Schmetterling (Wappentier)
Das Wappentier Schmetterling (französisch papillon; englisch butterfly) ist in der Heraldik eine seltene gemeine Figur.
Prolegomenon
Die Einteilung der Wappenfiguren in Systematiken ist kontinuierlicher Gegenstand der Forschung. So exisierten und existieren neben- und nacheinander verschiedene systematische Klassifikationen. Es ist möglich, dass die hier behandelte „Schmetterlingsfigur“ in der einen Wappensystematik mit einer „Mottenfigur“ gleichgesetzt wird, in einer anderen diese aber von jener abgegrenzt wird. Biologische Taxierungen (Tagfalter, Nachtfalter, Großschmetterlinge, Kleinschmetterlinge oder ähnliches) sind für das Wappenwesen im Allgemeinen irrelevant.
Grundsätzlich lassen sich Insektenfiguren in ältereren Wappen nicht immer eindeutig bestimmen; durch die heraldische Stilisierung ist oft unklar, welches Insekt genau in einem Wappen dargestellt wird (Schmetterling, Motte, Biene, Zikade, Libelle, Fliege oder anderes). Erst in der neueren heraldischen Literatur versucht man, die Ausdrücke und entsprechende Wappenfiguren möglichst exakt voneinander abzugrenzen.
Darstellung
Die Darstellung eines Schmetterlings lehnt sich in der Heraldik an sein natürliches Vorbild an. Allgemein wird in der Heraldik nicht zwischen unterschiedlichen Schmetterlingsarten unterschieden. Soll ein besonderer Schmetterling der knapp 160.000 Arten (Stand: 2011)[2] mit 130 Familien und 46 Überfamilien[3] dargestellt werden, kann dies gemeldet werden; im Aufriss muss eine besondere Schmetterlingsspezies mit ihren entsprechenden Eigentümlichkeiten stets so heraldisch stilisiert abgebildet sein, dass sie sich eindeutig von anderen Wappenfiguren abgrenzt und Verwechslungen ausgeschlossen sind (anderenfalls genügt es, die Figur als „Schmetterling“ oder „Falter“ zu beschreiben).
Grundsätzlich erscheint das heraldische Schmetterlingsmotiv fliegend, mit vier (manchmal auch nur mit zwei) weit ausgebreiten Flügeln, mit dem Kopf zum oberen Schildrand gerichtet und in Draufsicht gestaltet (so dass ein Wappenbetrachter die „Rückenseite“ des Schmetterlingskörpers sieht und die „Bauchseite“ nicht sichtbar bzw. zum Schild gekehrt erscheint; englisch volant tergiant; volant en arrière). Die Flügel sollten den Schild respektive den Platz, worin der Schmetterling steht, möglichst ausfüllen. Im Normalfall sind die Vorderflügel größer als die Hinterflügel. Angelegte Flügel sind zu melden. Meist erscheint die Figur mit einem abgerundeten Kopf mit zwei kleinen kreisförmigen Augen und zwei großen Antennen, die sich von den Seiten des Kopfes nach rechts beziehungsweise links erstrecken. Thorax und Bauch sind in einer langen lentoiden („linsenartigen“) Form dargestellt, die segmentiert ist. Eine Seitenansicht ist aus gestalterischen Gründen nicht zu empfehlen und sollte, falls verwendet, angezeigt werden.
Gewöhnlich erscheint das Schmetterlingsmotiv nur in einer heraldischen Farbe tingiert; die Zeichnung auf den Schmetterlingsflügeln der realen Vorbilder wird bei heraldischen Schmetterlingsfiguren (wenn überhaupt) nur mit wenigen dezenten schwarzen oder silbernen Linien und Ringen/Rosetten angedeutet (die nicht gemeldet werden). Ist eine besondere Zeichnung der Schmetterlingsflügel wesentlich für ein Wappen, kann sie angezeigt werden. Die Zeichnungen der realen Vorbilder, die wie Tieraugen aussehen, kann man im Wappenwesen unter Angabe ihrer Anzahl und ihrer Farbe beschreiben (beispielsweise „schwarzer Schmetterling mit zwei silbernen Augen“ [auch „Spiegel“ genannt; französisch miraillés d’argent]).
