Katze (Wappentier)
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Katze (französisch chat; englisch cat) und Kater sind in der Heraldik als Wappentiere eher seltene gemeine Figuren.
Darstellung
)Die Wappenfiguren Katze/Kater sind der realen Hauskatze („zahmer Katzen“) nachempfunden. In der Heraldik sind die vielfältigen Wuchstypen und Fellfarben der sogenannten Rassekatzen nicht von Bedeutung. Deren Zuchtmerkmale werden in einem Wappen normalerweise nicht dargestellt (es sei denn, sie werden in einer Wappenbeschreibung ausdrücklich gemeldet). In der heraldischen Erscheinung wird gewöhnlich nicht zwischen einer weiblichen Katze und einem männlichen und Kater unterschieden (Hauskatzenfiguren erscheinen ohne „Frau-/Mannheit“, gewissermaßen geschlechtslos). Die Darstellung der Hauskatzenfiguren ähnelt – freilich zierlicher – der anderer Katzen in der Wappenkunde (Wildkatze, Luchs, Löwe, Leopard).
Hauskatzenfiguren erscheinen im Schild/Feld gewöhnlich herschauend/hersehend (das Gesicht des Tieres ist „en face“ gestellt). Viele Stellungen sind bekannt: Sitzend, springend, stehend, steigend. Teilweise hält die Katzenfigur die rechte Vorderpfote hoch. Sie ist an einer vergleichsweise zierlichen Körpergestalt zu erkennen, auch an einem Kissen, auf dem sie sitzt, an einem Ball oder an einer Maus, die sie in den Fängen oder zwischen den Zähnen hält (was bei Lepoarden-, Löwen. und anderen Katzenfiguren eher ungewöhnlich ist). Manchmal trägt sie eine Krone oder in der Mitte ihres Körpers einen (goldenen) Gürtel bzw. Ring, an dem ein Seil oder eine Kette befestigt sein können. Bevorzugt wird sie in Silber oder Schwarz tingiert. Manchmal erscheint im Schild/Feld keine vollständige Katzenfigur, sondern nur einer oder mehrere Katzenköpfe.
„Zahme Katze (Tafel XV. Figur 21. 22.): (..) kommen (..) im Wappen vor: die Ungnad von Suneck in Kärnten führten eins natürlich graue Katze in Silber, die von Kate in der Mark eine springende und in einer anderen Linie eine sitzende Katze mit Maus im Rachen. Die von Katzenstein führen eine gekrönte Katze, mit goldenem Leibring, stehend (Grünenberg 137 - Tafel XV. Figur 23). Die Katzler führen einen von 2 Katzen gehaltenen gestümmelten Baumstamm (..) Der Kater im Wappen der von Pfetten soll (..) indessen ursprünglich (..) ein Leopard sein.“
Aufgerichtete Katze
(15. Jahrhundert; nach Siebmacher, 1889)
Aufgerichtete Katze
(nach Siebmacher, 1889)
Stehende gekrönte Katze
(nach Siebmacher, 1889)
Schreitende Katze (Inčukalns
, Gemeinde in Lettland)
Sitzende Katze (Gemeinde Sobrio
, Schweiz)
Linke sitzende Katze (mit aufgerichtetem Schwanz; Familienwappen Muyser
)
Fauchende/borstige Katze (Mosset
)
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| Wappen mit Katzenfigur (willkürliche Auswahl) | |||
Am Spalt hochkletternde, herschauende silberne Katze (Kasendorf)
Steigende, herschauende silberne Katze (Kirchensittenbach)
Steigende, herschauende, rot bezungte silberne Katze (Vorra)
Kater mit Krummstab (Wappen von Katzwang
)
Sitzende schwarze Katze mit aufgerichtetem Schwanz (Wust)
Sitzende schwarze Katze mit aufgerichtetem Schwanz (Wust-Fischbeck)
Wappen derer von Laiming
Wappengemeinschaft Kot Morski (Polen)
Katzenkopf, Katzenmaske, Katzenrumpf
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Gewöhnlich wird im Wappenwesen nicht streng zwischen zwischen einem Halstück (Katzenkopf mit langem Hals bzw. „Katzenrumpf“) und einem Kopfbild (nur Katzenkopf, ohne Halsansatz) differenziert. Die genaue Darstellung erfolgt im Rahmen der Gesamtharmonie eines Wappens/Wappeaufrisses und obliegt der künstlerischen Freiheit. Ob eine Katzenkopffigur abgeschnitten oder abgerissen im Wappen erscheint, sollte dagegen angezeigt werden. Zudem sind zwei Darstellungsweisen einen Katzenkopfes grundsätzlich voneinander abzugrenzen:
- Die Figur „Katzenkopf“ wird im Profil bzw. mit nur einem sichtbaren Auge dargestellt und schaut nach heraldisch rechts (beziehungsweise heraldisch links).
- Die gemeine Figur „Katzenmaske“, die im Wappenwesen alternativ als Katzenkopf von vorne, Katzenkopf en face, hersehende Katzenmaske, hersehender Katzenkopf oder ähnlich blasoniert werden kann, erscheint wie der heraldisch stilisierte (eher halslose) Kopf einer Katze in Frontalansicht. In diesem Fall schaut der Katzenkopf den Betrachter mit beiden Augen an.
Im Normalfall ist das Katzenmaul geschlossen; ist das Maul offen/geöffnet, ragt eine Zunge („gezungt“) oder ein Objekt aus dem Katzenmaul-/rachen, so sollte dies gemeldet werden.
In Silber abgerissener roter Katzenkopf/-rumpf en face (Wappen der Familie Kah, Baden-Baden; nach Siebmacher)
Drei abgeschnittene Katzenköpfe en face (Wappen von Mathod, Schweiz)
Verbreitung
Eine Katze wird im Wappen unter anderen von den Familien Althammer, Brockmann, Dämel, Katzbeck, Katzdorf, Katzenstein, Katzler, Katzmayr, Kazianer, Kötzel, Lusning, Murr, Papigny, Schatte, Tetzel, Träkhl, Zöbing geführt. In den schottischen Clans Chattan erscheint ein Wildkatze; „die Familie Catesby führt eine gescheckte Katze im Schild, die eine Maus hält“.[3]
Wappenbilderordnung
- Die Figur Katze wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Haustiere unter der Nr. 5469 aufgenommen.
Siehe auch
Weblinks
- Commons: Katzen in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889/1890. S. 83. Tafel 15. Figur 21. bis 23. Reprint on Demand. Universtitäts- und Landesbibliothek Tirol. 2009. ISBN 3-226-00671-1.
- ↑ Beschreibung: „In Blau eine springende silberne Katze. Auf dem Helm die Katze wachsend vor einem Fächer aus gestielten roten Rosen.“
- ↑ Mache, Christa: Das Haustier in der Heraldik. Teil 5. Die Katze (PDF). In: Uni Vet Wien Report. S. 6 und 7
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