Brandenburg
Land Brandenburg Kraj Bramborska | |
Näheres zur Flagge | |
Näheres zum Wappen | |
Sprache | Deutsch, Niedersorbisch, Niederdeutsch[1] |
Landeshauptstadt | Potsdam |
Fläche | 29.478,61 km² |
Einwohnerzahl | 2.512.300 (30. November 2009)[2] |
Bevölkerungsdichte | 86 Einwohner pro km² |
Arbeitslosenquote | 12,2 % (Januar 2011)[3] |
Schulden | 18,0 Mrd. € |
ISO 3166-2 | DE-BB |
Kontakt: | |
Offizielle Webseite: | www.brandenburg.de |
Politik: | |
Ministerpräsident: | Matthias Platzeck (SPD) |
Regierende Parteien: | SPD und Die Linke |
Sitzverteilung im Landtag: | SPD 31 Die Linke 25 CDU 19 FDP 7 Bündnis 90/Die Grünen 5 fraktionslos 1 |
Letzte Wahl: | 27. September 2009 |
Nächste Wahl: | September 2014 (voraussichtlich) |
Parlamentarische Vertretung: | |
Stimmen im Bundesrat: | 4 |
Brandenburg (niedersorbisch Bramborska, plattdeutsch: Bramborg/Brannenborg) ist ein Land im Nordosten Deutschlands. Die Landeshauptstadt ist Potsdam.
Brandenburg grenzt im Osten an Polen (an die Woiwodschaften Westpommern und Lebus), im Süden an Sachsen, im Westen an Sachsen-Anhalt, im äußersten Westen an Niedersachsen (ein kurzes Stück an der Elbe) und im Norden an Mecklenburg-Vorpommern. Außerdem umschließt Brandenburg die zentral gelegene Bundeshauptstadt Berlin vollständig, die als Stadtstaat ein eigenes Land der Bundesrepublik Deutschland darstellt.
Als Gründungsdatum der historischen Mark Brandenburg gilt der 11. Juni 1157, als sich der Askanier Albrecht der Bär mit der Rückeroberung der Brandenburg das Gebiet endgültig aneignete und es zum Bestandteil des Heiligen Römischen Reiches machte. Von 1415 bis 1918 stand die Region unter der Herrschaft der Hohenzollern. Von 1701 bis 1946 teilte die Mark Brandenburg die Geschichte des preußischen Gesamtstaates als dessen Kernland. Die 1815 geschaffene preußische Provinz Brandenburg (ohne die Altmark) wurde nach dem Kriegsende 1945 zum Land Brandenburg (ohne die Neumark östlich der Oder). In der DDR wurde die Region in drei Bezirke geteilt. 1990 wurde das Land Brandenburg als Land der Bundesrepublik Deutschland neu gegründet.
Geografie
Das Land Brandenburg ist mit einer Gesamtfläche von 29.476 km² und einer maximalen Nord-Süd-Ausdehnung von 291 km und einer Ost-West-Ausdehnung von 244 km das nach der Fläche fünftgrößte Land Deutschlands und gleichzeitig das größte der neuen Bundesländer. Das Kerngebiet Brandenburgs wird auch heute noch mit dem historischen Namen Mark Brandenburg bezeichnet. Südöstlich schließt sich die Niederlausitz an. Teile des welligen Flämings im Südwesten gehören erst seit dem Wiener Kongress zu Brandenburg.
Die Länder Berlin und Brandenburg bilden gemeinsam die europäische Metropolregion Berlin/Brandenburg unter dem Namen Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg[4], deren engerer Verflechtungsraum um Berlin als „Speckgürtel“ bekannt ist. Dies entspricht auch der für Brandenburg typischen Ausrichtung sämtlicher Infrastruktur auf das inselförmig im Land gelegene Berlin.
Außerhalb der größeren Städte wie Brandenburg an der Havel im Westen oder Frankfurt (Oder) im Osten ist das Land dünn besiedelt. Den Süden des Landes bilden die Niederlausitz, Teile der Oberlausitz und das Elbe-Elster-Land. Zum Land Brandenburg gehören weiterhin das Havelland westlich von Berlin, südlich von Berlin der Teltow und nordöstlich der Barnim. An den Grenzen liegen im Norden die Oberhavel, im Nordwesten die Prignitz, im Nordosten die Uckermark, im Osten das Oderbruch und im Südwesten der Fläming.
Geologie, Landschaftsentwicklung und Böden
Das Land Brandenburg liegt im Norddeutschen Tiefland und wurde entscheidend durch die wiederholten Vorstöße des skandinavischen Inlandeises während des Eiszeitalters geprägt. An der Erdoberfläche stehen daher fast ausschließlich eiszeitliche und nacheiszeitliche Ablagerungen an. Am weitesten verbreitet sind Geschiebemergel und Schmelzwassersande. Typisch für die Oberflächenformung sind die Elemente der Glazialen Serie.
Aufgrund der Vielgestaltigkeit der eiszeitlichen Ablagerungen in Brandenburg sind die daraus entstandenen Bodengesellschaften sehr heterogen. Ihre Ertragsfähigkeit reicht von extrem nährstoffarm und unfruchtbar bis hin zu sehr fruchtbar. Dennoch überwiegen flächenmäßig, vor allem im mittleren und südlichen Brandenburg, die nährstoffarmen Sandböden, die dem Land sein charakteristisches Gepräge geben.
Landschaftliche Gliederung
Grundzüge
Die wesentlichen Großlandschaften Brandenburgs sind von Nord nach Süd der Baltische beziehungsweise Nördliche Landrücken, die Zone der Platten und Urstromtäler sowie der Südliche Landrücken.
Auf beiden Landrücken werden Höhen über 100 m erreicht. Dem Südlichen Landrücken, der von den Harburger Bergen bis nach Polen (Katzengebirge) reicht, werden in Brandenburg der Fläming und seine östliche Fortsetzung, der Lausitzer Grenzwall mit dem Muskauer Faltenbogen zugerechnet. Er ist im Durchschnitt höher als der Baltische Landrücken. Jener erstreckt sich von Jütland bis zum Baltikum. Zu ihm gehört die Mecklenburgische Seenplatte, die bis nach Brandenburg hineinragt. In dieser Seenplatte entspringen die Flüsse Havel, Rhin und Dosse. Im Südosten mit dem Lausitzer Urstromtal und Nordosten mit tief liegenden Teilen der Uckermark reicht Brandenburg über die erwähnten Höhenzüge hinaus.
Zwischen den Landrücken liegt das Gebiet der mittelbrandenburgischen Platten und Urstromtäler. Ausgedehnte Niederungen wie das Rhinluch, das Havelländisches Luch und die Seenkette der mittleren Havel grenzen die inselartig daraus aufragenden Platten wie Barnim, Nauener Platte und die Ländchen voneinander ab. Das Niveau der Urstromtäler und der zugehörigen Nebentäler zeigt ein geringes Gefälle von Südost nach Nordwest. Es reicht von etwa 60 m an der Neiße bis unter 20 m an der Havelmündung. Auch die durchschnittliche Höhe der Platten nimmt von Ost nach West von über 100 m an der Oder auf 40 bis 50 m im Westen ab. Besonders tief liegt das Odertal im Nordosten fast auf Niveau des Meeresspiegels.
Landschaftlich fällt der Unterschied zwischen dem Altmoränen- und dem Jungmoränenland auf. Während es im Süden und in der Prignitz nahezu keine natürlichen Seen gibt, ist das jung vergletscherte Gebiet seenreich. Es gibt regionale Unterschiede. Viele hoch gelegene Grundmoränengebiete, wie der Barnim oder das Land Lebus sind seenarm. Andererseits sind Gebiete wie Teile der westlichen Uckermark, in denen es großflächiger Verschüttung und Konservierung von Toteisblöcken gab seenreich.
Einzelne Landschaften
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Klima
Das Land Brandenburg befindet sich im Übergangsbereich zwischen ozeanischem Klima in Westeuropa und kontinentalem Klima im Osten[5]. Aufgrund der relativ geringen Höhendifferenzen sind die klimatischen Unterschiede innerhalb des Landes eher gering, aber bei bestimmten Wetterlagen zu spüren.
Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt um 9 °C. Der kälteste Monat ist mit im Mittel −1 °C der Januar. Wärmster Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 18 °C. Bei der Lufttemperatur macht sich bereits von der im Nordwesten gelegenen Prignitz zur im Südosten befindlichen Niederlausitz eine geringe Zunahme der Kontinentalität bemerkbar. Vor allem in den Wintermonaten ist bei windarmen Strahlungswetterlagen die Lausitz meistens deutlich kälter als die Prignitz.