1889: Drei Schmetterlinge (nach Siebmacher)
Nonnenschmetterling (Kirchseeon, Deutschland)[4]
(Bady Bassitt, Brasilien)
(Monnières, Frankreich)
Natürlicher Schmetterling
Insbesondere in der neueren Heraldik erscheint manchmal in einem Wappen ein „natürlicher Schmetterling“ oder ein „Schmetterling in Naturfarbe“. Im Gegensatz zum heraldischen oder gemeinen Schmetterling erscheint dieses Motiv eher naturalistisch und farblich dem realen Vorbild stark angenähert, wobei manchmal unheraldische Farben verwendet oder heraldische Farbregeln nicht beachtet werden. Beispielsweise wird die Schmetterlingsfigur im Wappen van Capelle (kappelletje altniederländisch für „Schmetterling“) oft in einer Form aufgerissen, die in mehrfacher Hinsicht heraldische Regeln verletzt.[5]
Schmetterlinge in unbestimmter Anzahl (besät/bestreut)
Die Schmetterlingsfigur kann in unbestimmter Anzahl in einem Wappen erscheinen (zum Beispiel wenn das Wappenfeld oder die Figur darin mit Schmetterlingen besät oder bestreut ist). In solchen Fällen erfüllt die Darstellung von vielen kleinen Schmetterlingen manchmal einen subjektiv-ästhetischen Zweck („Wappenverschönerung“) oder wird zur Wappenminderung eingesetzt. Die aufzureisende Bemusterung ist über die Wappenbeschreibung näher zu bestimmen.
Geschichte
Schmetterlinge sind als Wappenfiguren spätestens im 15./16. Jahrhundert gebräuchlich (bevorzugt im anglofranzösischsprachig geprägten Kulturraum), wahrscheinlich aber schon früher.
In der Literatur ordnet man einige frühere archäologische Anhängerfunde in Schildform mit Schmetterlingsmotiven der Familie Audley zu. Die Anhänger waren vermutlich zwischen 1250 und 1450 in Gebrauch und waren eine Bestandteil von heraldischem Gurtzeuggehänge. Obwohl diese Familie ein anderes Wappen führte (in Gold ein rotes Flechtgitter; englisch or fretty gules), verwendete sie Schmetterlingsmotive als vertraute Abzeichen. Noch 1904 vermutete Thomas Scott-Ellis, dass der ursprüngliche Wappenschild der Familie Audley Blau und mit goldenen Schmetterlingen besät gewesen sein soll (englisch azure, semée of butterflies or). Er stützt seine Annahme auf einen Schild, der entsprechend im Chor der Bristol Cathedral zu sehen war.[6] Diese Annahmen äußerte er anläßlich seiner Beschreibung des Schlachtpennons von Sir John Audley (nach Tudor Manuskripten des College of Arms von 1510-1525). Auf dem Schlachtpennon erscheinen neun silberne, mit goldenen Sichelmonden belegte Schmetterlinge.
„Parted yellow and red, with a like fringe (..); a Moors head in profile, filleted round the temples white and red, a golden crescent for difference. Sprinkled with 9 white butterflies, each differenced with a crescent. Motto and bends blue. (..) In Harl. MS. 4632, the Standard of Lord Audley bears the Motto »Merci fortune«.“
„Gelb und Rot geteilt, mit einem ähnlichen Rand (..); ein Maurenkopf im Profil, um die Schläfen herum eine weiß und rote Stirnbinde, (davon abgehoben auf der Backe) eine (ungesichtete, nach oben gerichtete) goldene Mondsichel. Bestreut mit 9 weißen Schmetterlingen, die sich jeweils mit einer (ungesichteten, nach oben gerichteten, goldenen) Mondsichel präsentieren. Motto und Schrägrechtsbalken blau (..) In Harl. MS. 4632 trägt das Pennon von Lord Audley das Motto »Merci Fortune«.“
In der Literatur wird kolportiert, dass ein entsprechender Pennon im Jahre 1459 in der Schlacht von Blore Heath zum Einsatz kam.
