Wahlspruch

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Konstitutive Wappenelemente/-begriffe in der Heraldik (Auswahl)
(Anmerkung: nur Anklick-Diagramm; in dieser Form kein „echtes“ Wappen)

Ein Wahlspruch (auch Devise) ist ein Motto, das sich eine Gruppe Gleichgesinnter, eine Person oder eine Organisation gibt, das das Ziel und den Anspruch deutlich machen soll. Solche Mottos werden meist nicht, wie Parolen, mündlich geäußert, sondern schriftlich und stammen entweder aus langen Traditionen oder aber aus entscheidenden Ereignissen, wie aus einem Bürgerkrieg oder einer Revolution.

Der Begriff Devise wurde von Philipp von Zesen durch den Ausdruck Wahlspruch eingedeutscht.

Wahlsprüche sind oft Bestandteil verschiedenster Wappen. Sie stehen im Wappen in der Regel in einem Spruchband unter dem Wappenschild. Diese Platzierung stammt aus dem Mittelalter, in dem die große Mehrheit aller Adligen über ein Wappen und einen Wahlspruch verfügte. In der heraldischen Literatur ist auch der Begriff Feldgeschrei bzw. Panier verbreitet - dieses geht auf einen Schlachtruf zurück und befindet sich meist oberhalb des Wappens.

In der heutigen Zeit haben viele Staaten einen Wahlspruch, und auch andere Institutionen führen Devisen.

Wahlsprüche von Personen oder Vereinigungen

Wappen der Jauch (1749), das den Wahlspruch (1683) bildlich wiedergibt

Wahlsprüche moderner Nationalstaaten

Wahlsprüche von Städten und Ländern

Wahlsprüche von Orden (Ordensdevise)

Wahlsprüche von kirchlichen Würdenträgern

Traditionell wählen sich Bischöfe und Äbte der Katholischen Kirche einen Wahlspruch, der das Programm ihres Pontifikates verdeutlichen kann. Aber auch Priester können sich ein Wappen und damit einen Wappenspruch geben.

Sonstige

  • In varietate concordia (lateinisch), In Vielfalt geeint, Wahlspruch der Europäischen Union
  • Amor vincit omnia, lateinisch: „Liebe besiegt alles“ – Wahlspruch einiger hochmittelalterlicher Ritter, besonders Turnierkämpfer. Er wird durch ein A angedeutet, das der Ritter entweder im Wappen führt oder auf seiner Kleidung aufgestickt trägt.
  • Sapere aude!, nach Immanuel Kant: "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" - Wahlspruch der Aufklärung

Wahlsprüche auf historischen Musikinstrumenten

Sinnsprüche gibt es meist auf Tasteninstrumenten wie Cembali oder Orgeln. Instrumente der berühmten Familie Ruckers aus Antwerpen tragen oft solche Devisen. Im 16. und 17. Jh. sind sie besonders beliebt als Ausdruck einer humanistischen Gelehrsamkeit, deswegen meist in Latein:

"musica donum dei" oder "musica dulce levamen"

"acta virum probant",

mit religiösem Hintergrund:

"Soli deo gloria"

und das Psalmzitat: "Laudate eum in chordis et organo"

Diese Liste ist beliebig verlängerbar. Anregungen findet man in den berühmten Musikinstrumentensammlungen der Welt.

Weblinks


Muster-Wappenschild-Info.png

Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Wahlspruch“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 17. April 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.