Mit einer durchschnittlichen Jahresniederschlagssumme von weniger als 600 mm ist Brandenburg eines der trockensten, vielleicht sogar das niederschlagsärmste Bundesland. Meist liegt der durchschnittliche Jahresniederschlag bei 550 mm. Lediglich die im Nordwesten näher an der Nordsee gelegene Prignitz erhält Niederschlagssummen über 600 mm im Jahr. In den anderen brandenburgischen Regionen erreichen beziehungsweise übertreffen nur einige Hochgebiete die 600-mm-Marke, wie der Hohe Fläming und der Hohe Barnim. Östlich der Hochgebiete macht sich ein geringer Regenschatten bemerkbar, der im extrem tief liegenden Oderbruch etwas deutlicher zu spüren ist. Das Oderbruch ist mit weniger als 500 mm Jahresniederschlag eine der trockensten Regionen Deutschlands. Der Niederschlag fällt landesweit vor allem in den Sommermonaten, Winter und Frühjahr sind vergleichsweise trocken. Dennoch können in den Sommermonaten ausgeprägte Trockenphasen auftreten, bei denen die Waldbrandgefahr stark ansteigt.
Die Sonne scheint im Jahr durchschnittlich etwa 1600 Stunden. Damit gilt Brandenburg als sonnenscheinreiches Bundesland.
Gewässer
Brandenburg gilt als das gewässerreichste Bundesland Deutschlands. Es gibt über 3.000 natürlich entstandene Seen, dazu zahlreiche künstlich angelegte Teiche, Baggerseen und ähnliche Gewässer. Weiterhin existieren über 33.000 km Fließgewässer, deren größter Teil künstlich angelegte Entwässerungsgräben und andere Kanäle sind. Andererseits wird in Brandenburg auf Grund der Niederschlagsarmut das Grundwasser nur sehr langsam erneuert. Die Verweildauer des Wassers in den Gewässern ist daher recht lang und die Selbstreinigung funktioniert nur bedingt.
Flüsse
Größere Flüsse berühren Brandenburg nur an den Rändern. Die Elbe (Gesamtlänge 1091 km) bildet im äußersten Südwesten und Nordwesten die Westgrenze des Landes, die Oder (Gesamtlänge 866 km) auf langer Strecke die Ostgrenze. Weiter südlich ist die Lausitzer Neiße (Gesamtlänge: 256 km) die Ostgrenze des Landes. Lediglich von der 325 km langen Havel liegt der größte Teil in Brandenburg. Ihr größter Nebenfluss, die Spree (400 km), ist länger und wasserreicher als die Oberhavel (165 km). So bilden Spree und Unterhavel zusammen einen 560 km langen Flusslauf.
Die zu Mühlberg gehörende ca. 0,5 km² große Gemarkung um die Fähranlegestelle an der Mündung der Dahle westlich der Elbe einschließlich einem Teilstück der Bundesstraße 182 ist das einzige linkselbische Gebiet Brandenburgs.
Alle anderen Fließgewässer in Brandenburg sind kleine Flüsse und Bäche mit regionaler Bedeutung. In Nordbrandenburg sind die Stepenitz, die Dosse, der Rhin, die Ucker und die Finow zu nennen. Im mittleren Teil haben die Plane, die Nieplitz, die Panke, die (Jüterboger) Nuthe, die Notte und die Dahme eine gewisse Bedeutung. Der größte Fluss in Südbrandenburg ist die Schwarze Elster.
Seen
Auf Grund seiner eiszeitlichen Entstehungsgeschichte ist Brandenburg extrem reich an natürlich entstandenen Seen. Es existieren mehr als 800 Gewässer mit einer Fläche von mehr als 1 ha. Der größte natürliche See Brandenburgs ist mit einer Fläche von 13,3 km² der Schwielochsee. Es folgen der Scharmützelsee (12,0 km²), der Unteruckersee (10,4 km²), der Parsteiner See (10,0 km²), der Schwielowsee (7,9 km²), der Werbellinsee (7,8 km²) und der Grimnitzsee (7,8 km²). Mit fast 70 m tiefster See des Landes und gleichzeitig der mit der besten Wasserqualität ist der Große Stechlinsee.
Zu den zahlreichen natürlichen Seengebieten Brandenburgs kommt zurzeit ein künstliches hinzu: Durch die Flutung nicht mehr genutzter Tagebaurestlöcher entsteht das Lausitzer Seenland. Mit 13,0 km² ist der Senftenberger See darin momentan das größte Gewässer. 2025 wird es Europas größte künstliche Wasserlandschaft und Deutschlands viertgrößtes Seengebiet sein. Der größte See wird dann der Sedlitzer See (13,3 km²) sein, der damit dann auch der größte See in Brandenburg ist. Die Talsperre Spremberg bildet mit 6,7 km² den größten Stausee in Brandenburg.
→ Siehe auch: Liste der Flüsse in Brandenburg, Liste der Seen in Brandenburg
Bevölkerung
Im Land Brandenburg leben 2.542.400 Menschen (Juni 2007), davon sind 1.266.932 männlich (49,5 %) und 1.292.551 weiblich (50,5 %) (Stand Ende 2005). Es ist damit das zehntgrößte Bundesland, gemessen an der Bevölkerung. Mit einer Bevölkerungsdichte von 86 Einwohnern je km² ist es nach Mecklenburg-Vorpommern das am dünnsten besiedelte deutsche Land. Brandenburg verfügt mit Potsdam über eine Großstadt. Cottbus ist seit Januar 2009 keine Großstadt mehr.
Der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung beträgt 2,6 % (1990: 0,7 %).[6] Insgesamt haben rund 5 % der Bürger einen Migrationshintergrund, deutschlandweit beträgt die Zahl rund 19 %.[7] In einigen südlichen Landkreisen und in Cottbus leben etwa 20.000 Sorben (0,8 % der Gesamtbevölkerung) mit eigener Sprache und Kulturgeschichte.[8]
Die Entwicklung der Einwohnerzahl war in den letzten Jahren relativ ausgeglichen; dabei gibt es allerdings starke regionale Unterschiede. Der Brandenburger Verflechtungsraum in der Metropolregion Berlin/Brandenburg wuchs von 1994 bis 2005 um rund 50 % auf 1 Mio. Einwohner, während weiter abgelegene Städte und Gemeinden viele Einwohner verloren. Brandenburg konnte in den meisten Jahren Wanderungsgewinne verzeichnen, während stärkere Geburtenrückgänge (Wendeknick) dies kompensierten.[9] Historisch war die Region lange ein Zuwanderungsraum, unter anderem durch das Edikt von Potsdam.
Sprache
In Brandenburg werden sowohl Hochdeutsch als auch Dialekte des Mark-Brandenburgischen und des Berlin-Brandenburgischen gesprochen. Im Grenzgebiet zu Sachsen wird ferner Osterländisch – ein Dialekt des Thüringisch-Obersächsischen gesprochen, das nah mit dem Hochdeutschen verwandt ist. In der brandenburgischen Niederlausitz spricht man Lausitzische Dialekte. Jener Dialekt und die in Berlin und seinem Umland verwendete Mundart sind dem Ostmitteldeutschen zuzurechnen. Im Barnim ist die Mundart Eberswalder Kanaldeutsch gebräuchlich.
Im östlichen Teil der Niederlausitz in der Umgebung von Cottbus wird außerdem Niedersorbisch, eine westslawische Sprache, von etwa 20.000 Menschen als Muttersprache gesprochen (zweisprachiges Gebiet). Sie ist vom Aussterben bedroht.
Der Wortschatz der Dialekte in Brandenburg ist erfasst und beschrieben im Brandenburg-Berlinischen Wörterbuch.
Religionen
Mehr als drei Viertel der Einwohner Brandenburgs sind kirchlich ungebunden. Der evangelischen Kirche nebst Freikirchen gehören 19,3 % an, der römisch-katholischen Kirche 3,2 %.[10]
Christentum
Die meisten kirchlich gebundenen Einwohner gehören der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz an. Da Grenzen der Kirchenprovinzen von denen der heutigen Bundesländern abweichen, sind einzelne Gemeinden im Westen und Südwesten Brandenburgs der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland zugeordnet. Für römisch-katholische Christen besteht das Erzbistum Berlin, für Teile der Lausitz das Bistum Görlitz sowie im südwestlichen Brandenburg das Bistum Magdeburg. In einigen Teilen Brandenburgs ist auch die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche mit Kirchengemeinden vertreten. Diese gehörten vorher zur Evangelisch-Lutherischen (altlutherischen) Kirche und sind bis heute unter der Bezeichnung „Altlutheraner“ in der Region bekannt. Die konfessionell lutherischen Kirchengemeinden gehören zum Kirchenbezirk Berlin-Brandenburg der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche.