Verbreitung
Schmetterlingsfiguren sind bis heute seltene Wappentiere. Noch im 19. Jahrhundert ging der Heraldiker Maximilian Gritzner irrtümlich davon aus, dass die Figur nur zweimal vorkommt:
„Schmetterlinge (Tafel XXI. Figur 26.): zur zweimal, und zwar in französischen Wappen vorkommend (..)“
Tatsächlich lassen sich nach Papworth, Fox-Davies, Emmanuel de Boos und anderen bereits für das 15./16. Jahrhundert in ganz Europa mehr als nur zwei Wappen mit Schmetterlingsfiguren nachweisen.[8][9][10][11][12] Renesse/Rietstap listen mindestens 36 Wappen mit Schmetterlingsfiguren auf.[10] Im 20. und 21. Jahrhundert sind weitere Wappen mit Schmetterlingen belegbar. Insgesamt ist die Gesamtzahl im Vergleich mit populären Wappentieren (Löwe, Adler) verschwindend gering.
Wappenführender | Datum (ca.) | Wappenbeschreibung | |
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1558 (ca.) | In Purpur ein silberner Schmetterling (nach anderen: „in Schwarz ein silberner Schmetterling“)
Bildquelle: © KIK-IRPA: KM001007. pagina 3 verso[13] |
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Abbillon Poitou; (bzw.: Abillan, Herren von Quéjean, Bretagne) |
In Blau drei silberne (goldene) Schmetterlinge (2-über-1)
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Allaire (Guernesey) |
In Rot ein goldener Sparren, begleitet von drei silbernen Schmetterlingen
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Avazzi (Bologne, V. S.) |
In Blau ein silberner Pfahl, belegt mit zwei goldenen Schmetterlingen
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Avenali (Bologne, V. S.) |
In Rot zwei silberne Schräglinksbalken, nach der Figur belegt mit je einem goldenen Schmetterling
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Barin
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In Blau drei goldene Schmetterlinge (2-über-1); nach Hefner: drei silberne Nachtfalter in Blau[15]
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Bérard (de la Seigneurais; Bret.) |
In Blau, unten begleitet von einer ungesichteten, nach oben gerichteten, silbernen Mondsichel, ein ebensolcher Sparren bis zu einem mit drei schwarzen Schmetterlingen belegten silbernen Schildhaupt
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Berckhout (Hoorn) |
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Blampin (France) |
In Blau ein goldener Sparren, begleitet von drei goldenen Schmetterlingen
Bildquelle: Pierre-Paul Dubuisson: Armorial des principales maisons et familles du royaume. Paris, 1757. |
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Blanchard (Lyennais) |
In Rot ein silberner Sparren, begleitet von drei silbernen Schmetterlingen
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Bodrygan (Mastr. Thomas) |
1400-1499 | In Grün drei silberne Schmetterlinge 2:1
Bildquelle: Original: Harleian Mss. No. 6163; hier nach einer Reproduktion von Joseph Foster von 1904[16] |
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Butterfield (Surrey) |
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Butterwike (Boterwike) |
In Silber ein blauer Schrägrechtsbalken, belegt mit drei goldenen Schmetterlingen (nach Morant alternativ: ein schwarzer oder ein grüner Schrägrechtsbalken, belegt mit den drei goldenen Schmetterlingen)[18] | ||
Boterford (Butterford, Devon) |
In Silber ein schwarzer Schrägrechtsbalken, (belegt) mit drei silbernen Schmetterlingen (nach Morant: „In Gold“)[18] | ||
Cassart de La Joue Bret. |
In Silber ein aufrechter schwarzer Löwe, oben begleitet von zwei ebensolchen Schmetterlingen (alternativ: In Silber ein aufrechter schwarzer Löwe, oben begleitet von zwei ebensolchen Bienen)[19]
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Coëtriou Bret. |
In Gold ein grüner Baum, links begleitet von einem roten Schmetterling
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Coste (de La) (Dauph.) |
In Gold sechs schwarze Schmetterlinge (3:2:1), darüber ein blaues Schildhaupt mit 3 goldenen Sternen
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Desart (Maestricht, Dordrecht) |
In Gold drei Schmetterlinge in Naturfarbe
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Drouallen (Bret.) |
In Silber drei schwarze Schmetterlinge 2:1
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Flemings | In Silber zwei Querfaden zwischen drei fliegenden schwarzen Schmetterlingen | ||
