Triqueta (Heraldik)

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Triqueta
 
Dreieinigkeitssymbol (gemäß WBO Nr. 0963)
 
von lat. tri- „drei“ und quetrus „Ecken“; „=Dreieck“

Die Triqueta (von lat. tri- „drei“ und quetrus „Ecken/Gipfel“, ursprünglich „Dreieck“; auch Dreieinigkeitssymbol, Dreischenkel, Triquetta oder Triquetra genannt; frz.: triquetra oder symbole de trinité; engl.: triquetra oder symbol of trinity) ist in der Heraldik eine seltene Wappenfigur, die unter anderem charakterisiert wird als:

Begriffliche Abgrenzung

In Gold drei im Dreipass gestellte schwarze Beine (Triskele, im Wappen von FüssenW-Logo.png redend als „drei Füße“ zu interpretieren)
HW Gtk-go-forward-ltr.png Hauptartikel: Triskele

Maximilian Gritzner, Gert Oswald, Ottfried Neubecker und andere heraldische Autoren verwenden etwa ab dem 19. Jahrhundert den Terminus Triquetra („Dreieck“) mißverständlich zur Bezeichnung der Figur Triskele („Dreibein“).

„triquetra (lat. it.) = drei (aneinanderstoßende -- Anmerkung der Redaktion) Schenkelbeine im Dreipass“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

„Triquetra [lat.] Dreibein, Triskelis: drei an den Schenkeln dreieckförmig zusammengesetzte menschliche Beine (..)“

Gert Oswald: Lexikon der Heraldik (1984)[2]

„(..) die (..) Triquetra (..) das sind drei an den Oberschenkeln zusammengewachsene Beine (..)“

Ottfried Neubecker (1990)[3]

Der Ausdruck Triquetra verweist jedoch eher auf eine Geometrie im Schild/Feld beziehungsweise auf die Figur Dreieck, weniger auf drei (rundum laufende) Beine („Dreibein“), welche mit der oberen Schnittkante ihrer Oberschenkel zusammengesetzt im Dreipass stehen. Es empfielt sich, um Verwechslungen zu vermeiden, die beiden Ausdrücke streng voneinander abzugrenzen. In jedem Fall sollte die jeweils geführte Figur im Blason eindeutig und zweifelsfrei in heraldischer Terminologie bestimmt sein.

Darstellung

Konstruktion einer Triqueta aus drei Kreisringen

Die Wappenfigur „Triqueta“ erscheint in der Heraldik gewöhnlich als eine geometrische Figur, die sich aus der Schnittmenge von drei übereinandergelegten KreisringenW-Logo.png zusammensetzt.

Varianten

In der bildenen Kunst gibt es zahlreiche Formen und Varianten der Triqueta. Wird eine spezielle Triqueta-Variante im Wappen nachempfunden, sind alle Besonderheiten zu melden (endlos verflochten, gestürzt, ineinander verschlungen, KleeblattknotenW-Logo.png und so weiter).

Triquetakreuz („Karolingisches Kreuz“)

Werden einzelne Elemete des Triqueta ineinander in einem fortlaufenden Band und in Kreuzform verschlungen, nennt man das Motiv „Triquetakreuz“ oder „Karolingisches Kreuz“;[4] das Triquetakreuz gehört der Art nach zu den sogenannten „Flechtbandkreuzen“ (ca. 7./8. Jahrhundert, germanische FlechtbandornamentikW-Logo.png). Das Attribut „karolingisch“ verweist auf Münzen, auf denen vorgeblich Flechtbandkreuze abgebildet sein sollen und deren Gebrauch man den Karolingern zuschrieb oder zuschreibt.

Das Motiv ähnelt einem keltischen Kreuz, dessen vier Arme mit je einer (unverschachtelten) Triqueta dekoriert sind:

Mischformen sind möglich. Beispielsweise ist ein Kriegsdenkmal auf dem Friedhof von Constantine, CornwallW-Logo en.png, das von Elkana Symons aus Stein gehauen wurde, mit einem Triquetakreuz („Karolingischem Kreuz“) verziert.

Unvollständiges Karolingisches Kreuz

Von Flechtbandkreuzen mit fortlaufenden Band sind Kreuze zu unterscheiden, die aus ineinander verschachtelten „Mondsicheln“ beziehungsweise nicht in Form eines fortlaufenden Bandes gestaltet sind, sondern mit mehr oder weniger großen „Lücken“, dort teilweise allseits begleitet von vier kleineren Figuren („unvollständiges karolingisches Kreuz“).

Unvollständiges „Karolingisches Kreuz“
Incomplete carolingian cross 01.jpg
Incomplete carolingian cross 02.jpg

Wappenbilderordnung

Siehe auch

Weblinks

Commons: Triquetra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889. S. 314
  2. Oswald, Gert: Lexikon der Heraldik. Mannheim, Wien, Zürich. 1984. S. 398.ISBN 978-3-411-02149-9
  3. Neubecker, Ottfried: Heraldik. Wappen - ihr Ursprung, Sinn und Wert. Battenberg Verlag 1990. ISBN 3-89441-275-5 S. 123
  4. Rudolf KochW-Logo.png, Christliche Symbole (1932)