Drillingsinnenbord
Drillingsinnenbord (auch dreimalige innere Bordierung, dreifaches Innenbord und anderes mehr genannt; französisch triple-trécheur oder essonier; englisch tripple-tressure) bezeichnet in der Heraldik ein spezifisches Heroldsbild, das aus drei nahe beieinander liegenden, in der Breite mehr oder weniger reduzierten Innenborden mit Schild-/Feldfarbe dazwischen besteht.
Wenn keine Schild-/Feldfarbe zwischen den einzelnen Innenborden erscheint, spricht man, streng genommen, nicht mehr von einer Drillingsinnenbordierung. Statt dessen sind die Innenborde und die entsprechende Farbabfolge zu melden.
Referenzwappen
Heraldische Autoren des 18./19. Jahrhunderts wie Christian Samuel Theodor Bernd, Maximilian Gritzner und Co. führen als Referenz für ein Wappen mit Drillingsinnenbord gewöhnlich das Fabelwappen für „Kalahart den Kleinen“ (französisch kalahrt le petit, „Kalahart ar Bihan“, Ritter des Runden Tisches von König Artus) an:
„Selten sind drei Strichinnenborde, zum Beispiel:
- B. von Kalahart (José Avilés Itúrbide, Band 1 [24] 68): schwarz, drei goldene Strichinborde – Tafel 10. Figur 40. bei José Avilés Itúrbide Band I. S. 239: »de sables y tres orlas de oro«, wo anstatt orla stehen sollte tréchor.“
„Dreifacher (Innen)Bord (Tafel VI. Figur 100.) (..) nennt man den Bord dann, wenn der auf Kosten des Bordes bis zu einem Schildchen zusammengeschrumpfte eigentliche Schild nur ungefähr nach die Hälfte des eigentlichen Wappenschildes ausmacht. Figur 100. könnte man füglich als einen gold schwarz sechsfach wechselnden ansprechen, wenn es eben nicht ein Unicum wäre.“
1581: nach Hiérosme de Bara
1889: nach Siebmacher (Tafel VI. Figur 100.)
Wappenbilderordnung
- Das Motiv dreifaches Innenbord wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Schildborde und Mittelschildchen unter der Nr. 0094 aufgenommen.
Siehe auch
Weblink
Bernhard Peter: Borde und Bordierungen in der Heraldik
Einzelnachweis
- ↑ Bernd, Christian Samuel Theodor: Die Hauptstücke der Wappenwissenschaft: Die allgemeine Wappenwissenschaft in Lehre und Anwendung: nach ihren Grundsätzen in Europas Ländern aus den Quellen dargestellt, und mit Tausenden von Beispielen wirklicher Wappen aus jenen Ländern (..). Band 2. Bonn, 1849. (Google). S. 163. f. Tafel 10. Abbildung 40.
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889/1890. S. 39., 41. Tafel 29. Figur 100. Reprint on Demand. Universitäts- und Landesbibliothek Tirol. 2009. ISBN 3-226-00671-1.