Judentum
Durch den Zuzug jüdischer Kontingentflüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion verzeichnen die jüdischen Gemeinden ein Wachstum.
Islam
Im Vergleich zu anderen Bundesländern ist der Anteil der Angehörigen des Islam in Brandenburg sehr niedrig.
Politik
Landtag
Sitz des brandenburgischen Parlaments ist die Landeshauptstadt Potsdam. Zurzeit befindet sich der Landtag noch in dem Gebäude der ehemaligen Königlich-Preußischen Kriegsschule auf dem Brauhausberg. Nach der Fertigstellung des Stadtschlosses (geplant 2011) wird der Landtag dorthin umziehen. Es ist so konzipiert, dass es ein Parlament der möglicherweise eines Tages fusionierten Länder Berlin und Brandenburg aufnehmen könnte.
Im Landtag Brandenburgs, der für fünf Jahre gewählt wird, sind seit der konstituierenden Sitzung am 21. Oktober 2009 fünf Parteien vertreten. Die jüngste Wahl fand am 27. September 2009 – zeitgleich mit der Bundestagswahl 2009 – statt.
Die Wahlbeteiligung erreichte 67,5 %. Es ergab sich folgendes Ergebnis: SPD: 33,04 % – 31 Abgeordnete, Die Linke: 27,15 % – 26 Abgeordnete, CDU: 19,79 % – 19 Abgeordnete, FDP: 7,20 % - 7 Abgeordnete; B90/Grüne: 5,64 % - 5 Abgeordnete. Die zuvor im Landtag vertretene rechtsextreme DVU erreichte 1,18 % und gehört dem Landtag nicht mehr an.
Stärkste Fraktion ist die SPD mit Ministerpräsident Matthias Platzeck. Nach Sondierungsgesprächen entschied sich die SPD, die Koalition mit der CDU nicht mehr fortzusetzen und Verhandlungen über ein Regierungsbündnis mit der Linken aufzunehmen. Am 6. November 2009 wurde Platzeck erneut zum Ministerpräsidenten gewählt und anschließend die Mitglieder der neuen rot-roten Landesregierung ernannt.
Siehe auch: Wahlen zum Brandenburger Landtag
Landesregierung
Folgende Landesminister bilden seit dem 6. November 2009 das Kabinett Platzeck III:
- Ministerium des Innern: Rainer Speer (SPD)
- Ministerium der Justiz: Volkmar Schöneburg (Die Linke)
- Ministerium der Finanzen: Helmuth Markov (Die Linke)
- Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten: Ralf Christoffers (Die Linke)
- Ministerium für Arbeit, Soziales und Familie: Günter Baaske (SPD)
- Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz: Anita Tack (Die Linke)
- Ministerium für Bildung, Jugend und Sport: Holger Rupprecht (SPD)
- Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur: Martina Münch (SPD)
- Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft: Jutta Lieske (SPD) (bis 24.Februar 2010), Jörg Vogelsänger (SPD) (seit 25. Februar 2010)
- Chef der Staatskanzlei: Albrecht Gerber (SPD)
- Ausländerbeauftragte: Prof. Dr. Karin Weiss
Die Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg seit 1945 waren:
- 1945–1949: Karl Steinhoff (SPD, ab 1946 SED)
- 1949–1952: Rudolf Jahn (SED)
Zwischen 1952 und 1990 war das Land Brandenburg aufgelöst
Nr. | Name | Lebensdaten | Partei | Beginn der Amtszeit | Ende der Amtszeit |
---|---|---|---|---|---|
1 | Manfred Stolpe | *1936 | SPD | 1990 | 2002 |
2 | Matthias Platzeck | *1953 | SPD | 2002 | im Amt |
Landesverfassungsgericht
Als drittes Verfassungsorgan besteht ein Verfassungsgericht des Landes Brandenburg.
Verfassung
Die Brandenburgische Verfassung wurde am 14. April 1992 vom Landtag als Entwurf verabschiedet. Per Volksentscheid wurde der Entwurf von der Brandenburgischen Bevölkerung am 14. Juni 1992 angenommen. Sie trat daraufhin mit der Verkündung am 20. August 1992 in Kraft.
Wappen und Flagge
Nach der Brandenburgischen Verfassung (Artikel 4) ist der rote märkische Adler auf weißem Feld das Wappen des Landes Brandenburg. Die Landesflagge ist Rot-Weiß mit zentriertem Landeswappen. Er ist zudem Bestandteil der Wappen vieler Gemeinden und Städte auf dem Gebiet der ehemaligen Mark Brandenburg. Der märkische Adler zeigt sich freischwebend von vorn mit ausgebreiteten Schwingen und nach rechts blickend. Er ist in der Farbe Rot gehalten, golden bewehrt und rot gezungt. Die Fänge sind geöffnet und seine Schwingen sind je mit einen goldenen Kleestängel belegt. Der Schild des Wappens ist weiß.
Der märkische Adler und das Wappen stammen aus dem 12. Jahrhundert, er tritt erstmals in dem Standbildsiegel des Askanier Ottos I., dem Sohn Albrechts des Bären, von 1170 auf.
Nach der Wiedervereinigung wurden dem Wappen seine früheren Beigaben (Kurhut, silbernes Schwert, blauer Herzschild mit aufrecht gestelltem goldenem Zepter) entfernt, die noch bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Teil des Wappens waren.
Die inoffizielle Landeshymne ist das Lied Märkische Heide, märkischer Sand („Steige hoch, du roter Adler“). Das Lied wurde 1923 von dem völkischen „Heimatdichter“ Gustav Büchsenschütz verfasst. Das Lied wurde in den 1920er und 1930er Jahren zusammen mit dem Horst-Wessel-Lied auf Schallplatten vertrieben.[11] Obwohl der Text scheinbar unpolitisch gemeint ist, wird es wegen der Nähe des Autors zum NS-Regime heute bei offiziellen Anlässen nicht mehr gesungen.
Geschichte
Im Gebiet des heutigen Landes Brandenburg erfolgte – nach ursprünglicher Besiedlung durch die germanischen Semnonen – seit der Zeit der Völkerwanderung eine Landnahme durch westslawische Stämme. Während der ersten Phase der deutschen Ostexpansion (Ostsiedlung) eroberte 929 ein ostfränkisches Heer unter König Heinrich I. das Gebiet der Heveller mit der Brandenburg. Sie wurden deutscher Lehensherrschaft unterworfen und tributpflichtig. Zur Christianisierung der Slawen wurden die Bistümer Havelberg und Brandenburg gegründet und dem Erzbistum Magdeburg unterstellt. Da die Spannungen in der Mark stetig zunahmen, bildeten die slawischen Stämme den Liutizenbund. Im Großen Slawenaufstand wurde 983 das Gebiet Brandenburgs zurückerobert. Für über hundert Jahre wurde die deutsche Herrschaft östlich der Elbe abgeschüttelt. Aber der Expansionsdrang der großen Nachbarn Heiliges Römisches Reich und Polen sorgte für einen fast ununterbrochenen Kriegszustand.
Als der Hevellerfürst Pribislaw 1150 kinderlos starb, hatte er sein Land Albrecht dem Bären vermacht. Damit waren aber Erbansprüche des Spreewanenfürsten Jaxos übergangen worden. Dieser eroberte 1153 die Brandenburg kurzzeitig zurück, welche aber 1157 diesmal endgültig von Albrecht zurückerobert werden konnte. Dieser Tag gilt im Allgemeinen als der Gründungstag der Mark Brandenburg. Vor der nun in großem Maße einsetzenden deutschen und flämischen Besiedelung zogen sich die Heveller großenteils in Fischerdörfer (Kietze) zurück. Noch bis ins 15. Jahrhundert lebten Deutsche und Wenden nebeneinander, vielerorts in getrennten Siedlungen. Nach dem Aussterben des Askanischen Herrschergeschlechts in Brandenburg 1320 folgte bis 1415 eine Zeit schwacher Herrscher (Wittelsbacher, Luxemburger), in der die Mark Brandenburg in chaotische Verhältnisse geriet und sich ein ausgeprägtes Raubrittertum entwickelte.
