Geweih (Heraldik)

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Geweih

Geweih (mittelhochdeutsch gewī(g)e „Geäst“, belegt seit dem 13. Jahrhundert[1][2]; auch Gestäng, mißverständlich Gehörn[3], „... mit Geweih“, „... mit Geweihstangen“ oder ähnlich; französisch ramure oder ramé; englisch attires, attired oder antler) ist in der Heraldik

Abgrenzung

Die Gruppierung der heraldischen Geweihe stellt kein biologisch-zoologisches Taxon dar.

Übersicht

Jede Wappenfigur, die der Ordnungsgruppe Geweih zugeordnet ist, ist in der Heraldik eine gemeine Figur. In Wappen sind alle Arten von Geweihen in dieser Ordnungsgruppe anzutreffen. Jede einzelne „Geweihfigur“ hat eigene Regeln für die Darstellung in Schild oder Oberwappen beziehungsweise als Schildhalter. In der Heraldik werden die Geweihe beispielsweise in folgenden Formen dargestellt und beschrieben („blasoniert“):

Hauptartikel Faktisch In der Heraldik
(oder kurz: „Geweih“)
Rogovje1.JPG
Siebmacher Hirschgeweih mit Grind.jpg
Em - Dama dama - 20.jpg
Lensahn Wappen.png
Rehgehoern auf Loden.jpg
Wappen Gross Ellershausen.PNG
Alces alces antlers - Finnish Museum of Natural History - DSC04524.JPG
Elchweiler.svg
Rentiergeweih mit Grind
Eidfjord komm.svg
(eigentlich kein Geweih, sondern Hörner)
Brockhaus and Efron Encyclopedic Dictionary b2 844-2.jpg
Siebmacher Antilopengeweih.jpg
(eigentlich kein Geweih)
alternative Beschreibung
Siebmacher Schrötergehörn.png

Siehe auch

Hauptartikel Beschreibung Beispiel
Wenn eine Wappenfigur „mit Geweih“ dargestellt wird, gehört das Geweih zur sogenannten Bewehrung der Figur. Als Bewehrung wird ein Geweih oft abstechend von der heraldischen Farbe seiner Wappenfigur und des Wappenschildes tingiert. Die Farbveränderung wird gewöhnlich mit dem Ausdruck [..] gestängt gemeldet (zum Beispiel: „silbern gestängt“).
  • Abbildung: Silbern gestängter, goldener Hirschkopf (HelmlingenW-Logo.png)
Wappen Helmlingen.svg
Geweihfiguren erscheinen in der Regel „paarig“, das heißt, mit zwei Geweihstangen/-schaufeln, die gewöhnlich in der Form, in allen Tinkturen und mit allen Ansteckungen (Schmuckteilen) ebenmäßig und gleichartig (homogen, kongruent) im Wappen gestaltet sind. Einzelne oder mehr als zwei Geweihstangen/-schaufeln, die ebenfalls in Wappen vorkommen, sind als solche zu melden (zum Beispiel als „Hirschstange“, als „Geweihstange“ oder ähnliches).
DEU Münsingen COA.svg
Der Terminus „Geweihfisch“ steht in der Heraldik für eine Fischfigur mit Hirschgeweih.
Siebmacher Fisch mit Hirschhorn.jpg
Der Terminus „Geweihmann“ steht in der neueren Heraldik für eine Mannfigur mit Hirschgeweih.
  • Wachsender Geweihmann im Wappen Rentzel I. (nach Siebmacher, 1878)
Coat of arms family de Rentzel 01.jpg

Wappenbilderordnung

Einzelnachweise

  1. Duden online „Geweih“. Abgerufen: 14. Juli 2020
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1., Stichwort: „Geweih“, Seite 355.
  3. Das ist in der JägerspracheW-Logo.png das ‚Geweih des Rehwildes‘.