Schildteilung

Aus Heraldik-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel behandelt Schildteilungen als Ordnungsbegriff. Weitere Bedeutungen sind unter Begriffsklärung Teilungen aufgeführt.
Konstitutive Wappenelemente/-begriffe in der Heraldik (Auswahl)
(Anmerkung: nur Anklick-Diagramm; in dieser Form kein „echtes“ Wappen)


Schildteilungen sind in der neueren Heraldik im weitesten Sinn alle Wappenbilder, die als unterschiedlich gefärbte geometrische Flächen eine Aufteilung der gesamten Schildfläche eines Wappenschildes herbeiführen, unabhängig davon, ob die Begrenzungslinien der Flächen an die Schild-/Feldränder reichen oder nicht.[1]

Geschichte

Die älteren Heraldik fasste den Ausdruck „Schildteilung“ teilweise enger. Sie differenzierte zwischen:

  • Schildteilungen (im eigentlichen Sinn): Teilungen durch geometrische Flächen, die als Schildplätze erscheinen und deren Begrenzungslinien bis an die Schild-/Feldränder reichen.
    Beispiel: Ein von Rot und Gold gespaltener Schild
  • Heroldsbilder: Teilungen, die eine geometrische, mehr oder weniger abstrakte Figur darstellen.
    Beispiel: Pfahl, Balken und so weiter
  • Schwebende Schildteilungen: Teilungen durch freistehende geometrische Motive, die nicht zu den gemeinen Figuren zählen, auch nicht zu den Heroldsbildern im engeren Sinne, weil sie nicht von Schild-/Feldrand zu Schild-/Feldrand reichen.
    Beispiel: Schwebende Kreuze, Rauten, Dreiecke, Kugeln, Ringe u. a.

Heraldische Gliederung

Die Schildteilungen werden in der Wappenbilderordnung in unterschiedlichen Gruppen im Bereich 0000 bis 0999 zusammengefaßt:

WBO Hauptartikel Mitglieder u. a.
0000-0009 Ledige Schilde Farben, Metalle, Hilfstinkturen, Farbenwechselseitigkeit
0010-0089 Pelzwerk Hermelin, Goldhermelin, Gegenhermelin / goldenes Gegenhermelin, natürliches Hermelin / Vehem, Kürsch, Fehwamme, Grauwerk, Kürsch-Hermelin, Schuppenfeh, Schmetterlingsfeh, Bogenschuppenfeh, Bogenschuppenfeh mit Hermelin, Eisenhutfeh, Sturzfeh, Pfahlfeh, Gegenfeh, Wogenfeh / Wechselfeh, Buntfeh, Wolkenfeh, Sturzwolkenfeh, Wolkengegenfeh, Doppelwolkenfeh, Sturzdoppelwolkenfeh, Dornenfeh, Lappenfeh, Krückenfeh, Sturzkrückenfeh, Glockenfeh, Spaltfeh, Spickelfeh, Zinnenfeh, Schindelfeh
0090-0099 Schildborde und Mittelschildchen
0100-0149 Spaltungen: Senkrecht
0150-0199 Teilungen: Waagerecht
0200-0229 Teilungen: Senkrecht mit waagerecht


0230-0299 Vierungen
0300-0399 Kreuze
0400-0499 Schrägteilungen


0500-0599 Schrägrechts- und Schräglinksteilungen kombiniert


0600-0699 Schrägvierungen
0700-0799 Schrägkreuze


0800-0899 Schrägteilungen, kombiniert mit senkrechten und waagerechten Teilungen


0900-0999 Kurvenförmig

Beispiele

Beispiele für Schildteilungen
Sprache Parted per fess.svg Parted per pale.svg Parted per bend sinister.svg Parted quarterly.svg Parted quarterly with a heart.svg
DeutschlandDeutschland geteilt gespalten schräglinks geteilt geviert geviert und mit Mittelschild belegt
EnglandEngland (party) per fess (party) per pale (party) per bend sinister quarterly quarterly an inescutcheon over all
SpanienSpanien (partido) en faja (partido) en palo (partido) en barra cuartelado cuartelado escusón en abismo
FrankreichFrankreich coupé parti taillé écartelé écartelé à l'écusson brochant
SchwedenSchweden delad kluven ginstyckad kvadrerad kvadrerad och belagd med hjärtsköld

Siehe auch

Weblinks

Commons: Schildteilungen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vgl. Wappenbilderordnung. Symbolorum armorialium ordo, hrsg. vom Herold - Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin. Bearb. von Jürgen Arndt und Werner Seeger, 2 Bde, 2. ergänzte u. berichtigte Aufl., Neustadt a. d. Aisch 1990-1996 (kurz: WBO). Bd. 1.: Wappenbilder; Bd. 2: General-Index.
    Editorische Notiz: Zugleich Neubearbeitung des Handbuchs der heraldischen Terminologie von Maximilian Gritzner (Einleitungsband, Abt. B des Neuen Siebmacherschen Wappenbuches, Nürnberg, 1890). S. 53.