Ab 1411 unterstand die Region dem Fürstengeschlecht der Hohenzollern, dem durch Kaiser Sigismund 1415 auch die Kurwürde übertragen wurde. Die Hohenzollern konnten das Land erfolgreich befrieden und die Zentralmacht wiederherstellen. Die durch den Dreißigjährigen Krieg zerstörte und verarmte Mark Brandenburg wurde seit 1640 durch den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm schrittweise wieder aufgebaut. Unterbrochen wurde dieser Prozess in Brandenburg kurzzeitig durch den Einfall der Schweden von 1674 bis 1675. Der Große Kurfürst und General Georg von Derfflinger konnte jedoch entscheidende Siege bei Rathenow, Nauen und vor allem in der Schlacht von Fehrbellin erringen. Von 1701 bis 1946 teilte die Mark Brandenburg die politische Geschichte des preußischen Gesamtstaats. Historisch bildete Brandenburg (zusammen mit Berlin, das Teil Brandenburgs war) das Kernland Preußens – Brandenburg war nach 1815 die größte preußische Provinz. Berlin schied erst mit dem Groß-Berlin-Gesetz von 1920 aus der damaligen Provinz Brandenburg aus.
In der Endphase des Zweiten Weltkriegs besetzte nach schweren Abwehrkämpfen die Rote Armee das Territorium. Die Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie fielen an Polen (siehe auch Deutsch-Polnischer Grenzvertrag 1990).
Noch 1945 wurde die Provinz Brandenburg innerhalb der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) gebildet. Diese bestand aus den Regierungsbezirken Potsdam und Frankfurt der ehemaligen preußischen Provinz Brandenburg, allerdings ohne die gesamte Neumark östlich der Oder. Im Herbst 1946 trat erstmals der brandenburgische Landtag zusammen. Im Gegensatz zu den übrigen Provinzen der SBZ konnte sich Brandenburg beim politischen Neuanfang auf keine Tradition eigener Parlamente oder Regierungen berufen, da die alte Provinz Brandenburg unmittelbar der preußischen Regierung unterstanden hatte. Im Juli 1947 erfolgte nach der Auflösung von Preußen die Umbenennung in Land Brandenburg mit einer Größe von 27.612 Quadratkilometern. Bereits 1949 verloren die Institutionen des Landes mit der Gründung der DDR weitgehend ihre Funktionen. 1952 wurde das Land im Rahmen der Verwaltungsreform in der DDR gänzlich aufgelöst und in die drei Bezirke Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam aufgeteilt. Der Kreis Perleberg fiel an den Bezirk Schwerin, die Kreise Prenzlau und Templin an den Bezirk Neubrandenburg.
Am 3. Oktober 1990 wurde das Land Brandenburg neu gegründet durch Zusammenlegung der Bezirke Cottbus (ohne die Kreise Hoyerswerda, Jessen und Weißwasser), Frankfurt (Oder) und Potsdam zuzüglich der Kreise Perleberg, Prenzlau und Templin. Am 26. Oktober 1990 trat der neue Brandenburgische Landtag zu seiner ersten Sitzung zusammen. Das Partnerland Brandenburgs zum Aufbau der neuen Strukturen war Nordrhein-Westfalen. Von 1990 bis 2002 prägte Ministerpräsident Manfred Stolpe die politische Entwicklung Brandenburgs. Im Mai 1996 entschieden sich die Brandenburger bei einer Volksabstimmung mit Mehrheit gegen eine Vereinigung der Länder Berlin und Brandenburg.
Verwaltungsgliederung
Gemeindeumgliederungen 1992
Nach 1990 gab es einige Gebietsänderungen gemäß dem Staatsvertrag vom 9. Mai 1992, der am 1. Juli 1992 in Kraft trat. Die Gemeinden Bagemühl, Grünberg, Nechlin, Woddow, Wollschow-Menkin und die Stadt Brüssow des Kreises Pasewalk sowie die Gemeinden Fahrenholz, Güterberg, Jagow, Lemmersdorf, Lübbenow, Milow, Trebenow, Wilsickow, Wismar und Wolfshagen des Kreises Strasburg wurden in den bestehenden Gemeinde- und Gemarkungsgrenzen aus dem Land Mecklenburg-Vorpommern ausgegliedert und in das Land Brandenburg eingegliedert. Zudem wurden die Gemeinden Besandten, Eldenburg, Lanz, Lenzen, Mellen und Wootz in den bestehenden Gemeinde- und Gemarkungsgrenzen aus Mecklenburg-Vorpommern ausgegliedert und in das Land Brandenburg eingegliedert. Die Gemeinden Dambeck und Brunow sowie die Ortsteile Pampin und Platschow der Gemeinde Berge wurden in den bestehenden Gemeinde- und Gemarkungsgrenzen aus dem Land Brandenburg ausgegliedert und in das Land Mecklenburg-Vorpommern eingegliedert.
Landkreise und Kreisfreie Städte
→ Siehe auch: Liste der Landkreise und kreisfreien Städte in Brandenburg
Seit der Neubildung der Landkreise 1993 unterteilt sich Brandenburg in 14 Landkreise und vier kreisfreie Städte. Eine Besonderheit ist, dass kein Landkreis nach der darin befindlichen Kreisstadt benannt ist, dies ist einzigartig in Deutschland. Bei 9 Landkreisen handelt es sich um sogenannte Sektoralkreise, die jeweils von der Grenze zu Berlin bis an die äußere Landesgrenze reichen und somit Anteil am wirtschaftlich prosperierenden Speckgürtel um Berlin haben. Die Namen der brandenburgischen Landkreise und Kreisstädte (im zweisprachigen Gebiet auch auf Niedersorbisch) und ihre Fahrzeugkennzeichen sind:
Nr. | Landkreis | Kreisstadt | Einwohner | Fläche | |
---|---|---|---|---|---|
Landkreise: | |||||
1. | Barnim (BAR) | Eberswalde | 177.644 | 1.494,33 | |
2. | Dahme-Spreewald (LDS)
Damna-Błota |
Lübben (Spreewald) | 161.482 | 2.261,09 | |
3. | Elbe-Elster (EE) | Herzberg (Elster) | 115.560 | 1.889,34 | |
4. | Havelland (HVL) | Rathenow | 155.141 | 1.717,15 | |
5. | Märkisch-Oderland (MOL) | Seelow | 191.241 | 2.127,99 | |
6. | Oberhavel (OHV) | Oranienburg | 202.231 | 1.795,77 | |
7. | Oberspreewald-Lausitz (OSL)
Gorne Błota-Łužyca |
Senftenberg | 125.216 | 1.216,65 | |
8. | Oder-Spree (LOS) | Beeskow | 186.542 | 2.242,71 | |
9. | Ostprignitz-Ruppin (OPR) | Neuruppin | 104.786 | 2.509,22 | |
10. | Potsdam-Mittelmark (PM) | Bad Belzig | 204.277 | 2.575,05 | |
11. | Prignitz (PR) | Perleberg | 84.284 | 2.123,31 | |
12. | Spree-Neiße (SPN)
Sprjewja-Nysa |
Forst (Lausitz) | 130.626 | 1.647,89 | |
13. | Teltow-Fläming (TF) | Luckenwalde | 162.073 | 2.092,08 | |
14. | Uckermark (UM) | Prenzlau | 132.837 | 3.058,08 | |
Kreisfreie Städte: | |||||
1. | Brandenburg an der Havel (BRB) | 72.516 | 228,80 | ||
2. | Cottbus (CB)
Chóśebuz |
99.823 | 164,28 | ||
3. | Frankfurt (Oder) (FF) | 61.286 | 147,61 | ||
4. | Potsdam (P) | 154.966 | 187,27 |
Stand 31. Dezember 2008
Regionen
Brandenburg wird seit 2007 in zwei NUTS-2-Regionen sowie weiterhin in fünf Planungsregionen (Regionale Planungsgemeinschaften) gegliedert, die räumlich Bundesraumordnungsregionen entsprechen und die sich aus den kreisfreien Städten und Landkreisen zusammensetzen, wie in der nachstehenden Übersicht angegeben (diese Regionen sind keine Verwaltungseinheiten):
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Städte und Gemeinden
Das Land Brandenburg gliedert sich in insgesamt 419 Gemeinden, darunter 112 Städte, von denen 4 Städte kreisfrei sind. (Stand: 1. Januar 2009). Zu den größeren Städten und Gemeinden zählen: (Einwohnerzahlen nach den Gebietsstanden 2000 und 2006, in Klammern der niedersorbische Name.)
