Rechte Vierung

Aus Heraldik-Wiki
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Rechte (obere) Vierung
Rechte (obere) Vierung
 
1330-1345: nach Zürcher Wappenrolle
 
1459: nach Ingeram-Codex

Rechte Vierung (auch rechte obere Vierung oder mehrdeutig nur → Vierung genannt; französisch franc-quartier; englisch quarter) ist allgemein in der Heraldik eine quadratische Fläche, die sich im rechten oberen Teil eines Wappenschilds (oder einer Wappenfigur) befindet, etwa den vierten Teil der Gesamtfläche ausmacht und in einer anderen heraldischen Farbe als die restliche Fläche dargestellt wird.

Im engeren Sinn bezeichnet der Begriff ein spezifisches Heroldsbild[1].

Darstellung

Die rechte Vierung wird gewöhnlich mit Hilfe des Heroldsbilds Vierung (WBO 0231) bzw. einer Quadrierung entworfen und stellt das rechte obere Viertel dieser Wappenfigur dar. Erscheint die rechte Vierung als reine Farbfläche, ohne mit einer Wappenfigur belegt oder geteilt zu sein, wird es teilweise als ledig charakterisiert. Die Begrenzungslinien der rechten Vierung können spezifisch geformt sein →Wappenschnitt). Wenn diese nicht gerade verlaufen, ist dies zu melden.

Abgrenzung

Die rechte obere Vierung wird leicht mit anderen Heroldsbildern verwechselt (z. B. mit einem Lichteck, einer linken Schildfußflanke, einem rechten Obereck o. ä.). Im Zweifelsfalle sind bei der Bestimmung die Blasonierung oder die Angaben des Wappenführenden/-stiftenden bindend.

Verwendung

Die rechte obere Vierung und die linke obere Vierung sind fester Bestandteil der Napoleonischen Heraldik und dienten dort der Kennzeichnung des Standes des Wappenführenden. Im Gegensatz zur heraldischen Tradition varriert die napoleonische Heraldik die Fläche des Heroldsbildes und vergrößert oder verkleinert es je nach darstellerischen Anforderungen.

Wappenbilderordnung

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. WBO 0242 in: Wappenbilderordnung. Symbolorum armorialium ordo, hrsg. vom Herold - Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin. Bearb. von Jürgen Arndt und Werner Seeger, 2 Bde, 2. ergänzte u. berichtigte Aufl., Neustadt a. d. Aisch 1990-1996 (kurz: WBO). Bd. 1.: Wappenbilder; Bd. 2: General-Index.
    Editorische Notiz: Zugleich Neubearbeitung des Handbuchs der heraldischen Terminologie von Maximilian Gritzner (Einleitungsband, Abt. B des Neuen Siebmacherschen Wappenbuches, Nürnberg, 1890).