Crest (Heraldik)

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Schwebender Crest (Wappen des 6ten Kavallerie-RegimentsW-Logo en.png)

‚Der‘ Crest (im Deutschen manchmal auch neutral im Neutrum: „‚das‘ Crest“; lat.: crista, „[Hahnen-] Kamm“; auch „[Feder-, Haar-] Büschel“, „Haube“) ist im Wappenwesen

Darstellung

Der Ausdruck Crest wird einerseits in der Bedeutung „Helmzier“ verwendet; andererseits benutzt man ihn, wenn in einem Wappen ein Helm und die sonst übliche Helmdecke nicht mehr vorhanden sind und Wappenfiguren oder Figurenteile direkt auf die Helmwulst gesetzt sind und diese Verzierung schwebend über dem Wappenschild oder aufliegend auf den oberen Schildrand gelegt ist.

„(..) schließlich sogar ohne (Wappenschild) als vorrangig gechaffenes, eigenständiges heraldischen Abzeichen, freistehend, auf einem streng stilisierten, stets horizontal gelegten Wulst in den Farben des Schildes oder denen der Helmdecken (..)“

Walter Leonhard: Das grosse Buch der Wappenkunst (1978/2000)[2]

Wichtig ist die horizontale Lage des Wulstes und die unterschiedliche Tingierung der Wulstringe als zusätzliches Merkmal. Verbreitet ist diese Darstellung vor allem in der anglo-amerikanischen Heraldik.

„In der englischen Heraldik erlangt die Helmzier eine besondere und vielfach selbstständige Bedeutung. Unter dem Namen »crest« erscheint sie bereits in älteren Wappen (..)“

Walter Leonhard: Das grosse Buch der Wappenkunst (1978/2000)[2]

Diese Form der Gestaltung hat ihre Höhenpunkt mit dem Fortlassen des wichtigsten Wappenelementes, dem Wappenschild erreicht. Nur Helmwulst und darauf befindliche Wappenfigur werden in der englischsprachig-geprägten Wappenkultur teilweise als gleichberechtigt zum eigentlichen Wappen angesehen. In der eher deutschsprachig-geprägten Heraldik gilt diese „Sparsamkeit“ als mehr oder weniger unheraldisch.

Beispiel ist das Wappen Australiens mit Crest (Helmwulst schwebend und sternbestückt über dem Wappenschild).

Bourlet

HW Gtk-go-forward-ltr.png Hauptartikel: Bourlet

Der französische Ausdruck „bourlet“ beschreibt die schwebend (fliegend) dargestellte Helmwust in den Farben, die aus dem Schild oder aus der Helmdecke wiederholt werden.

Siehe auch

Weblinks

  • Hans und Maria Rüegg: Die Helmzier. Vortrag vom 2. April 2004 am 777. Bott der Gilde der Zürcher Heraldiker. In: h-u-m-rueegg.li. Archiviert vom Original am 31. Dezember 2019; abgerufen am 11. August 2022.

Show-handle-HW.png Bernhard Peter: Einführung in die Heraldik: Helmzier

Einzelnachweise

  1. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889. S. 218
  2. 2,0 2,1 Walter Leonhard: Das grosse Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung. Callway, München 1978, ISBN 3-8289-0768-7, S. 314 (Genehmigte Lizenzausgabe für Weltbild Verlag GmbH: Bechtermünz, Augsburg 2000).


Muster-Wappenschild-Info.png

Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Crest_(Heraldik)“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 21. April 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.