Forelle (Wappentier)

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um 1460: Forelle
(Wappen der von der Tann nach Berliner Wappenbuch)
Forelle
 
Forelle, zusammengebogen
(nach Siebmacher)
 
Muster: Zwei Forellen, mit Fettflossen, oben mit Punkten, unten ohne
(Gestaltung: © Rolf Zobel)
Bachforelle (Salmo trutta fario)
Forelle im Wappen der von der Tann

Die Forelle (althochdeutsch: vorhe (=Forelle); lokal: Grutte; frz.: truite; engl.: trout) ist im Wappenwesen als Wappentier eine gemeine Figur.

Darstellung

Die in Wappen dargestellten, heraldisch stilisierten Forellen sind nicht explizit einer der drei natürlichen Formen der Forellen nachgebildet (weder der anadrom wandernden MeerforelleW-Logo.png, noch der zeitlebens im Süßwasser verbleibenden Formen der SeeforelleW-Logo.png und BachforelleW-Logo.png). Vielmehr lehnen sie sich an ein IdealbildW-Logo.png einer Forelle an (vgl. Salmo truttaW-Logo.png), das durch die typischen großen, unregelmäßig verteilten Punkte gekennzeichnet ist, die manchmal von einem (helleren) Hof umgeben sind und sich auf Kopf und Rumpf, Rücken-, Fett- und Schwanzflosse sowie auf den Flanken befinden. Forellen sind SalmonidenW-Logo.png und sind in der Natur unter anderem an ihrer Fettflosse zu erkennen. Teilweise grenzt sich die vereinfachte Darstellung einer Forelle als Wappenfigur von den gegebenen Realformen und deren typischen Merkmalen ab und erscheint manchmal sogar ohne Fettflosse.

Die bevorzugte Richtung im Wappen richtet sich, wenn nichts anderes gemeldet wird, wie bei anderen Wappentieren auch nach heraldisch rechts. Die genaue Ausprägung oder Stellung der Forellen-Wappenfigur (schwimmend, gekrümmt, steigend, schrägrechts gekehrt et cetera) sollte in der Wappenbeschreibung angezeigt werden. Für die Forellenfigur sind alle heraldischen Farben möglich, nur sollten die Farbregeln der Heraldik eingehalten werden. Wenn der Beflossung des Wappenmotivs eine andere Farbe besitzt als der Rest der Figur, ist dies zu melden.

Forellen (provinziell: Grutten; Tafel XX. Figur 31.): zum Beispiel im Wappen der von der Tann, kenntlich durch die rothen Flecken und Beflossung. Es werden aber auch die Fische im Wappen der Stolberg (nur Wernigerode) und viele andere als „Forellen“ angesprochen.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Forellen als Helmzier

Im Wappen derer von Hochberg und von Braun erscheinen Forellen in der Helmzier.

Kombinationen

Manchmal wird die Figur Forelle mit anderen gemeinen Figuren in einer besonderen Form kombiniert, wobei zum Beispiel die Forelle etwas hält, selber gehalten wird, eine andere Figur begleitet oder ähnliches.

Forelle im Wappen von der Tann und Derivate

Das Stammwappen der Familie von der Tann zeigt in Rot eine mit dem Kopf und Schwanz abwärtsgebogene, natürliche (silbern, rot gefleckte) Forelle. Auf dem bekrönten Helm die Forelle vor einer roten, an der Spitze bekrönten, Säule, aus deren Krone drei silber-rot-silberne Straußenfedern hervor gehen. Die Helmdecken sind rot-silbern. Die silberne Forelle aus dem Wappen der Familie wird als Derivat in einigen unterfränkischen Ortswappen geführt.

Forelle im Wappen Wernigerode und Derivate

Das Stammwappen der Grafen von Wernigerode zeigen in Gold zwei einander zugekehrte Fische, die allgemeinhin als Forellen angesprochen werden (vgl. Siebmacher).

Der Fisch aus den Siegeln/Wappen derer von Wernigerode hat eine lange Wappengeschichte und ist in vielen Kommunalwappen und Hoheitszeichen anzutreffen.

Symbolik

Die Forelle ist außerhalb der Heraldik zum Beispiel ein Symbol für Forellenzucht.

Wappenbilderordnung

Weblinks

Commons: Forellen in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889. S. 94
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 Urkunden im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt