Garbe (Heraldik)

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Garbe
 
faktisch
 
in der Heraldik
(aus Dreiberg wachsende Korngarbe; nach Siebmacher, 1889)

Die Garbe (französisch gerbe; englisch garb) ist in der Heraldik

  • eine gemeine Figur. Sie erscheint, wenn nichts anderes gemeldet wird, immer als Korn-/Getreidegarbe.
  • heraldisches Attribut, mit der eine gemeine Figur genauer beschrieben wird (zum Beispiel bedeutet der Ausdruck Schilfgarbe, daß Schilf in Form einer Garbe“ im Wappen erscheint).

Darstellung

Die gemeine Figur Garbe ist dem gleichnamigen Bündel von geschnittenen und gebundenen Getreide-/Kornhalmen nachempfunden (→ „Garbe“W-Logo.png). Vorwiegend wird das Wappenmotiv in Gold („Gelb“) dargestellt. Teilweise wird das Ährenbündel mit einer dekorativen Strohschleife zusammengehalten. Das Motiv ist besonders in der Kommunalheraldik gebräuchlich. Die Garbe wird auch im Oberwappen als Helmzier verwendet.

Die Garbenfigur wird auch in Zwei-, Drei- oder anderer Mehrzahl in Wappen dargestellt.

Garbe im Wappen von Berlin-Heiligensee

Hinter, über, unter oder neben der Garbenfigur sind oft landwirtschaftliche oder andere Wappenfiguren gestellt (z. B. Rechen, Dreschflegel, Sense und anderes mehr); teilweise ist die Garbenfigur mit diesen belegt.

In einigen Wappen erscheint über zwei Garben ein (springender) Wolf (beispielsweise im Wappen derer von BartenslebenW-Logo.png).

Springender Wolf über Garben als Wappen der von BartenslebenW-Logo.png an Schloss WolfsburgW-Logo.png

Garbe: relativ häufige, gelb tingierte gemeine Figur. So befindet sich eine Garbe zum Beispiel im |Wappen von Venezuela, 1921 im Wappen der fernöstlichen Sowjetrepublik, seit 1917 im Wappen von Tasmanien. Drei Garben enthält das Saskatchewan (Kanada).“

Gert Oswald: Lexikon der Heraldik (1984)[1]

Varianten

Schilfgarbe

HW Gtk-go-forward-ltr.png Hauptartikel: Schilfgarbe

Wasagarbe

Wasa-Garbe (im Wappen von Sveriges nationella förbunds [SNF])

Die als Wasagarbe bezeichnete Figur aus dem schwedischen Königshaus Wasa hat bereits seit 1654 ihren Platz im Wappenschild. Dort ist sie gebunden und gehenkelt in Gold. Im Schwedischen bedeutet das Wort Garbe und wird so zum redenden Wappen. Nachzuweisen ist die Figur auch im finnischen Wappen der Stadt Vaasa, die als Stadtgründung dem schwedischen König Karl IX. zugeschrieben wird. Selbst im WasaordenW-Logo.png ist sie auf dem ovalen Mittelschild der Auszeichnung dargestellt. Die polnischen Könige Sigismund III. Wasa, Władysław IV. WasaW-Logo.png und Johann II. KasimirW-Logo.png waren Wasakönige und führten die Garbe im Wappen.

Abgrenzung

Getreide/Korn kann in Wappen nicht nur in Form einer Garbe, sondern auch als ein Ährenhalm oder als mehrere Halme, meistens drei, erscheinen. Bei der Bestreuung eines Schildes/Feldes sind gewöhnlich keine Garben, sondern nur Ähren gebräuchlich, die dann feldfüllend angeordnet sind.

Wappenbilderordnung

Weblinks

 Commons: Garben in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliographisches Institut, Mannheim, Wien, Zürich 1984, ISBN 3-411-02149-7, S. 143 (Digitalisat [abgerufen am 29. Februar 2020]).


Muster-Wappenschild-Info.png

Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Garbe_(Heraldik)“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 31.Mai 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.