Ring (Heraldik)

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Ringe
 
Kreisring
 
Schmuckring
um 1460: Drei Kreisringe 2-über-1 (Wappen derer von Scheurenschloß; nach Berliner Wappenbuch)
Ring im Wappen der Koler von Neunhof
Kreisringe im Wappen der von FrydagW-Logo.png

Ring ist in der Heraldik ein mehrdeutiger, abkürzender Ausdruck für zwei unterschiedliche Wappenmotive:

  • Kreisring (auch geometrischer Ring genannt; frz.: anneau; engl.: annulet): In der Heraldik unter anderem ein Heroldsbild.
  • Fingerring (auch Schmuckring genannt; frz. anneau, bague; engl. finger-ring, gem-ring): In der Heraldik eine gemeine Figur.

Kreisring

Die Darstellung eines Kreisrings („geometrischen Ring“) gleicht in der heraldischen Stilisierung einer Unterlegscheibe aus dem Maschinenbau. Alle heraldischen Farben sind möglich. Die Anzahl wird in vielen Wappen auf drei beschränkt und dann zwei über eins (2:1) gestellt. Viele kleine Ringe sind zum Füllen der Schildfläche geeignet, also zum Bestreuen, Belegen oder Bestecken. Auch werden sie wie Kettenglieder ineinander verschlungen im Wappen gezeigt.

Ringe (Tafel XXVIII. Figur 68. bis 69.) : kommen sowohl einzeln, wie zu mehreren, sowohl ohne, als mit Edelstein vielfach in Wappen vor (..)“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Zwei konzentrische Kreisringe

Das Heroldsbild zwei konzentrische (Kreis)Ringe (frz.: deux anneaux concentriques oder deux vires concentriques; engl. two concentric annulets) erscheint in der Heraldik vergleichsweise selten (zum Beispiel bei den d'Albiss, Lyonnais beziehungsweise bei der italienischen Adelsfamilie AlbizziW-Logo.png).

Drei konzentrische Kreisringe

Drei konzentrische (Kreis)Ringe (frz.: trois anneaux concentriques oder trois vires concentriques; engl. three concentric annulets) sind ebenfalls ein seltenes Heroldsbild. Es erscheint beispielsweise in Abwandlung des Stammwappens der Familie Albizzi oder im Wappen der Familie Garosondi, Basel.

Fingerring

Finger-/Schmuckringe werden gelegentlich durch eine Hand, besonders am ausgestreckten Arm (Stargarder Arm), der auch geharnischt sein kann, gehalten. Ist ein Finger-/Schmuckring mit einem Stein/Edelstein besetzt, so sollte das beschrieben sein.

„(..) Diejenigen Ringe, welche einen Edelstein in Fasszung tragen, werden in der Heraldik „Siegelringe“ genannt, was, da die Ringedelsteine stetz spitz hervortreten, zwar nicht ganz präzise ist, aber sich eingebürgert hat. Ringe werden vielfach von geharnischten oder weiblichen Armen hochgehalten. Im I. und IV. Felde des Gräflichen Reina'schen Wappens erscheint ein goldener Ehering (..)“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Ineinander gehängte Ringe

„(..) Auch verschlungene Ringe kommenin Wappen vor, so zum Beispiel 3 (2. 1.) im Wappen der von Engelke (Ostpreußen) 3 dergleichen balkenweis verschlungen im unteren Felde des Wappens der von Reider am Rhein und in Bayern.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Ringkreuz

Der Ausdruck Ringkreuz ist in der Heraldik mehrdeutig. Er wird im Zusammenhang mit unterschiedlichen Kreuzformen verwendet. Zudem erscheinen Ringe und Kreuze in der Heraldik in vielfachen Varianten miteinander kombiniert (verflochten, besetzt, in Ringe auslaufend und so weiter).

Wappenbilderordnung

Symbolik

Der geometrische Ring besitzt wenig Symbolkraft. Im Mittelalter galt der Ring als Zeichen der bischöfliches Würde[3]. Eine sprechendes Wappen mit drei Ringen führten beispielsweise die Herren von EntringenW-Logo.png.

„Nach Siebmacher ist das Wappen ein mit drei Ringen belegter Schrägbalken. Nach Grünenberg ist der Schild rot, der Schrägbalken gold, die Ringe blau. Den Helm krönen zwei durch einen blauen Ring zusammengehaltene goldene Büffelhörner. Die Decken sind blau-gold. Das Familienwappen der von Entringen zeigt laut Ammerich einen goldenen Querbalken auf rotem Grund. Der Balken ist mit drei schwarzen Ringen belegt.[4] Auch auf einem alten steinernen Relief ist ein horizontaler Balken mit drei Ringen dargestellt.[5]

Wikipedia (2013)[6]

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  1. 1,0 1,1 1,2 J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889. S. 134
  2. Enzberg: In Rot ein silberner Ring mit grünem Edelstein.
  3. Lexikon Heraldik, Gert Oswald, VEB Bibliographische Institut Leipzig, 1984
  4. 4,0 4,1 Hans Ammerich: Das Bistum Speyer und seine Geschichte, Band 2: Von der Stauferzeit (1125) bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts; Kehl am Rhein 1999; ISBN 3-927095-44-3. S.2,4.
  5. 5,0 5,1 Horst Boxler: Die Herren von Entringen und die Frühgeschichte der Grafen zu Königsegg
  6. Seite „Entringen (Adelsgeschlecht)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 4. September 2012, 19:24 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Entringen_(Adelsgeschlecht)&oldid=107668271 (Abgerufen: 13. Juni 2013, 14:42 UTC)


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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Ring_(Heraldik)“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 8. Juni 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.