Brandenburger Straße in Potsdam
Der Altmarkt in Cottbus
Blick über Brandenburg an der Havel
Stadt/ Gemeinde |
Landkreis | Einwohner Gebietsstand 2000 31. Dez. 2000 |
Einwohner Gebietsstand 2010 31. Dez. 2000 |
Einwohner Gebietsstand 2010 31. Dez. 2009 |
Veränderung im Gebiets- stand 2010 |
im Speckgürtel Berlins |
---|---|---|---|---|---|---|
Potsdam ¹ | kreisfreie Stadt | 129.324 | 140.668 | 154.606 | +9,91 % | x |
Cottbus (Chóśebuz) ¹ | kreisfreie Stadt | 108.491 | 113.618 | 101.671 | −10,52 % | |
Brandenburg an der Havel ¹ | kreisfreie Stadt | 77.516 | 78.404 | 72.264 | −7,83 % | |
Frankfurt (Oder) | kreisfreie Stadt | 72.131 | 72.131 | 60.625 | −15,95 % | |
Oranienburg ¹ | Oberhavel | 29.872 | 40.148 | 41.590 | +3,59 % | x |
Eberswalde ¹ | Barnim | 44.623 | 44.623 | 41.175 | −7,73 % | |
Falkensee | Havelland | 33.791 | 33.791 | 40.179 | +18,90 % | x |
Bernau bei Berlin ¹ | Barnim | 24.861 | 33.086 | 36.154 | +9,27 % | x |
Schwedt/Oder ¹ | Uckermark | 39.683 | 42.261 | 34.586 | −18,16 % | |
Königs Wusterhausen ¹ | Dahme-Spreewald | 17.262 | 31.522 | 33.762 | +7,11 % | x |
Fürstenwalde/Spree | Oder-Spree | 34.044 | 34.044 | 32.576 | −4,31 % | |
Eisenhüttenstadt | Oder-Spree | 41.493 | 41.493 | 31.689 | −23,63 % | |
Neuruppin | Ostprignitz-Ruppin | 32.598 | 32.598 | 31.574 | −3,14 % | |
Senftenberg ¹ | Oberspreewald-Lausitz | 24.740 | 31.374 | 26.821 | −14,51 % | |
Strausberg | Märkisch-Oderland | 26.221 | 26.221 | 26.221 | 0,00 % | x |
Hennigsdorf | Oberhavel | 26.306 | 26.306 | 25.900 | −1,54 % | x |
Blankenfelde-Mahlow ¹ | Teltow-Fläming | 10.241 | 21.307 | 25.818 | +21,17 % | x |
Rathenow ¹ | Havelland | 26.639 | 28.811 | 25.515 | −11,44 % | |
Spremberg (Grodk) ¹ | Spree-Neiße | 26.230 | 28.160 | 24.718 | −12,22 % | |
Hohen Neuendorf ¹ | Oberhavel | 18.922 | 19.338 | 24.139 | +24,83 % | x |
Ludwigsfelde ¹ | Teltow-Fläming | 23.031 | 24.183 | 23.992 | –0,79 % | x |
Werder (Havel) ¹ | Potsdam-Mittelmark | 15.115 | 22.218 | 23.004 | +3,54 % | x |
Teltow | Potsdam-Mittelmark | 17.938 | 17.938 | 21.904 | +22,11 % | x |
Wandlitz ¹ | Barnim | 4.547 | 18.494 | 21.530 | +16,42 % | x |
Forst (Lausitz) (Baršć) | Spree-Neiße | 24.309 | 24.309 | 20.971 | −13,73 % | |
Luckenwalde | Teltow-Fläming | 22.389 | 22.389 | 20.637 | −7,83 % | |
Prenzlau ¹ | Uckermark | 20.617 | 22.737 | 20.173 | −11,28 % |
¹ Im Zeitraum nach 2000 fanden Eingemeindungen und Ortszusammenschlüsse statt
→ Siehe auch:
Länderfusion Berlin-Brandenburg
1996 fand ein Volksentscheid über einen Staatsvertrag zur Fusion von Brandenburg und Berlin statt. In Brandenburg gab es eine Mehrheit von Nein-Stimmen. Zudem wurde die erforderliche Mindestzustimmung (Quorum) von 25 % der Wahlberechtigten nicht erreicht. Als Hauptargument gegen die Fusion wurden in Brandenburg die befürchtete Nichtbeachtung Brandenburger Interessen auf Grund der zahlenmäßigen Unterlegenheit genannt.
Die vom heutigen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck lange befürwortete Alternative eines Nord-Ost-Landes inkl. Mecklenburg-Vorpommern und der sachsen-anhaltischen Altmark und damit einer ländlichen Mehrheit wurde nie ernsthaft verfolgt. Auch den Vorschlag eines Länderrates, einer Art Mini-Bundesrat, besetzt nach einem Flächenschlüssel, hat die Brandenburger Landesregierung nie in die Verhandlungen mit Berlin eingeführt.
Jedoch gibt es bereits jetzt eine Vielzahl von Bestrebungen, die letztlich auf eine Fusion der beiden Länder hinauslaufen, zu der sich grundsätzlich die Regierungschefs beider Länder bekannt haben. Viele Landeseinrichtungen bekamen eine gemeinsame Berlin-Brandenburger Leitung. So wurden der SFB und der ORB zum RBB sowie die Deutsche Rentenversicherung Berlin und die Deutsche Rentenversicherung Brandenburg zum 1. Mai 2006 zur Deutschen Rentenversicherung Berlin-Brandenburg fusioniert. Des Weiteren wurden die Oberverwaltungsgerichte beider Länder zum Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg und die statistischen Landesämter zum Amt für Statistik Berlin-Brandenburg zusammengelegt.
Wirtschaft
Brandenburgs Industrie hat ihren Schwerpunkt entlang der A 10 rund um die Stadt Berlin sowie in den gesicherten industriellen Kernen. Bei Eisenhüttenstadt an der Oder, in Hennigsdorf und in Brandenburg an der Havel befinden sich Stahlwerke. Außerdem gibt es in Brandenburg an der Havel ein Druckmaschinenwerk der Heidelberger Druckmaschinen AG und ein Getriebewerk der ZF Friedrichshafen. Eine Triebwerk-Produktionsfabrik der Firma Rolls-Royce befindet sich in Dahlewitz im Landkreis Teltow-Fläming. Weiterhin befindet sich südlich von Berlin viele Logistikfirmen sowie im Industriegebiet Ludwigsfelde ein Mercedes-Benz Autowerk, der Flugmotorenhersteller MTU Aero Engines und ein VW-Ersatzteilewerk.
In Schwedt/Oder im Nordosten Brandenburgs befindet sich ein industrieller Schwerpunkt mit einer Erdölraffinerie (PCK Raffinerie GmbH) und zwei Papierfabriken. In Frankfurt (Oder) befinden sich mehrere Solarfabriken, die Region will sich als Solarstadt profilieren. Im Süden Brandenburgs befinden sich mehrere Braunkohlegruben, die in Form des offenen Tagebaues genutzt werden, um die Großkraftwerke (Gesamtleistung: rund 5.000 MW) der Vattenfall Europe AG zu versorgen.[12]
Jenseits der gesicherten industriellen Kerne sind die Berlin-fernen Teilräume des Landes von der Ernährungsindustrie, dem Holzgewerbe sowie der Landwirtschaft geprägt. Künftig wird ein Schwerpunkt der Landesentwicklung verstärkt auf den Tourismus gelegt, da hier in den letzten Jahren hohe Wachstumsraten erzielt wurden.
In der Region um die Landeshauptstadt Potsdam befindet sich ein Schwerpunkt für forschungsnahe Unternehmen aufgrund der Vielzahl der Forschungsinstitute. Die Region ist laut einer Untersuchung der Boston Consulting Group, A. T. Kearney und BioCom der führende Biotech-Standort in Deutschland und zählt mit insgesamt 160 Unternehmen und 3.200 direkt Beschäftigten zu den bedeutendsten Biotechnologiestandorten in Europa.[13] So ist Brandenburg Spitzenreiter beim Anbau von Gentechnik-Mais, von den 2007 gemeldeten Anbaufläche für Gen-Mais in Deutschland befinden sich 99 Prozent der Anbaufläche in den ostdeutschen Bundesländern und davon 50,2 in Brandenburg. (Stand: 28. September 2007)[14]
Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Brandenburg einen Index von 81.4 (EU-27:100) (2004).[15] Der Vergleich der Bundesländer ergab 2006 gemäß einer Studie der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft folgende Stärken und Schwächen in Brandenburg: Zu den Stärken zählen geringe Hebesätze der Gewerbesteuer, ein hoher Anteil an Unternehmungsgründungen und eine hohe Investitionsquote der öffentlichen Haushalte. Zudem war der Zuwachs der öffentlichen Schulden geringer als im Bundesschnitt und die Wissenschaftsausgaben wurden erhöht, während sie im Bundesschnitt sanken. Zu den Schwächen zählen unter anderem das relativ geringe Ausbildungsplatzangebot, die Rolle der Bürokratie und die geringere Arbeitsproduktivität.[16] Trotz der seit 2006 einsetzenden Entspannung auf dem Arbeitsmarkt weist Brandenburg noch immer eine bundesweit überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit auf. Innerhalb des Bundeslandes bestehen zum Teil erhebliche regionale Unterschiede. Während der Landkreis Potsdam-Mittelmark mit einer Quote von 7,6 % und die kreisfreie Stadt Potsdam mit 7,9 % annähernd den Bundesdurchschnitt erreichen, beträgt die Arbeitslosenquote im Landkreis Uckermark 18,0 % und ist damit die höchste Quote bundesweit (im September 2007 aber noch 21,1 %).[17]
Verkehr
Brandenburgs Hauptverkehrswege laufen sternförmig auf Berlin zu. Dies gilt sowohl für Eisenbahnstrecken, als auch für Straßen und Wasserstraßen.
