Wal (Wappentier)

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Wal/Walfisch
 
in der Natur
 
in der Heraldik
(nach Siebmacher, 1889)
1599: Walkopf
(im Wappen Nicolaus Jonas, Pfarrherr zu Megkhenhofen Im Landl Ob der Ennß in österreich)
alternative Beschreibung
ca. 1706: Schwimmender Wal im Wappen des „Glücklichen Matthias“W-Logo.png (Friedhof von Süderende)
Zwei Wale als Schildhalter

Das Wappentier Wal (auch als Walfisch bezeichnet; französisch baleine; englisch whale) ist in der Heraldik eine gemeine Figur oder ein Schildhalter.

Darstellung

Der Wal, als zu den größten Meeressäugetieren gehörend, ist ein Wappentier besonderer Art. Überwiegend sind zwei heraldische Formen des Wales in Wappen gebräuchlich. Die eine Art ist in der heraldischen Darstellung den BartenwalW-Logo.pngen (zum Beispiel dem BlauwalW-Logo.png) nachempfunden, die andere den ZahnwalenW-Logo.png (zum Beispiel dem PottwalW-Logo.png oder dem Delfin).

Die Darstellung eines Wales im Wappen wirkt mit der Atemluftfontäne besonders eindrucksvoll. Die Walschwanzflosse, die auch als Fluke bezeichnet wird, ist besonders betont. Schwarze, blaue oder silberne Tiere sind überwiegend. Die Flossen werden nicht durch andere Farbgebung (Tingierung) hervorgehoben.

Walfische (Tafel XXI. Figur 6.): (werden) wie im Wappen Niebecker, Brigido. Alberti (Preussen) fälschlich als „Delphine“ angesprochen.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Symbolik

In der (christlichen) Ikonographie ist der Wal ein Symbol/Sinnbild für ...

  • die „Auferstehung“ (in Anlehnung an die Jonas-Legende verwendet Matthäus 12,40 eine entsprechende Auferstehungs-Symbolik: „Gleichwie Jonas drei Tage im Bauch des Meeresfisches war, also wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte mitten in der Erde sein.“
  • den Teufel und sein offenes Maul gilt als „Tor zur Hölle“.

„In der Seefahrerlegende vom hl. BrandanW-Logo.png („Navigatio Sancti Brandani“) ist in Sindbad-Manier das Motiv enthalten, daß die navigierenden Mönche auf dem Rücken eines schlafenden Wales landen. Allgemein heißt es im mittelalterlichen „Bestiarium“ darüber: Auf dem Rücken des Meeresmonsters wächst sogar Gestrüpp, und „daher glauben die Seeleute, es sei eine Insel, legen dort ihre Schiffe an und errichten Feuerstellen. Sobald aber das Tier die Hitze spürt, taucht es plötzlich ins Wasser und zieht das Schiff in die Tiefe“ (was St. Brandanus und seinen Brüdern erspart blieb). „So geht es auch jenen Menschen, die nichts wissen von der Verschlagenheit des Teufels... Sie werden dann zugleich mit ihm in die Tiefe des höllischen Feuers versenkt.“

Lexikon der Symbole (1989, 1994, 1998)[2]

Zeitlich vor der christlichen Ikonographie wird in der griechischen Mythologie der Wal mit dem Meeresungeheuer KetoW-Logo.png, auch Ketos (griechisch Κητώ, lateinisch Cetus) gleichgesetzt, das Perseus erschlug, um Andromeda zu retten.

Wappenbilderordnung

Siehe auch

Literatur

  1. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie ( M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.
  2. Lexikon der Symbole: Wal. Knaurs Lexikon der Symbole, S. 1154. (vgl. LdS, S. 467-468) (c) 1989, 1994, 1998 Verlag Droemer Knaur

Weblinks

 Commons: Wal in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Muster-Wappenschild-Info.png

Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Wal_(Wappentier)“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 04. Juni 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.