Schildkröte (Wappentier)
Die Schildkröte (frz: tortue; engl: tortoise, turtle) ist in der Heraldik eine seltene gemeine Figur.
Darstellung
Das Wappentier Schildkröte wird im Schild gemeinhin in Aufsicht-Darstellung, mit dem Kopf in Richtung oberen Schildrand („steigend“) und mit ihren typischen Merkmalen (Segmentierung des Panzers, schuppige Gliedmassen) gezeigt. Die Figur kommt jedoch auch in Seitenansicht-Darstellung vor (zum Beispiel „kriechend“, „schreitend“ oder „stehend“). Die jeweilige Darstellung sollte in der Wappenbeschreibung möglichst genau gemeldet werden.
„Schildkröte: sowohl kriechend (Tafel XX. Figur 17., wie auch steigend, das heißt den Kopf dem Schildoberrand zukehrend (Tafel XX. Figur 18.).“
Otto Titan von Hefner nennt folgende Referenwappen mit Schildkrötenfiguren.
„Schildkröte: Schwarz in Gold: Eßlinger, Schwaben: Gold in Rot: Jakob von Edelspach, Franken (..) Drei schwarze in goldenem Schrägbalken auf Schwarz: Engl, Österreich; im Schildesfuß darüber in blauem Stern in Gold: Pesters, Österreich.“
Besondere Schildkrötenfiguren wie die „Galapagosschildkröte“ sollten als solche bzw. mit ihrem Eigennamen in der Wappenbeschreibung angezeigt werden.
Schildkröte als Schildhalter
Als Wappenschildhalter hat die Figur Schildkröte teilweise eine natürliche Farbgebung und erscheint vergleichsweise wenig heraldisch stilisiert.
Zwei Grüne Meeresschildkröten (Chelonia mydas; Wappen Ascensions)
Wappenbilderordnung
- Die Schildkröte wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Amphibien, Reptilien unter der Nr. 3241 aufgenommen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889. S. 93.
- ↑ Hefner, Otto Titan von: Handbuch der theoretischen und praktischen Heraldik. Weißenburg, Nordgau. 1861. S. 83. (Google)