Im Schienenverkehr sind die Eisenbahnstrecken durch den Berliner Außenring verbunden, der sich zum größten Teil in Brandenburg befindet.
Siehe auch: Liste der Personenbahnhöfe in Brandenburg
Im Straßenverkehr beginnen fast alle Autobahnen im Land Brandenburg auf dem „Berliner Ring“ genannten Autobahnring Bundesautobahn 10, der größtenteils durch Brandenburger Gebiet verläuft. Des Weiteren verlaufen mehrere Bundes- und Europastraßen durch das Land Brandenburg. Es gab 2004 86.409 Neuzulassungen für Kfz in Brandenburg. Die Autobahnen im Land Brandenburg sind:
- A 2 Berliner Ring/Dreieck Werder – Magdeburg – Hannover – Dortmund – Oberhausen
- A 9 Berliner Ring/Dreieck Potsdam – Leipzig – Nürnberg – München
- A 10 Berliner Ring
- A 11 Berliner Ring/Dreieck Schwanebeck – Prenzlau – Grenzübergang PL – Stettin/Szczeczin
- A 12 Berliner Ring/Dreieck Spreeau – Frankfurt (Oder) – Grenzübergang PL – Posen/Poznań – Warschau/Warszawa
- A 13 Berliner Ring/Kreuz Schönefeld – Dresden
- A 15 Dreieck Spreewald/A13 – Cottbus – Grenzübergang PL – Liegnitz/Legnica – Breslau/Wrocław
- A 19 Dreieck Wittstock (Dosse)/A24 – Rostock
- A 20 Kreuz Uckermark/A11 und B166 – Stralsund – Rostock – Lübeck
- A 24 Berliner Ring/Dreieck Havelland – Hamburg
- A 111 Berliner Ring/Kreuz Oranienburg – Berlin-Reinickendorf – Dreieck Charlottenburg/Stadtring A100
- A 113 Berliner Ring/Kreuz Schönefeld – Dreieck Waltersdorf – Berlin-Adlershof – Dreieck Neukölln/Stadtring A 100
- A 114 Berliner Ring/Dreieck Pankow – Berlin-Pankow
- A 115 Berliner Ring/Dreieck Nuthetal – Berlin-Zehlendorf – Dreieck Funkturm/Stadtring A 100
- A 117 Dreieck Waltersdorf/A113 – Berlin-Treptow
Die Binnenschifffahrt und der Wasserverkehr durch zahlreiche Kanäle sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Teile des Landes und haben überregionalen Charakter. Die Wasserstraßen werden sowohl für den Warentransport als auch für Personenbeförderung im Tourismus genutzt.
Der bedeutendste Flughafen des Bundeslandes ist der Flughafen Berlin-Schönefeld. Dieser soll bis 2011 zum Flughafen Berlin Brandenburg ausgebaut werden. Daneben gibt es unter anderem die Flugplätze Cottbus-Drewitz und Neuhardenberg.
Im Öffentlichen Personennahverkehr haben sich die Verkehrsunternehmen in Brandenburg und Berlin zum Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammengeschlossen, um eine einheitliche Verkehrsstruktur im öffentlichen Personennahverkehr und einheitliche Tarife in der Region zu gewährleisten. Es wurden im Jahr 2004 insgesamt 141.697.000 Personen mit dem Öffentlichen Personennahverkehr befördert.
Kultur und Natur
Kulturgeschichte
Das heutige Bundesland Brandenburg war lange Zeit der historische Kern des preußischen Staates und damit ein Anziehungspunkt für Zuwanderer. Durch die Toleranzpolitik in religiösen Fragen seit dem Edikt von Potsdam entwickelte sich auch ein starker kultureller Einfluss der zugewanderten Personen, insbesondere der französischen Hugenotten. Aus den verschiedenen Zeitepochen blieben zahlreiche repräsentative Schlösser, Burgen, Kirchen sowie aufwendig gestaltete Parkanlagen erhalten. Zu den bedeutendsten gehören (Auswahl):
- Schloss Sanssouci, Sommerresidenz Friedrichs des Großen, heute Teil des Welterbes der UNESCO
- Schloss Boitzenburg, Stammsitz der Familie von Arnim, der Landschaftspark wurde von Peter Joseph Lenné im englischen Stil ausgestaltet
- Schloss Neuhardenberg, bekannt durch die jährlichen Musikveranstaltungen
- Schloss Rheinsberg, ein Wasserschloss bekannt durch die Werke von Kurt Tucholsky und Theodor Fontane
- Schloss Meseberg, ein Barockschloss in Gransee und seit Januar 2007 offizielles Gästehaus der deutschen Bundesregierung
Siehe auch: Liste der Burgen und Schlösser in Berlin und Brandenburg
Die Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg wurde 1992 mit dem Ziel gegründet, die historischen Stadtkerne mit ihrer Bausubstanz vor dem weitergehenden Verfall zu bewahren und mit neuem Leben zu füllen. Derzeit (Stand: Januar 2007) gehören 31 Städte der Arbeitsgemeinschaft an. Zu den ältesten Städten zählen unter anderem Brandenburg an der Havel (948 erstmals erwähnt), Potsdam (993), Beelitz oder Bad Belzig (997) und Jüterbog (1007).
Es gibt zahlreiche Persönlichkeiten, die mit Brandenburg verbunden sind. Zu ihnen zählt der Schriftsteller Theodor Fontane, der mit den Wanderungen durch die Mark Brandenburg eine bedeutende literarische Hommage an seine Heimat geschaffen hat. Ebenfalls in Brandenburg geboren und dort tätig waren unter anderem Karl Friedrich Schinkel, Wilhelm von Humboldt, zahlreiche Könige wie Friedrich Wilhelm III. und Heinrich von Kleist. Der Architekt Konrad Wachsmann begann in Jüterbog mit dem Haus für Dr. Estrich und in Caputh mit dem Haus für Albert Einstein sein Karriere.
Naturschutzgebiete
Der Naturschutz hat im Land Brandenburg eine hohe Priorität, im Jahre 2002 sind im Land 15 so genannte Großschutzgebiete ausgewiesen, darunter eines als Nationalpark, drei als Biosphärenreservate der UNESCO und 11 als Naturparks. Insgesamt nehmen die Großschutzgebiete rund ein Drittel der Landesfläche ein.
- Nationalpark Unteres Odertal (106 km²)
- Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe - Brandenburg (533 km²)
- Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin (1.291 km²)
- Biosphärenreservat Spreewald (474 km²)
- Naturpark Barnim (750 km²)
- Naturpark Dahme-Heideseen (594 km²)
- Naturpark Hoher Fläming (827 km²)
- Naturpark Märkische Schweiz (204 km²)
- Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft (490 km²)
- Naturpark Niederlausitzer Landrücken (580 km²)
- Naturpark Nuthe-Nieplitz (623 km²)
- Naturpark Schlaubetal (225 km²)
- Naturpark Uckermärkische Seen (895 km²)
- Naturpark Westhavelland (1.315 km²)
- Naturpark Stechlin-Ruppiner Land (1.080 km²)
Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg setzt sich für die Bewahrung der Brandenburgischen Naturlandschaften ein.
UNESCO-Welterbe
Die Schlösser, Gärten und Parks der Potsdamer Kulturlandschaft, zu denen auch das Schloss Sanssouci gehört, wurden 1990 in die Liste der UNESCO-Welterbe aufgenommen.[18] Insgesamt erstreckt sich das Welterbe auf rund 500 ha Parkanlagen mit 150 Gebäuden aus der Zeit von 1730 bis 1916. Die Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft ist damit die größte der deutschen Welterbestätten.
Tourismus
Der Tourismus in Brandenburg wird bestimmt durch die vielseitige Landschaft, die historischen Stadtkerne, die wald- und wasserreichen Großschutzgebiete und die Sehenswürdigkeiten wie die Schlösser und Burgen. Da der Tourismus in den letzten Jahren hohe Wachstumsraten hatte, wird aus dem Kulturangebot auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.
