Ungarische Heraldik
Die ungarische Heraldik ist die „Lehre von den Wappen“, ihren Regeln und bildnerischen Darstellungen im ungarisch-geprägten Kulturraum und umfasst alle vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Entwicklungen und Aspekte dieser Kulturerscheinungen.
Darstellung
Die ungarische Heraldik beruht mehr oder weniger auf der Grundlage der deutschen Heraldik. Diese Vielfalt an mittelalterlichen Elementen wurde in die ungarische Wappenkunde übernommen und überdauerte lange in Ungarn. So hielt sich diese Art der Heraldik auch länger als das Römisch-Deutschen Reich. So fanden Burgen, Wehrtürme und Stadtmauern vor. Einfluss hatte auch die österreichische Heraldik. Die zeitweilige Zugehörigkeit zum Hause Habsburg fand in Ungarn ihren Niederschlag. Die gruselig anmutenden heraldische Eigenheiten entstanden besonders in der Zeit der Türkenkriege. So finden sich in den Wappen abgehauene oder blutende Türkenköpfe. Diese wurden mit und ohne Turbane oder Heidenhüte im Schild gezeigt. Auch aufgespießt auf Lanzen oder Säbel wurden die Kopfbedeckungen gezeigt. An Helmen waren Stech- und Bügelhelme mit Helmkronen fast durchgängig auf den Schilden. Mehrfarbige Helmdecken in Blau-Gold und Rot-Silber sind vorherrschend. Schwertschwingende geharnischte Arme und schwertschwingende Löwen, aber auch nur Türkensäbel zierten die Wappen. Der Greif als Wappentier finden sich in ungarischen Wappen. Zu beliebten Motiven können auch Abbildungen mit reitende Panduren und Husaren gerechnet werden. Der ungarische Uradel griff auch auf magyarische Stammessymbole zurück. Das waren Fabeltiere, Sonne, Mond und Sterne. Einfache Heroldsbilder verbreiteten sich wenig.
Einige grundlegende Vokabeln
Tinktur | Deutsch | Englisch | Ungarisch |
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Metalle - Fémek | |||
Gold/Gelb | Or | arany | |
Silber/Weiß | Silver | ezüst | |
Farben - Színek | |||
Blau | Azure | kék | |
Rot | Gules | piros | |
Schwarz | Sable | fekete | |
Grün | Vert | zöld | |
Lila | Purpur | bíbor |
Siehe auch
Weblinks
- adatbazisokonline.hu
- Ungarisches Heraldik-Portal, Wikipedia
- Armorial des familles nobles de Hongrie (dt.: „Wappen ungarischer Adelsfamilien}“)
- Armorial de la Hongrie (dt.: Ungarische Wappen)
Literatur
- Nyáry, Albert: A heraldika vezérfonala. Budapest 1886. http://mek.oszk.hu/07300/07311/
- Walter Leonhard: Das grosse Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung. Callway, München 1978, ISBN 3-8289-0768-7, S. 371 und 372 (Genehmigte Lizenzausgabe für Weltbild Verlag GmbH: Bechtermünz, Augsburg 2000).
- Milan Buben: Heraldik. Albatros, Prag 1987.
- Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliographisches Institut, Mannheim, Wien, Zürich 1984, ISBN 3-411-02149-7, S. 403 (Digitalisat [abgerufen am 29. Februar 2020]).
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