Nesselwurm (Wappentier)

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Nesselwurm

Nesselwurm (nach Gritzner/Siebmacher)

alternative Beschreibung
2015, in Feld 1 und 4: abgewendet, ein rotgezungter blauer Nesselwurm (Wappen Freifrau von Ginsheim; nach WMH, Nr. 015/12097)

Der Nesselwurm (auch Nistelwurm oder ähnlich genannt; französisch l'arète dorsale garnie d'épines oder serpent à tête de griffon; englisch nettle-worm oder serpent with griffin's head) ist in der Heraldik eine seltene gemeine Figur.

Darstellung

Die heraldische Darstellung des Nesselwurmes ist nicht endgültig geklärt. Je nach Quelle und Wappendarstellung erscheint der Nesselwurm anders. Meistens besitzt er einen Schlangenkörper mit Fischschwanz (was zur Verwechslung mit einer Seeschlange führen kann, die teilweise auch eine Schwanzflosse am Schwanzende besitzt).

  • Der Schlangenkörper des Nesselwurms erscheint entweder geschuppt[1] oder ohne besondere Textur.
  • Der Schlangenkörper ist an seinen Begrenzungslinien entweder ohne Hervorhebungen oder mit vielen kleinen abstehenden Zähnen oder Schuppen beziehungsweise Federn versehen.
  • Die größten Abweichungen gibt es beim Kopf: Der Nesselwurm erscheint je nach Quelle mit einem fisch-, greifen-, drachen- oder wolfs-[1] bzw. fuchsartigen Kopf (mit und ohne Ohren).
  • Nach BiedermannW-Logo.png besitzt der Nesselwurm einen „Fischschwanz“.[1]

Der Nesselwurm kann in allen heraldischen Farben eingefärbt werden.

Nesselwurm (Tafel XXII. Fig. 35.) ist ein eigentümliches Fabelthier, was u. W. nur als Unicum und zwar im Stammwappen der Freiherren von Ginsheim in Bayern vorkommt.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[2]

Abgrenzung

Die Übergänge zwischen einer Seeschlange, der gewöhnliche Schlange, der ungeflügelten Drachenschlange und dem Nesselwurm sind in den Darstellungen fließend. Welches Wesen in einem Wappen dargestellt wird, ist im Zweifelsfalle der Wappenbeschreibung zu entnehmen.

Wappenbilderordnung

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Detlev Freiherr von BiedermannW-Logo.png: Anleitung zur praktischen Darstellung und Ausführung heraldischer Ornamente für das gesammte Kunstgewerbe. In: Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München. Band 35. München, 1885. S. 41. („Der Nesselwurm hat Wolfskopf, walzenförmigen Körper und geschuppten Fischschwanz“; Google)
  2. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie ( M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.