Garnier (Maine) |
In Blau drei goldene Schmetterligne 2:1
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Gendre (Le) d'Armeny | In Blau ein goldener Schrägbalken, nach der Figur belegt mit drei schwarzen Schmetterlingen
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Gillot de Croyal (Bret.) |
In Gold drei blaue Schmetterlinge (2:1)
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Girlinston | 1625 (ca.) | In Silber ein schwarzer Sparren, begleitet von drei ebensolchen Schmetterlingen (oder Bienen)
Bildquelle: Library, University of Glasgow |
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Gosse de Serlay | In Blau ein goldener Sparren, oben begleitet von zwei silbernen Schmetterlingen, unten von einem aufrechten ebensolchen Löwen
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Haersma (Van) de With |
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Hille (de, Gand.) |
In Rot ein goldenes Zelt, oben begleitet von zwei goldenen Schmetterligen
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Jégou (Bret.) |
In Rot ein goldener Sparren, begleitet von drei ebensolchen Schmetterlingen
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Jouannin (Bret.) |
In Gold ein aus dem unteren Schildrand wachsender, blauer Berg mit einer silbernen Lilie an der Spitze, begleitet von zwei Schmetterlingen in Naturfarbe
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Liljencrants (Schweden) |
Quarterly:
in bend sinister, towered of a coronet Or and having the key ward in bottom. Over all Azure, a chevron couped in chief Or, accompanied in chief of three hooks Argent, 2 and 1, and in base of a flower-delis of the same. Two crowned helmets. Crest:
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Maurizzi (Bologne) |
Unter einem blauen Schildhaupt mit roten Turnierkragen mit vier Lätzen, begleitet unterhalb von drei goldenen Fleur-de-Lys, in Blau ein silbern-bordierter, goldener Schrägbalken, belegt mit einem Schmetterling in Naturfarbe, oben begleitet mit einem aus dem linken Hinterrand hervorgehenden, rot-gewandeten Rechtarm.
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Menez (Du) de Traonvezec (Menez de Troanvezec, Bret.) |
In Rot drei silberne Schmetterlinge 2:1 (alternativ: In Blau ein silberner Sparren, begleitet von drei ebensolchen Byzantinern)
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Muller (Lorr.) |
In Silber ein schwarzes Mühleisen, pfahlweise oben von einem grünen Kleeblatt, unten von einem roten Schmetterling begleitet
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Nicoud (von Vaumarcus NE, le Grande-Béroche NE) |
1791 | In Gold nach links gewendeter, silberner Schmetterling mit purpurnen Flügeln, derselbe gehalten von einer silbernen Linkshand mit blauem Ärmelaufschlag[20] Alternativ:In Gold aus rechtem Schildrand hervorwachsender, blau bekleideter Arm, in der natürlichen Hand silberner Schmetterling mit grünen Flügeln haltend[21] |
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Overdats (Flandern) |
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Papeillon (sgr de Beillé et Braiteau, Maine, XV. Jhr.) |
1400-1499 | In Gold drei rote Schmetterlinge (2-über-1, die Flügel) mit silbernen Augen
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Papillon (D'Auteroche, de Sannois, de la Ferté) |
In Blau ein silberner Sparren, oben begleitet von zwei goldenen Schmetterlingen, unten von einem ebensolchen Hahn. Oder: In Grün drei goldene Schmetterlinge 2:1
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Papillon (a' Acrise, Kent) |
In Blau ein silberner Sparren zwischen drei ebensolchen (fliegenden) Schmetterlingen
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Parpaionis, de | 1550-1555 | In Silber ein blaues Schildhaupt, dieses belegt mit einem silbernen Schmetterling (Motte?)
Bildquelle: BSB Cod.icon 270. Folio 316r |
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Pavarelli (Bologna) |
In Rot eine auf grünem Boden stehende, silberne Taube mit einem grünen Palmenzweig im Schnabel, darüber ein blaues Schildhaupt, belegt mit drei goldenen Schmetterlingen
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Povegiani | 1550-1555 | In Blau ein silberner Schmetterling (Motte?)
