Maulwurf (Wappentier)
(1563: Wappen Scheer; nach OeStA/AVA Adel HAA AR 847.22)
Das Wappentier Maulwurf (auch Mohl, Mundschmiss, Haufenwerfer, Schermaus, Moltwerf(e), Multwerf, Moltworf; frz.: taupe; engl.: mole) ist in der Heraldik eine seltene gemeine Figur.
Darstellung
Allgemein wird das Wappenmotiv Maulwurf in der Heraldik mit einem walzenförmigen Rumpf, mit einem zugespitzten, langgestreckten und flachen Kopf und einem sehr kurzen oder nicht vorhandenen Hals dargestellt. In Wappendarstellungen werden die charakteristischen Merkmale des natürlichen Vorbildes -- lange, unbehaarte, rüsselförmig-spitze Schnauze/Nase; stummelförmige, kurze Gliedmaße/Füße; starke Krallen an den Gliedmaßen -- teilweise übertrieben dargestellt. Die Augen und Ohren sind in der heraldischen Darstellung eines Maulwurfs vernachlässigbar.
Alle heraldische Farben sind möglich; gleichwohl wird Schwarz als Farbe für das Wappentier bevorzugt.
Maulwurf im Wappen von Schermerhorn
(Gonnehem
, Frankreich)
(Espenel
, Spanien)
Verbreitung
Das Wappenmotiv Maulwurf ist in ganz Europa verbreitet und wird redend geführt, insbesondere bei Familiennamen wie Moll von Mollenstern [1]; Moll(e)[2], Molsheek (Yorkshire, England). Siehe auch Krethlow[3], Twistleton, Nancothan (Cornwall), das alte Wappen Schermers und andere.
Maulwurfshügel


Maulwurfshügel befinden sich zum Beispiel redend im Wappen von Edward Tyldesley of Morleys (1635-1685) sowie in den Wappen von Aschaw, Ilsley und im Wappen der Amsterdamer Patrizierfamilie Graafland, die seit 1815 dem niederländischen Adel angehört.
Wappenbilderordnung
- Das Motiv Maulwurf wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Andere Wildtiere unter der Nr. 5301 aufgenommen.
Paraheraldik
Weblinks

- Maulwurf
, (Wikipedia)
Literatur
- ↑ Siebmacher: Band Kro. Seite: 124. Tafel: 90.
- ↑ Zum Beispiel: Neues Bergisches Wappenbuch bürgerlicher Familien (Köln und Lennep). Seite 215. Tafel 83; Rietstap: Molle (Familie aus Amsterdam, Holland).
- ↑ DWR Band: LIII Seite: 81 Nummer: 9305/90