Sturzkrückenfeh
(gemäß Siebmacher)
Die Sturzkrückenfeh (frz.: vair(e) potence renversé; potencé-contre-potencé renversé; engl.: potent - first tincture mentioned) ist in der Heraldik eine besondere Form des Pelzwerkes Feh. Sie ist eine Tinktur.
Darstellung
Dargestellt wird im Wappenschild oder Feld eine aus mehreren breiten Krücken (breiter Buchstabe T) gebildeten Figur, die einen Abstand innerhalb einer Reihe untereinander haben. Die freien Flächen je Reihe ergeben zwangsläufig eine kopfstehende Krücke (breites T) in anderer Tinktur. In der Folgereihe wiederholt sich das Muster. Es werden in der Reihe maximal zwei Tinkturen verwendet. Vorrangig werden die Tinkturen Blau und Weiß verwendet, da sie als eine Abart des Eisenhütlein verstanden wird.
Bei der gestürzten Krückenfeh ist die Richtung der farbigen („blauen“) T zum Schildhaupt gerichtet (die „blauen“ T stehen auf dem Kopf); bei der gewöhnlichen Krückenfeh zum Schildfuß (die „blauen“ T sind als Buchstaben lesbar).
Diese Fehform hat eine größere Anzahl von Abweichungen. So sind Krückenfeh, Wechselkrückenfeh, Krückenpfahlfeh und verschobene Krückenfeh weitere gebräuchliche Tinkturen.
Siebmacher
„Sturzkrückenfeh (Tafel II. Figur 35.): nennt man dasjenige Krückenfeh, bei welchem (wie beim Sturz- (Pfal-) Feh) die oberen Flächen der blauen Krücken sich nach abwärts kehren, die weißen Krücken daher steigen. (s. Fig. 35)“
Galerie
Krückenfeh (gemäß Siebmacher)
Wappenbilderordnung
Krückenfeh wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) unter der Nr. 0082 aufgenommen.
Siehe auch
Literatur
- Das große Buch der Wappenkunst, Wolfgang Leonhard, Verlag Georg D.W.Callwey, München, 2001, ISBN 3-8289-0768-7
Einzelnachweise
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.