Bildquelle: BSB Cod.icon 276. Folio 98r |
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Peguillan (Lang.) |
Geviert von Blau und Rot durch ein goldenes Tatzenkreuz in 1 und 4: ein goldenes Tatzenkreuz in 2 und 3: ein silberner Schmetterling
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Penhellicke (Penhellirke, Penhelleek; Cornwall) |
1666 | In Schwarz drei fliegende, silberne Schmetterlinge
Bildquelle: Harley MS. 1079, fo. 228b |
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Peters (Holl.) |
In Silber ein natürlicher Schmetterling (verblasst)
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Quidreen (Le Sr de) |
1558 (ca.) | In Rot ein silberner Schmetterling begleitet von drei ebensolchen Tränen
Bildquelle: © KIK-IRPA: KM001187. fol. 106 v. Wappen 8[13]
Bildquelle: © KIK-IRPA: KM001188. fol. 107 v. Wappen 8 |
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Rancrolles (Picardie) |
In Rot ein silberner Schmetterling, (die Flügel) mit schwarzen Augen und befleckt/betupft[15]
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Riviert Papillon (Angoumois) |
1696 | In Blau ein silberner balkenweiser Fluß, oben begleitet von einem silbernen Schmetterling
Bildquelle: Armorial général de France; Généralité de Limoges - Volume N° 16 - page 255 |
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Ronquerolles (Le Sr de) |
1558 (ca.) | In Rot neun silberne Schmetterlinge (3:2:1:2:1); entspricht Wappen 6 („St???“)
Nach Ward keine Schmetterlinge, sondern „Motten“;[11]
Bildquelle: © KIK-IRPA: KM001174. fol. 98 r. Wappen 3[13] |
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Schrickel | 1795 | Durch einen roten Balken von Grün über Schwarz geteilt, oben auf dem Balken liegend ein rechts gekehrter natürlicher Hirsch; unten auf 2 geschrägten Knochen ein Totenkopf, halb bedeckt durch einen weißen Schleier, auf dessen oberem Rand ein rechts gekehrter Schmetterling sitzt.[23] | |
Sommer (von Wileroltigen BE) |
Von Rot und Silber geteilt, oben eine gesichtete, silberne Sonne, unten ein blauer Schmetterling[24] | ||
Sommerhalder
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Varianten:
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Tulle (de Villefranche) |
In Silber ein roter Pfahl belegt mit drei silbernen Schmetterlingen mit blauen Augen
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Vivian
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Nach dem Staatsarchiv Bern:
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Watkin | Nebenstehende Abbildung: In Hermelin drei Schmetterlinge in Naturfarbe 2:1. Crest: Kopf und Hals eine Hahns, aus einem (silbern-grünen) Wulst wachsend; in der Literatur dagegen:
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??? (Le Sr de) |
1558 (ca.) | Im roten, mit silbernen Schellen bestreuten Feld ein silberner Schmetterling (alternativ: In Rot ein silberner Schmetterling, oben begleitet von 4, unten von 6-über-3 silbernen Schellen)
Bildquelle: © KIK-IRPA: KM001156. fol. 87 v. Wappen 5[13] |
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??? (Le Sr de) |
1558 (ca.) | Rot, mit silbernen Schmetterlingen bestreut (3:2:1:2:1), darüber ein schwarzer Sparren
Nach Ward keine Schmetterlinge, sondern „Motten“;[11]
Bildquelle: © KIK-IRPA: KM001174. fol. 98 r. Wappen 15[13] |
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St??? (Le Sr de) |
1558 (ca.) | In Rot neun silberne Schmetterlinge (3:2:1:2:1); entspricht Wappen „Ronquerolles“
Eventuell keine Schmetterlinge, sondern „Motten“; |
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1400-1499 | In Schwarz ein silberner Dornensparren, begleitet von drei silbernen Schmetterlingen
Bildquelle: Original: Harleian Mss. No. 6163; hier nach einer Reproduktion von Joseph Foster von 1904[16] |
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1572 | In Grün zwei silberne Sparren, begleitet von drei roten Schmetterlingen (oder Bienen)
Bildquelle: nach Bossewell[30] |
Schmetterling im Oberwappen
Schmetterlingsfiguren können auch in der Helmzier eines Wappens erscheinen. Beispielsweise führte eine Linie der bürgerlichen Familie Boeddinghaus einen Schmetterling („Seidenspinner“) zwischen zwei Maulbeerzweigen im Oberwappen.[31].
