Schlangenlöwe (Wappentier)
Der Schlangenlöwe (französisch lion, la moitié inférieure en forme de serpent; englisch lion the lower half of the body terminating in a serpent) ist in der Heraldik eine seltene gemeine Figur.
Darstellung
Der Schlangenlöwe ist in der Heraldik ein Löwe mit zwei Vorderpranken, dessen Unterleib aus einem Schlangenkörper mit (pfeilspitzen) Schlangeschwanz besteht. Die heraldische Darstellung des Schlangenlöwen orientiert sich zwanglos an den überlieferten kryptozoologischen und mythologischen Abbildungen dieses Wesens. Im Gegensatz zum ägyptischen Schlangenlöwen (Kneph - Phtha oder Phanes) besitzt die heraldisch gebräuchliche Darstellung keine Flügelglieder (wenn doch, sind diese zu melden).
Fabelwappen
Nach Jérôme de Bara führte der König Telamon aus dem griechischen Mythos den Schlangenlöwen als Wappentier (das ist das Ungeheuer, das Poseidon zum Angriff auf Troja sandte und welches Telamon gemeinsam mit Herakles und Oikles tötete).
Wappenbilderordnung
- Der Schlangenlöwe wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) unter der Nr. 6181 aufgenommen.
Symbolik
Der „Löwe mit Schlangenschwanz“ symbolisiert schon unter Constantin I., dann unter Honorius und Valentinian III. einen menschengestaltigen Feind, eventuell sogar den Teufel (im Zusammenhang mit christlichen Konnotation)[1].
Abgrenzung
Die Übergänge zwischen einem Schlangenlöwen und einem „amphisbänen Löwen“ (das ist ein Löwe mit einem Schlangenkopf am Schwanzende), sind in der Heraldik fließend. Welches Wesen in einem Wappen dargestellt wird, ist im Zweifelsfalle der Wappenbeschreibung zu entnehmen.
Einzelnachweise
- ↑ Kolb, Frank: Herrscherideologie in der Spätantike. Studienbücher Geschichte und Kultur der Alten Welt. 2001.