Regelmäßige Veranstaltungen
Zu den größten und bekanntesten Veranstaltungen im Land Brandenburg gehört das Baumblütenfest in Werder. Es zieht jedes Jahr über 500.000 Besucher an und zählt damit zu den größten Volksfesten in Deutschland. Das erste Fest fand bereits im März 1879 statt und wird seitdem regelmäßig zur Zeit der Baumblüte begangen. Das Fest ist bekannt für seine zahlreichen Obstweine.
Ebenfalls weit bekannt ist die Potsdamer Schlössernacht, die jährlich im Park Sanssouci stattfindet. Die Veranstaltung wird begleitet von barocken Kostümen, klassischen Musikfestspielen und einem Feuerwerk zum Abschluss. Die Karten sind stark limitiert.
Zudem finden zahlreiche weitere regionale Veranstaltungen statt, wie das Havelfest in der Stadt Brandenburg an der Havel mit 200.000 Besuchern, das Sängerfest in Finsterwalde mit über 100.000 Besuchern alle 2 Jahre, die Kleistfesttage in Frankfurt (Oder) sowie das Bassewitzfest Kyritz.
Seit 1998 werden unter der Dachmarke „Kulturland Brandenburg" verschiedene Projekte innerhalb des Bundeslandes zu einem Thema gefördert. Diese waren in der Vergangenheit unter anderem Landschaft und Gärten (2004), 1000 Jahre Christentum (2005), Baukultur (2006), Fokus Wasser (2007), sowie Provinz und Metropole (2008).
Seit 1995 feiert das Land regelmäßig einen Brandenburg-Tag. Er fand erstmals am 30. September 1995 in Cottbus statt. Es folgten:
- 1996 Prenzlau
- 1998 Brandenburg a.d. Havel
- 1999 Jüterbog
- 2000 Frankfurt (Oder)
- 2001 Luckau
- 2002 Neuruppin
- 2003 Potsdam
- 2004 Eberswalde
- 2006 Forst
- 2008 Königs Wusterhausen
- 2010 Schwedt/Oder (4. und 5. September)
Brandenburger Küche
Die Brandenburger Küche ist überwiegend bodenständig geprägt. Da die Landwirtschaft traditionell verbreitet ist, werden bevorzugt frische, regionale Produkte verarbeitet. Die Brandenburger Küche ist wegen der zahlreichen größeren und kleinen Gewässer sehr reich an Fisch, vor allem Hecht, Zander, Aal und Karpfen. Auch die Kartoffel ist ein unverzichtbarer Bestandteil, seit Friedrich der Große der Kartoffel in Brandenburg per Kartoffelbefehl zum Durchbruch verholfen hat. Eine Spezialität der Niederlausitz sind Plinse, eine Form von Eierkuchen.
Überregional bekannt ist das Fürst-Pückler-Eis, es besteht heute meistens aus den drei Eissorten Erdbeere, Vanille und Schokolade, die in einer gemeinsamen Verpackung aufbewahrt werden. Es ist nach Fürst Hermann von Pückler-Muskau benannt, stammt aber nicht vom Selben. Ebenfalls weit bekannt ist der Beelitzer Spargel aus dem größten Spargelanbaugebiet in Brandenburg und die Spreewälder Gurken. Außerdem gilt noch Quark mit Leinöl als eine Spezialität der Niederlausitz, wozu man meistens Pellkartoffeln serviert. Zudem gewinnen die Eberswalder Würstchen, die allerdings in Britz hergestellt werden, überregional große Anerkennung.
Bildung
Schulen
Es gibt 977 Schulen (ohne Hochschulen) in Brandenburg, welche im Schuljahr 2006/07 von 313.000 Schülern besucht werden. Im Jahr 2004/05 waren es 327.157 Schüler. Es waren 19.000 Lehrer 2006/07 im Land eingestellt.[19] Für alle Schulformen gilt, dass für das Arbeits- und Sozialverhalten von der zweiten bis zur zehnten Klasse Kopfnoten vergeben werden. In allen Schulen des Land Brandenburgs besteht ein generelles Rauchverbot. Zur Kontrolle der Unterrichtsqualität, werden regelmäßig Visitationsteams in die Schulen geschickt. Für die Sekundarbereiche I und II gilt, dass die Prüfungsaufgaben für die meisten Fächer zentral gestellt werden.
Im Land Brandenburg gibt es folgende staatliche Schulformen:
Grundschule
Die Schulpflicht beginnt in Brandenburg für Kinder, die am 30. September das sechste Lebensjahr vollendet haben bzw. werden, am 1. August desselben Jahres. Brandenburger Schüler besuchen (ebenso wie in Berlin) die Grundschule von der ersten bis zur sechsten Klasse. Für begabte Kinder gibt es die Möglichkeit, bereits mit der fünften Klasse ins Gymnasium überzuwechseln. In den Klassenstufen 1 und 2 erfolgt anstelle einer Notenvergabe eine schriftliche Informationen zur Lernentwicklung, auf Beschluss der Schulkonferenz können allerdings bereits ab der 2. Klasse Noten vergeben werden. Das Erlernen einer Fremdsprache beginnt regulär in der dritten Klasse. Am Ende der sechsten Klasse wird ein Grundschulgutachten erstellt.
Oberschule
Die Oberschule ist die Nachfolgerin der Realschule sowie aller Gesamtschulen ohne gymnasiale Oberstufe. Der Unterricht erfolgt im Klassenverband. Am Ende der Klasse 10 ist eine zentrale Abschlussprüfung abzulegen. Je nach Notendurchschnitt erhält man die Erweiterte Berufsbildungsreife (Erweiterter Hauptschulabschluss), die Fachoberschulreife (Realschulabschluss) oder die Fachoberschulreife mit der Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe. Letztere ermöglicht es regulär an einem Oberstufenstufenzentrum, sowie als Quereinstieg an einem Gymnasium oder einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, das Abitur zu erlangen.
Gymnasium
Nach dem Besuch der Grundschule kann man direkt ein Gymnasium besuchen. In der Sekundarstufe I (Jahrgangsstufen 7-10) erfolgt der Unterricht im Klassenverband mit Ausnahme einiger Fächer. In der Sekundarstufe II (Jahrgangsstufen 11-13, künftig nur noch bis 12 durch die Umstellung auf das Abitur nach zwölf Jahren) wird der Unterricht im Kurssystem erteilt. Jeder Schüler und jede Schülerin muss am Anfang der Sekundarstufe II zwei Leistungskurse festlegen. In den Leistungskursen sowie in zwei weiteren Grundkursen, müssen am Ende der Sekundarstufe II zentrale Abiturabschlussprüfungen geschrieben werden. Für das Abitur (allgemeine Hochschulreife) ist ein Notendurchschnitt von mindestens 4,0 (nach den Prüfungen) erforderlich. Sollte man dies nicht erreichen, so besteht die Möglichkeit, die 13. und künftig 12. Klasse zu wiederholen oder man absolviert ein sechsmonatiges Praktikum und erhält die Fachhochschulreife.
Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe
Bei der Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe (GOST) handelt es sich um eine integrierte Gesamtschule. Ebenso wie am Gymnasium – nicht aber an der Oberschule – ist es nach der zehnten Klasse möglich, ohne einen Schulwechsel sein Abitur zu erlangen. Ein weiterer Unterschied zur Oberschule ist, dass die Klassen in einigen Fächern geteilt werden. Mit dem erlangten Abschluss der zehnten Klasse steht es jedem frei, weiter zur Schule zu gehen oder eine Berufsausbildung zu beginnen. An den Gesamtschulen mit GOST wird, im Gegensatz zu den Gymnasien, kein Abitur nach zwölf Jahren eingeführt.
Oberstufenzentrum
Die Bildungsgänge der Fachschule, Fachoberschule, Berufsschule, Berufsfachschule werden in Brandenburg (ebenso wie in Berlin) ausschließlich an den Oberstufenzentren angeboten. Des Weiteren können an den Oberstufenzentren mit Beruflichem Gymnasium die Allgemeine Fachhochschulreife oder Allgemeine Hochschulreife erworben werden.
