Schrägvierung

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Schema Schrägvierung
 
Schräggeviert
(gemäß WBO, Nr. 0601)
1450-1480: Von Rot und Silber schräggeviert (Wappen derer von Essendorf)

Bei einer Schrägvierung (auch: Schrägquadrierung, schräg geviert, schräggeviert, schräg quadriert, übereck gezogen; frz.: écartelé en sautoir; engl.: per saltire) ist der Wappenschild oder das Feld diagonal beziehungsweise durch zwei sich möglichst im Schildmittelpunkt rechtwinklig kreuzende Schräglinien in vier Plätze geteilt.

Darstellung

Schräggeviert

Gewöhnlich leitet man die Schrägvierung aus zwei Schild-/Felddiagonalen im 45-Grad-Winkel ab. Je nach Schild-/Feldhöhe liegt der Kreuzungspunkt der Diagonalen exakt auf der Schild-/Feldmitte oder leicht versetzt davon. Der Winkel und die genaue Position des Kreuzungspunktes sind nach den ästhetischen Erfordernissen eines Aufrisses zu wählen, nicht notwendig nach einer geometrisch-mathematisch exakten Darstellung. Die gegenüberliegenden Plätze sollten die gleiche Tingierung besitzen. Die Schräglinien werden meist gerade dargestellt, kommen aber auch in Form von anderen Wappenschnitten vor.

Beschreibt man die Farben eines Schildes mit Schrägvierung, wird zuerst die am oberen Schildrand anstoßende Farbe gemeldet (Feld 1), dann die heraldisch rechte/vordere (Feld 2), darauf die heraldisch linke/hintere (Feld 3) und zuletzt die Farbe am Schildfuß (Feld 4). Bei einfachen Wappen mit nur zwei Farben reduziert sich die Meldung auf einen Ausdruck wie z. B.: „von Rot und Gold schräggeviert“. Bei Feldern von komplexen Wappen kann jedes Feld einzeln gemeldet werden, z. B.: „Schräggeviert ...

  • Feld 1 (oder oben): In Silber/Gold/Blau/Grün/Rot/Schwarz/Rot ...
  • Feld 2 (oder vorne): In Silber/Gold/Blau/Grün/Rot/Schwarz/Rot ...
  • Feld 3 (oder hinten): In Silber/Gold/Blau/Grün/Rot/Schwarz/Rot ...
  • Feld 4: (oder unten): In Silber/Gold/Blau/Grün/Rot/Schwarz/Rot ...

Schräggeviert (Tafel IX. Figur 76. 77.): (oder schräg quadriert) und zwar Figur 76. von Blau und Gold, Figur 77. von Silber und Rot (oben ein gemeines schwarzes Kreuz).“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Doppelt schräggeviert

Die doppelte Schrägvierung (frz.: divisé par deux écartelés en sautoir; engl.: per double-saltire) ergibt sich durch die Kombination von vier ganzen gekreuzten Schräglinien.

Doppeltschräg geviert (Tafel IX. 78.): das heißt durch zwei parallele rechte und dergleichen linke Schräglinien von Gold und Rot (hier noch die Mittelwecke schwarz, darin linksgekehrt schwimmender goldener Fisch).“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Gespalten und schräggeviert

Der Ausdruck gespalten und schräggeviert (frz.: parti et écartelé en sautoir; engl.: party per pale and per saltire) ist für ein Heroldsbild gebräuchlich, das sich ergibt, wenn eine Schrägvierung mit einer Spaltung kombiniert wird.

Geteilt und schräggeviert

Der Ausdruck geteilt und schräggeviert (frz.: coupé et écartelé en sautoir; engl.: party per fess and per saltire) ist für ein Heroldsbild gebräuchlich, das sich ergibt, wenn eine Schrägvierung mit einer Teilung kombiniert wird.

Galerie

Wappenbilderordnung

  • Der Ausdruck „Schräggeviert“ wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Schrägvierungen, Rauten, Wecken, Spindeln unter der Nr. 0601 aufgenommen.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Schräggevierte Wappen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889. S. 58