Flankenbalken
Der Flankenbalken (auch Seitenbalken genannt) ist in der Heraldik ein Heroldsbild bzw. eine Fläche im Wappenschild, die durch die Kombination der gleichfarbigen Heroldsbilder Flanke (rechte oder linke) und Balken entsteht (ohne Teilungslinie an der Stelle, wo die beiden Figuren „verschmelzen“).
Gebräuchlich sind zwei Ausführungen:
- Rechter Flankenbalken
- Linker Flankenbalken
„Flankenbalken (Tafel V. Figur 79. 80., abgekürzt: Fl.-Bk.) ist gerade das umgekehrte wie die Balkenflanke (..), das heißt ein in die Flanke verschwindender Balken, welcher mit Ersterer gleiche Färbung hat, also ähnlich wie beim Schildhauptpfahl. Tafel V. Figur 79., wo der Balken in die rechte Flanke verschwindet, heißt ein rechter Flankenbalken, sonst (Figur 80.) ein linker Flankenbalken.“
- Flankenbalken (nach Siebmacher, 1889)
In Rot ein rechter silberner Flankenbalken
In Silber ein linker roter Flankenbalken
Flankenbalken versus „Spaltungsbalken“
Im Sinne der neueren, ausdifferenzierten Heraldik ist zu unterscheiden zwischen
- einem „Flankenbalken“, bei dem die einzelnen Heroldsbilder ‚Flanke‘ und ‚Balken‘ so miteinander kombininiert sind, dass sie ein harmonisches Ganzes bilden,
- der Kombination einer ‚Spaltung‘ mit einem ‚Balken‘ („Spaltungsbalken“?)
In der historischen Heraldik waren die genauen Dimensionen der miteinander verbundenen Einzelflächen jedoch von untergeordneter Bedeutung, solange ein Heroldsbild als Ganzes einen hohen Grad an Wiedererkennbarkeit aufwies. Daher ist es möglich, dass ein und dasselbe historische Wappen manchmal mit einem „Flankenbalken“, mal mit einem „Spaltungsbalken“ (?) aufgerissen wurde.
In Silber ein blauer „Spaltungsbalken“ / „Flankenbalken“ (Wappen Nagel von Schönstein)
Wappenbilderordnung
Der (rechte) Flankenbalken wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) unter der Nr. 0221, der linke Flankenbalken unter der Nr. 0222 aufgenommen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie ( M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.