Förderschule
Vor dem Besuch einer Förderschule, werden die Schüler von einem Förderausschuss geprüft. Hierbei wird festgestellt, welche Förderschule die optimale für den Schüler oder die Schülerin ist. Das angestrebte Ziel ist es jedoch, die Schüler soweit wie möglich in die Regelschulen einzubinden. Es gibt folgende Unterteilungen von Förderschulen:
- Allgemeine Förderschule
- Förderschule für Sprachauffällige
- für Erziehungshilfe
- für Geistigbehinderte
- für Hörgeschädigte
- für Körperbehinderte
- für Sehgeschädigte
Hochschulen
- Brandenburgische Technische Universität Cottbus
- Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
- Universität Potsdam
- Fachhochschule Potsdam
- Hochschule Lausitz (in Cottbus und Senftenberg)
- Fachhochschule Brandenburg
- Fachhochschule Eberswalde
- Technische Hochschule Wildau
- Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg (Oranienburg)
- Fachhochschule für Finanzen des Landes Brandenburg (Königs Wusterhausen)
- Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf"(Potsdam)
- Theologisches Seminar Elstal (Fachhochschule), Wustermark-Elstal
Sport
Zu den bekanntesten Sportvereinen im Land Brandenburg zählt der 1. FFC Turbine Potsdam in der Fußball-Bundesliga der Frauen. Zu den Erfolgen zählen unter anderem die mehrfache deutsche Meisterschaft, der Sieg beim UEFA Women’s Cup und der mehrfache DFB-Pokal Sieg. Der Verein Energie Cottbus ist der bekannteste Herrenfußballverein, er spielte abwechselnd in der ersten und zweiten Bundesliga. Zu den größten Erfolgen zählt das Erreichen des DFB-Pokal Finales im Jahr 1997.
Im Handball ist der Frankfurter Handball Club ein bekannter Verein. Er war mehrfach DDR-Meister, Pokalsieger und Deutscher Meister.
Zu den bekannteren Sportlern aus Brandenburg zählen die Boxer Henry Maske und Axel Schulz, die Schwimmerin und Olympiasiegerin Britta Steffen, die Kanurennsportlerin und erfolgreichste deutsche Olympionikin der Sportgeschichte Birgit Fischer, die Judoka Yvonne Bönisch, die Judoka und Sumokämpferin Sandra Köppen und der Kugelstoßer Udo Beyer.
Es befinden sich zwei Olympiastützpunkte im Land Brandenburg, einer in Potsdam, der andere in Frankfurt (Oder). Es gibt mehrere Eliteschulen des Sports, unter anderem in Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus.
Feiertage
Neben den bundesweit gültigen Feiertagen Neujahr, Karfreitag, Ostern, Tag der Arbeit, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Tag der Deutschen Einheit und Weihnachten ist in Brandenburg der Reformationstag ein gesetzlicher Feiertag.
Siehe auch
wikipedia:de:Portal:Brandenburg – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Brandenburg
- Liste der Grenzorte in Deutschland
- Verdienstorden des Landes Brandenburg
- Asteroid (6068) Brandenburg
Literatur
- Matthias Asche: Neusiedler im verheerten Land – Kriegsfolgenbewältigung, Migrationssteuerung und Konfessionspolitik in Zeichen des Landeswiederaufbaus – Die Mark Brandenburg nach den Kriegen des 17. Jahrhunderts. Aschendorff Verlag, Münster 2006, ISBN 3-402-00417-8.
- Friedrich Beck, Eckart Henning (Hrsg.): Brandenburgisches Biographisches Lexikon (BBL). Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2002, ISBN 3-935035-39-X.
- Iris Berndt: Sächsisches Brandenburg. Eine Spurensuche. Sandstein Verlag, Dresden 2014, ISBN 978-3-95498-070-3.
- Christiane Büchner, Jochen Franzke: Das Land Brandenburg. Kleine politische Landeskunde. 4. überarbeitete Auflage. Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, Potsdam 2005, ISBN 3-932502-09-4.
- Lieselott Enders, Klaus Neitmann (Hrsg.): Brandenburgische Landesgeschichte heute. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 1999, ISBN 3-930850-72-9.
- Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg in 8 Bänden. Hrsg. von Gotthard Erler und Rudolf Mingau. Aufbau Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-351-03104-1.
- Gerd Heinrich (Hrsg.): Berlin und Brandenburg. (= Handbuch der Historischen Stätten. Bd. 10). Stuttgart 1973.
- Gerd Heinrich: Kulturatlas Brandenburg. Historische Landkarten – Geschichte der Mark im Überblick. 2. überarbeitete Auflage. Berlin 2006, ISBN 3-00-019684-6.
- Jakob Lempp: Parteien in Brandenburg. Berlin 2008, ISBN 978-3-937233-48-2.
- Nils Meyer: Leerräume – Der Umgang mit Denkmalen als Sinnstiftungsprozess am Beispiel der Schlösser und Herrensitze in Brandenburg. Jovis, Berlin 2009, ISBN 978-3-86859-081-4.
- Klaus Neitmann, Jürgen Theil (Hrsg.): Die Herkunft der Brandenburger. Sozial- und mentalitätsgeschichtliche Beiträge zur Bevölkerung Brandenburgs vom hohen Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2001, ISBN 3-935035-11-X.
- Lutz Partenheimer: Die Entstehung der Mark Brandenburg. Mit einem lateinisch-deutschen Quellenanhang. 1. und 2. Auflage. Köln/Weimar/Wien 2007.
- Pestalozzi-Verein der Provinz Brandenburg (Hrsg.): Die Provinz Brandenburg in Wort und Bild. Verlag von Julius Klinkhardt, Berlin/Frankfurt am Main 1981, DNB 820110361.
- Antje Rávic Strubel: Gebrauchsanweisung für Potsdam und Brandenburg. Piper Taschenbuch, München 2012, ISBN 978-3-492-27604-7.[20]
- Ingrid Reisinger, Walter Reisinger: Bekannte, unbekannte und vergessene Herren- und Gutshäuser im Land Brandenburg. Stapp Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-87776-082-6.
- August Heinrich von Borgstede: Statistisch-topographische Beschreibung der Kurmark Brandenburg. Erster Theil. Gedruckt und verlegt von Johann Friedrich Unger, Berlin 1788. (Reprint: Potsdam 2013, ISBN 978-3-88372-051-7)
- Frank Mangelsdorf (Hrsg.): Land Brandenburg. Einst und Jetzt. Culturcon/Märkische Oderzeitung, Berlin 2010, ISBN 978-3-941092-43-3.
Weblinks
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- Offizielle Website des Landes Brandenburg
- Offizielle Tourismusseite des Landes Brandenburg
- Offizielle Standortseite des Landes Brandenburg
- Offizielle Website zum 850-jährigen Jubiläum der Mark Brandenburg
- Geschichtslandschaft Brandenburg
- Kulturportal für das Land Brandenburg
- Veröffentlichungsblätter des Landes Brandenburg
- Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg
- Literatur von und über Brandenburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Linkkatalog zum Thema Brandenburg bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
- ↑ nach der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen
- ↑ Statistische Ämter des Bundes und der Länder
- ↑ Schnellübersichten. Arbeitslosenquoten im Januar 2011 - Länder und Kreise. In: arbeitsagentur.de. Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 1. Februar 2011.
- ↑ Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg
- ↑ Informationen zum Klima aus: M. Hendl; Das Klima des Norddeutschen Tieflandes. – in: H. Liedtke & J. Marcinek (Hrsg.): Physische Geographie Deutschlands, 559 S., Gotha 1994, ISBN 3-623-00840-0
- ↑ http://www.statistik.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.223027.de Amt für Statistik 2005
- ↑ http://www.statistik.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.366334.de Amt für Statistik 7. September 2006
- ↑ Kulturportal Brandenburg
- ↑ http://www.statistik.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.205977.de Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
- ↑ Statistisches Jahrbuch Brandenburg 2007 - PDF, 8,5 MB
- ↑ Brandenburger Landeshymne: Brauner Adler
- ↑ A. Kruschat, u.a.: Schwarzbuch Umweltpolitik in Brandenburg. Oekom-Verlag, München 2009, ISBN 978-3865811691.
- ↑ Potsdam.de – Hervorragende Entwicklungspotenziale für Biotechunternehmen
- ↑ http://umweltinstitut.org/gentechnik/irrtumer/genmais_in_deutschland_2007-565.html Wo wächst der Gen-Mais? – Anbau in Deutschland 2007
- ↑ Eurostat News Release 23/2007: Regional GDP per inhabitant in the EU 27[1]
- ↑ http://www.iwconsult.de/downloads/bundeslaenderranking06/Brandenburg.pdf Studie NSM 2006
- ↑ http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/200809/iiia4/kreise_21d.xls
- ↑ Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Brandenburgs, Stand 25. März 2007
- ↑ Märkische Oderzeitung, 18. August 2006, S. 9.
- ↑ Die Verführerin. Berliner Zeitung am 16. April 2012, abgerufen am 18. Januar 2016.
52.36218313.007813Koordinaten: 52° 21′ 43,9″ N, 13° 0′ 28,1″ O
Quellenhinweis
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