Sonnenblume (Heraldik)

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In der Früh- und Blütezeit des Wappenwesens sind Sonnenblumenfiguren nicht gebräuchlich.
(Scheinblüte der) Sonneblume
 
in der Natur
(Helianthus annuus)
 
in der Heraldik
(nach Siebmacher, 1889)

Die Sonnenblume (französisch tournesol; englisch sunflower) ist in der neueren Heraldik eine eher seltene gemeine Figur. In der Früh- und Blütezeit der Heraldik war die Sonneblume als Wappenfigur nicht gebräuchlich, da die natürliche Pflanze erst 1552 von spanischen Seefahrern von Amerika nach Europa gebracht wurde.

Darstellung

Scheinblüte der Sonnenblume

Die gemeine Figur Sonnenblume weicht in einem Wappen nur wenig vom natürlichen Vorbild ab und ist vergleichsweise wenig heraldisch stilisiert. Wird nichts anderes gemeldet, erscheint die Wappenfigur als ScheinblüteW-Logo.png, das heißt, als mehr oder weniger tellerförmiger Kreis. Um den Kreis sind dachziegelartig in mehreren Reihen mehrere Hüllblätter angeordnet, wobei die ca. 15.000 Einzelblüten im Blütenkorb der natürlichen Sonnenblume in der Heraldik nicht oder nur durch wenige kreuz-, kreis- oder musterartige Konturstriche angedeutet sind. Die Art und Weise, wie die Einzelblüten in der Scheinblüte gegebenenfalls stilisiert sind, sollte gemeldet werden (zum Beispiel: Scheinblüte der Sonnenblume, die Einzelblüten durch ein goldenes Rautengitter in Schwarz).

Sonnenblume am Stiel

Sonneblume am Stiel
 
in der Natur
(Helianthus annuus)
 
in der Heraldik
(Silbern beblätterte Sonnenblumepflanze mit drei silbernen Scheinblüten mit goldenen Hüllblättern, die Einzelblüten teilweise mit einem schwarzen Gitter in Gold; Blumenhagen, Edemissen)[4]

Ein Stiel, eine bestimmte/unbestimmte Anzahl Laubblätter, andere spezielle Attribute, eine vollständige Sonnenblumenpflanze et cetera sind zu melden (zum Beispiel: bestielte Sonnenblume).

Sonnenblume (Tafel XXIV. Figur 63.): kommt sowohl als Blüte, wie unseres Wissens auch einmal am Stiel vor.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[5]

Alle heraldischen Farben sind gebräuchlich, wobei Stiel, Laubblätter und Hüllblätter manchmal eine andere Tinktur besitzen als der Rest der gemeinen Figur.

Wappenbilderordnung

Weblinks

Commons: Sonnenblumen in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Sonnenblume – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Wappenbeschreibung: „Ein schräglinks geteilter Schild, oben in Gold ein rotes Mauritiuskreuz, unten in Grün eine goldene Sonnenblume.“
  2. Mißverständliche Wappenbeschreibung: „Halbgeteilt und gespalten; oben in Rot die goldene Blüte der Sonnenblume, die Staubgefäße durch ein goldenes Rautengitter in Schwarz, vorn unten in Schwarz silberne Hammer und Schlägel und hinten in Gold ein roter, golden gekrönter, schwarzbewehrter Löwe.“
  3. Wappenbeschreibung: „Gespalten von Gold und Grün mit einem anstoßenden Tatzenkreuz in gewechselten Farben; oben links in Grün eine goldene Sonnenblume, unten rechts eine grüne Traube mit zehn Beeren.“
  4. Mißverständliche Wappenbeschreibung: „In Blau auf grünem Boden vor einem goldenen Zaun eine silbern beblätterte goldene Sonnenblume mit drei Blüten.“
  5. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.