner Linie wurde am 14. Dezember 1665 in Wien in den Reichsgrafenstand erhoben. Er kaufte die Herrschaften Rixingen und Mörsburg in Westfalen und wurde am 20. Juni 1672 auch dänischer Lehnsgraf von Langeland. Sein Urenkel Graf Christian von Ahlefeldt († 1791) erwarb am 9. August 1785 die Lehnsgrafschaft Laurvigen in Norwegen und erhielt die Genehmigung zur Führung des Namens „Graf von Langeland und Laurvigen“. Diese Grafschaft wurde verkauft und aus deren Erlös ein Fideikommisskapital in die Staatskasse gelegt, dessen jedesmaliger Nutznießer alle Privilegien der ehemaligen Lehnsgrafen zu Laurvigen besaß.
Die Ahlefeldt von Dehn
Eine dritte Linie, die Ahlefeldt Freiherren von Dehn existiert seit 1783. Die Namens- und Wappenvereinigung mit von Dehn wurde für den jeweiligen Nutznießer des Stammhauses Ludwigsburg am 25. Juni 1783 anerkannt (erstmals für Carl von Ahlefeldt, verheiratet mit Sophie Charlotte Fiederike Freiin von Dehn); seitdem führte der jeweilige Fideikommissherr den Titel von Ahlefeldt Freiherr von Dehn. Der Deutsche Adelsrechtsausschuß erkannte diese Namensführung trotz des Verlustes des inzwischen aufgelösten Fideikommiss an (30. November 1949).
Wappen
Das gespaltene Stammwappen zeigt rechts in Blau einen silbernen Flug, links in Silber zwei rote Balken. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken auf einem goldbequastetem roten Kissen sitzend eine silberne Bracke mit gold beringtem roten Halsband.
Personen
- Benedikt von Ahlefeldt 1678-1757, Gutsherr, mäzenatischer Direktor der Hamburger Oper, Klosterpropst zu Uetersen
- Charlotte von Ahlefeld, 1781-1849, deutsche Schriftstellerin
- Claus von Ahlefeldt, 1614-1674, Generalfeldmarschall und Befehlshaber aller dänischen Streitkräfte in Norwegen
- Conrad Christoph von Ahlefeldt, 1768-1853, Erb- und Gutsherr Ascheberg, Kammerherr, Land- und Obergerichtsrat in Glückstadt
- Friedrich von Ahlefeldt, 1618-1665, Herr auf Gut Seestermühe und Hochfürstlicher Gottorffischen Stadthalter
- Ottilie Elisabeth von Ahlefeldt, 1703-1780, 1763-1780 Äbtissin im Adeligen Kloster Itzehoe
- Elisa von Ahlefeldt, 1788-1855, Gattin Adolphs von Lützow und Freundin Immermanns
- Sophie von Ahlefeldt, verheiratete Gräfin von Brockdorff, 1848-1906
- Kai Wilhelm von Ahlefeldt (1792–1836), Propst von Preetz
- Walter Graf von Brockdorff-Ahlefeldt, 1887-1943, deutscher General im Zweiten Weltkrieg
- Mita von Ahlefeldt (1891–1966), deutsche Schauspielerin
Einzelnachweise
Literatur
- Louis Bobé, Slægten Ahlefeldts Historie, 1+6, Kopenhagen 1897-1912
- Danmarks Adels Aarbog, 1929 (Gesamtgenealogie)
- Henning von Rumohr, Ahlefeld und Rumohr, in „Dat se blive ewich tosamende ungedelt“, Neumünster 1960
- Gisbert zu Putlitz: Ahlefeldt, Elise Davidia Margarethe, Gräfin von A.-Laurwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 160 f.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band I, Band 53 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1972, ISSN 0435-2408
Weblinks
- Ahlefeldt Wappen in Siebmachers Wappenbuch von 1605
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