Warenballen
Der Warenballen (auch kurz Ballen oder mißverständlich Frachtballen, Packgut, Frachtstück, Fracht-/Transportgut oder ähnlich genannt; frz.: ballot; engl.: bale [of gods]) ist im Wappenwesen eine seltene gemeine Figur.
Darstellung
Die Figur Warenballen ist - vergleichsweise wenig heraldisch stilisiert - einer verpackten (zusammengeschnürten, zusammengenähten oder eingewickelten) Warenmenge[1] mit gewöhnlich vollständiger Hülle bzw. kompletter Umhüllung nachempfunden. Letzere sind in der Realität möglichst ohne größeren Aufwand lösbar. Erscheint die Figur nur partiell umhüllt, ist dies zu melden. Im Gegensatz zur „Warenkiste“ wird die Hülle der Figur stets mit abgerundeten oder weichen Übergängen dargestellt (nicht mit spitzen Ecken oder Kanten). Eine vom Rest der Figur abweichende Tingierung der Schnürung sollte angezeigt werden (zum Beispiel: „Roter Warenballen mit goldener Schnürung“). Die Schnürung erscheint gewöhnlich regelmäßig und unterteilt die Gesamtfläche der Figur in ein harmonisches Raster (zum Beispiel in 3x2 kleinere quadratische Flächen). Warenballen erscheinen in Wappen manchmal auch als Nebenfigur (beispielsweise als Fracht eines Fuhrwerks).
Wappenbilderordnung
- Der Warenballen wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Nahrungsmittel und Kaufmannsgerät unter der Nr. 9243 aufgenommen.
Abgrenzung
Die Figur Warenballen ist von der Figur Kissen (Helmkissen) zu unterscheiden, insbesondere wenn ein Kissen mit Stickereien oder anderen Verzierungen im Wappen erscheint, die durch die heraldische Stilisierung der Schnürung eines Warenbalens ähneln.
Symbolik
Außerhalb der Heraldik ist der Warenballen manchmal ein Symbol des Handels, steht für die Zunft der Kaufleute oder ähnliches.
Wappen auf Warenballen
Aus der bildenden Kunst und anderen Quellen ist überliefert, dass manchmal Wappen auf Warenballen angebracht wurden (vermutlich zur Kennzeichnung des Besitzers des Warenballens).
Einzelnachweise
- ↑
Lemma Warenballen. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, Leipzig 1854-1960 (woerterbuchnetz.de).