Japanische Heraldik
Auch in der japanischen „Heraldik“, die prinzipiell mit der westlichen vergleichbar ist, erscheinen viele Mon („Wappen“), die in der einen oder anderen Form eine Schmetterlingsfigur (zum Beispiel einen „Ritterfalter“) als gestalterisches Element nutzen.
Mon der Taira (Agehachō; 揚羽蝶, dt. „Ritterfalter“)
Mon der Inshū-Ikeda („Schmetterling“, 因州蝶[32], auch „auffliegender Schmetterling“, 揚羽蝶)
Mon der Bizen-Ikeda („Schmetterling“, 備前蝶)[32]
Symbolik
Berufs-/Zunftwappen
Die Schmetterlingsfigur („Seidenspinner“) ist als Beruf-/Zunftzeichen gebräuchlich oder erscheint in Berufswappen, zum Beispiel als Symbol für die Seidenindustrie, Seidenwarenerzeuger oder Seidenweber.
Paraheraldik
Schmetterlingsfiguren sind in der Paraheraldik als Logos, Studentenwappen, Militärwappen oder ähnliches gebräuchlich und mehr oder weniger beliebt. Beispielsweise erscheinen im Logo des Royal College of Psychiatrists vier Schmetterlinge. Und auf der Webseite www.znakznackaznameni.cz sind Stand 2019 beispielhaft ca. 96 weitere paraheraldische Zeichen mit Schmetterlingsmotiven zu sehen.[33]
Logo von Municipio Papalotla
Logo ZooKeys
- Obmc-logo2011.png
Wappenbilderordnung
- Der Schmetterling wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Niedere Tiere: Insekten unter der Nr. 3041 aufgenommen.
Weblinks
- Schmetterling, in der Wikipedia
Einzelnachweise
- ↑ In Schwarz ein goldener Schmetterling mit silbernem Tatzenstechkreuz zwischen den Fühlern.
- ↑ Erik J. van Nieukerken, Lauri Kaila, Ian J. Kitching, Niels P. Kristensen, David C. Lees, Joël Minet, Charles Mitter, Marko Mutanen, Jerome C. Regier, Thomas J. Simonsen, Niklas Wahlberg, Shen-Horn Yen, Reza Zahiri, David Adamski, Joaquin Baixeras, Daniel Bartsch, Bengt Å. Bengtsson, John W. Brown, Sibyl Rae Bucheli, Donald R. Davis, Jurate De Prins, Willy De Prins, Marc E. Epstein, Patricia Gentili-Poole, Cees Gielis, Peter Hättenschwiler, Axel Hausmann, Jeremy D. Holloway, Axel Kallies, Ole Karsholt, Akito Y. Kawahara, Sjaak (J.C.) Koster, Mikhail V. Kozlov, J. Donald Lafontaine, Gerardo Lamas, Jean-François Landry, Sangmi Lee, Matthias Nuss, Kyu-Tek Park, Carla Penz, Jadranka Rota, Alexander Schintlmeister, B. Christian Schmidt, Jae-Cheon Sohn, M. Alma Solis, Gerhard M. Tarmann, Andrew D. Warren, Susan Weller, Roman V. Yakovlev, Vadim V. Zolotuhin, Andreas Zwick (2011): Order Lepidoptera Linnaeus, 1758. In: Zhang, Z.-Q. (Editor) Animal biodiversity: An outline of higher-level classification and survey of taxonomic richness. Zootaxa 3148: 212-221.
- ↑ Christopher O’Toole: Firefly Encyclopedia of Insects and Spiders. 2002, ISBN 1-55297-612-2.
- ↑ Wappenbeschreibung: „In Grün zwischen zwei bewurzelten goldenen Nadelbäumen ein silberner Nonnenschmetterling.“
- ↑ Wapen: Gemeente Capelle. Hoge Raad van Adel, abgerufen am 31. Januar 2019. :
Wappenbeschreibung: „Van zilver, beladen met een berg, waarop een kapelletje, alles in hunne natuurlijke kleur.“ - ↑ 6,0 6,1 Thomas Scott-Ellis, 8. Baron Howard de Walden: Banners Standards and Badges from a Tudor Mansucript in the College of Arms. 1904. S. 83.
