Artländer Drache

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Artländer Drachen

Der Artländer Drache ist eine gemeine Figur in der Heraldik und hat einen Eigennamen. Er ist ein fiktives Wappentier.

Die Besonderheit gegenüber dem bekannten Wappentier Drache besteht darin, das er ungeflügelt und beinlos ist. Derartige Wesen werden in der modernen Heraldik „Drachenschlange“ genannt (WBO 6124).

Sein Vorkommen im Wappen beschränkt sich auf wenige Gemeinden im ArtlandW-Logo.png. Die Samtgemeinde ArtlandW-Logo.png führt im Wappen zwei Drachen. Das Wappen zeigt im durch Wellenschnitt gespaltenem rot-silbernen Schild zwei Drachen einander zugewendete ohne Flügel und Klauen in verwechselten Farben. Weitere Wappen führen ihn im vorderen Feld. Dazu gehören die Mitgliedsgemeinden BadbergenW-Logo.png, MenslageW-Logo.png und NortrupW-Logo.png. GehrdeW-Logo.png führt an beiden Flanken dieses Tier, getrennt durch einen silbernen Pfahl mit Kirchturm.

Der Artländer Drache wird auch Drudemänneken[1] genannt. Diesen Namen verdankt er seiner Verwendung als Verzierung und Schnitzwerk auf vielen Möbeln, die regional ihre Verbreitung haben. Zu den typischen Artländer Möbel gehören Truhen und Schränke mit dem Drachen als Beschützer. Auch Balken werden mit diesem Tier geziert. Am bekanntesten sind die Verzierungen des Chorgestühls in der Kirche St. SylvesterW-Logo.png in QuakenbrückW-Logo.png. Hier wird das Gestühl mit dem Drachen auf 1572 datiert...

Herkunft

Der so genannte Artländer Drache

„Die Wellenranken-Drachenkopf-Ornamente stammen aus Musterbüchern des 16. Jahrhunderts von Ornamentstechern, wie Cornelis FlorisW-Logo.png und Vredeman de VriesW-Logo.png, die auch den Beschlagwerkstil der WeserrenaissanceW-Logo.png prägten und deren Ornamente sich an Fassaden von Schlössern und Bürgerhäusern im Weserraum und darüber hinaus in weiten Teilen Niedersachsens und Westfalens finden. Von diesen Zierformen bezog auch die volkstümliche Kunst Anregungen. Hierbei bietet das um 1572 entstandene Kirchen- und Chorgestühl der St. Sylvesterkirche in Quakenbrück eines der markantesten Beispiele. Ein Vergleich der Dekorformen in der Sylvesterkirche und auf Artländer Möbeln zeigt, dass eine Reihe von Motiven und Anordnungen ohne wesentliche Abänderung übernommen wurde.

Nach den Untersuchungen der Gruppe um Helmuth Ottenjann und des Museumsdorfes CloppenburgW-Logo.png erscheint das Wellenranken-Drachenkopf-Ornament erstmals 1602 auf einem Möbelstück aus dem Kirchspiel Badbergen, findet allgemeine Verbreitung jedoch erst ab 1660 und wird bis zum Ende des 18. Jahrhunderts beibehalten.“

Wikipedia (2013)[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Grosse Baudenkmäler. Ausgaben 241-308. 1969.
       Bremer, Sven: Bildatlas Osnabrück. DuMont. 2013. ISBN 3770197348
  2. Seite „Artland (Landschaft)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 28. März 2013, 10:24 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Artland_(Landschaft)&oldid=116069737 (Abgerufen: 24. Juni 2013, 10:43 UTC)


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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Artländer_Drache“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 15. Juli 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.