Flamme (Heraldik)

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Flammen aus dem Unterrande
 
Drei frei schwebende Flammen
(Gemäß Siebmacher)
Flamme mit drei Zungen
(GeschwendW-Logo.png)[1][2]

Der Ausdruck Flamme (oder Flammen; frz.: flamme; engl.: flame) ist in der Heraldik mehrdeutig und bezeichnet

  • Natürliche Flamme(n): Das ist eine gemeine Figur in unterschiedlichen Ausprägungen, die natürlichen FlammenW-Logo.png nachgebildet sind.
  • Heraldische Flamme(n): Das sind flammenartige Heroldsbilder oder Wappenschnitte, bei denen im Wappen eine oder mehrere Flammen so dargestellt werden, als ob sie aus einem oder mehreren Schild-/Platzrändern hervorkommen. Je nach Wappenschnitt und Heroldsbild sind für diese Motive teilweise eigenständige Bezeichnungen gebräuchlich (Flammenspaltung, Flankenflammenspaltung, Flammenteilung und so weiter).
  • in der älteren Heraldik für → Tränen verwendete Bezeichung (siehe dort)

Abgrenzung

Die Ausdrücke „Flamme(n)“W-Logo.png und „Feuer“W-Logo.png werden in der heraldischen Literatur nicht konsistent voneinander abgegrenzt. Häufig wird der Begriff Feuer verwendet, wenn Feuer- oder Flammenmotive in Verbindung mit einem anderen heraldischen Motiv im Wappen erscheinen; der Begriff Flamme(n) dagegen, wenn Feuer- oder Flammenmotive allein stehen beziehungsweise frei schwebende, eigenständige Motive im Wappen darstellen. Im Einzelfall ist genau zu melden, in welcher Form das Brennen, die Flammenbildung oder der Flammenbereich im Wappen erscheinen. Siehe auch:

Darstellung

Rußende Flamme

Alle Wappenfiguren, die mit dem Ausdruck „Flamme“ oder dem Morphem Flamme(n)- im Wappenwesen beschrieben werden, sind heraldisch stilisiert dem gleichnamigen Bereich brennender oder anderweitig exotherm reagierender Gase und Dämpfe nachempfunden, in dem Licht emittiert wird (=„Flamme“W-Logo.png).

Flammen (Tafel XXIV. Figur 104.): zucken (Figur 104.) meist aus dem Unterrande hervor, kommen auch (Figur 105.) frei im Schilde schwebend vor, oder, um damit leere Felder, Schrägbalken etc. zu belegen; sie werden gelb oder roth dargestellt. Sind sie weiß, so sollen sie wohl mehr Tränen oder Wassertropfen, sind die roth: Blutstropfen vorstellen; es sind dies leider auch Gegenstände, die die schlechte moderne Heraldik mit Vorliebe anbringt.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[3]

Wappenbilderordnung

  • Die gemeine Figur Flamme („natürliche Flamme“) wurde in die Wappenbilderordnung unter der Nr. 1301 aufgenommen.
  • Das Heroldsbild Flamme („heraldische Flamme“) wurde in die Wappenbilderordnung unter der Nr. 0961 aufgenommen.
  • Der Wappenschnitt „im Flammenschnitt“ wurde in die Wappenbilderordnung unter der Nr. (0151)-181 aufgenommen.

Weblinks

Commons: Feuer in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Heinz Bardua: Die kommunalen Wappen des Ostalbkreises. Ostalb-Einhorn 10 (1983), Seiten 75–88.
  2. Heinz Bardua: Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg. Band 1: Die Kreis- und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Stuttgart. Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.), Konrad Theiss Verlag Stuttgart, 1987, 158 Seiten, ISBN 3-8062-0801-8.
  3. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.
  4. Wappenbeschreibung: „In Blau auf roten Flammen knieend der heilige Bischof Marinus mit goldgesäumter Bischofsmütze und goldenem Messkleid über silbernem Untergewand.“