Dreiblatt (Heraldik)

Das Dreiblatt (franz. tierce-feuille, engl. trefoil), teilweise in der Literatur mit einem Kleeblatt gleichgesetzt („Trifolium“ = Klee), teilweise davon abgrenzt, ist in der Heraldik eine gemeine Figur, die sich aus drei pflanzenblattartigen Formen zusammensetzt, die gemeinsam eine Einheit bilden.
Die gemeine Figur steht in einer Reihe anderer Wappenfiguren, die mit dem Dreiblatt beginnen und sich in der Darstellung und im Namen durch die Anzahl der „Blätter“ unterscheiden.
Darstellung
Meist sind bei der Figur Dreiblatt drei stilisierte einfache „Pflanzenblätter“ um einen Mittelpunkt konzentrisch angeordnet und miteinander verbunden. Ein Dreiblatt kann gestielt oder ungestielt erscheinen. In der Regel ähnelt ein Dreiblatt einem dreiblättrigen Kleeblatt. Die genaue Form der einzelnen Pflanzenblätter eines Dreiblatts ist jedoch nicht vorgeschrieben und schwankt von Wappen zu Wappen. Mal erscheinen die einzelnen Pflanzenblätter rundlich, mal zugespitzt, elliptisch, linealisch, nierenförmig, herzförmig, pfeilförmig und so weiter (vergleiche Blattform). Die Begrenzungslinien der einzelnen Blätter eines Dreiblatts können besondere Ränder haben, die dann zu melden sind (zum Beispiel: gezahntes Dreiblatt). Drei Dreiblätter (mit insgesamt neun Einzelblättern) können auch im Dreipaß angeordnet sein, was ebenfalls zu melden ist. Das Dreiblatt erscheint in Ein- und in Mehrzahl in Wappen. In letzterem Fall kann man die Stellung der einzelnen Dreiblätter zueinander melden (zum Beispiel: „2:1“ oder ähnlich).
Alle heraldischen Tinkturen sind gebräuchlich.
Galerie
- Illustrationsbeispiele (gemäß Fox-Davies)
Variationen
Dreiblattkreuz
Dreiblätter in Kreuzform (gemäß Walter Leonhard[1])
Rautenkranz
Gert Oswald bezeichnet 1984 den Blattschmuck eines Rautenkranzes als „Dreiblatt“ („Dreiblatt: drei stilisierte Blätter, die ein Segment des Rautenkranzes bilden.“)[2]
Wappenbilderordnung
Das Dreiblatt wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Blumen unter der Nr. 2603 aufgenommen.
Siehe auch
Literatur
- Das große Buch der Wappenkunst, Wolfgang Leonhard, Verlag Georg D.W.Callwey, München, 1978/2001
Weblinks



Einzelnachweise
- ↑ Leonhard, Walter: Das grosse Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung, Bechtermünz-Verlag 2003. ISBN 3-8289-0768-7 S. 292
- ↑ Oswald, Gert: Lexikon der Heraldik. Mannheim, Wien, Zürich. 1984. S. 104