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie ( M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889. S. 97 Tafel 21. Figur 26
- ↑ 8,0 8,1 John Woody Papworth; Alfred W. Morant, (Bearbeiter): An Alphabetical Dictionary of Coats of Arms belonging to Families in Great Britain and Ireland: forming an extensive Ordinary of British Armorials upon an entirely new plan. Band 2. London, T. Richards. 1874. S. 957
- ↑ 9,0 9,1 9,2 Emmanuel de Boos: Dictionnaire du blason. Paris 2001, ISBN 2-86377-170-1, S. 312 (französisch, 507 Seiten).
- ↑ 10,0 10,1 AnneBhD: L'Abeille, le Papillon et Autres 'Insectes'. In: La Langue du Blason. Héraldique, armoiries et blasonnement - textes et images. lalanguedublason.blogspot.com, 26. Oktober 2013, abgerufen am 30. Januar 2019 (französisch).
- ↑ 11,0 11,1 11,2 Christie L. Ward (Gunnvǫr silfrahárr): Bugs in pre-17th c. Heraldry. www.vikinganswerlady.com, abgerufen am 31. Januar 2019 (englisch).
- ↑ Jean-Yves Cordier: Les papillons dans l'héraldique. 8. Januar 2016, abgerufen am 31. Januar 2019 (französisch).
- ↑ 13,0 13,1 13,2 13,3 13,4 13,5 (Unbekannter Urheber): Universeel wapenboek. (deutsch: „Universelles Wappenbuch“). Obj.-Nr. 20013031. Koninklijke Bibliotheek van België. Brüssel. MS 18088-18106.
- ↑ Pol Potier de Courcy: Nobiliaire et armorial de Bretagne. Band I, 1890, A (wikisource.org).
- ↑ 15,0 15,1 Hefner, Otto Titan von: Handbuch der theoretischen und praktischen Heraldik. Weißenburg, Nordgau. 1861. S. 84
- ↑ 16,0 16,1 Joseph Foster: Two Tudor books of arms; Harleian Mss. nos. 2169 and 6163. 1904. S. 189-181 und S. 217 ({archive.org|twotudorbooksofa00fostuoft|Typ=T}})
- ↑ 17,0 17,1 17,2 17,3 James Parker; Henry Gough (Mitarbeit): A glossary of terms used in heraldry. James Parker und Co., Oxford und London 1894 (archive.org im Textarchiv – Internet Archive; heraldsnet.org – Basierend auf einer Ausgabe von 1847 von seinem Vater J. H. Parker; Illustrationen: James Parker und seine Tocheter Irene Hore, geborene Parker).
- ↑ 18,0 18,1 Alfred William W. Morant: An alphabetical dictionary of coats of arms belonging to families in Great Britain and Ireland. Oxford. 1874. S. 249
- ↑ Pol Potier de Courcy: Nobiliaire et armorial de Bretagne. 1846 (2. Edition: 1862) (Band I, Band II, (Band III)
- ↑ Louis Benoit: Armoiries neuchateloises. 1791.
- ↑ Pierre Huguenin-Dumittan: Armorial neuchâtelois. 2009.
- ↑ 22,0 22,1 Arthur Charles Fox-Davies: A complete guide to heraldry. T.C. & E.C. Jack, London 1909, S. 260–261, Kapitel 17, Insects (englisch, A complete guide to heraldry, Open Library, PDF u. a. auf openlibrary.org – → Wikisource).
- ↑ Siebmacher: Band: SchlA1. Seite 99. Tafel 72. Nummer 2
- ↑ nach dem Staatsarchiv des Kantons Bern
- ↑ Staatsarchiv Aargau
- ↑ Andreas Hasler: Familienwappen auf Zürcher Zünften. 2012.
- ↑ Hägglingen – unsere Gemeinde. 1986.
- ↑ Hornussen - Geschichte eines Fricktaler Dorfes. 1991
- ↑ Bernard Burke: The General Armory of England, Scotland, Ireland, and Wales; Comprising a Registry of Armorial Bearings from the Earliest to the Present Time. London, Harrison. 1878. S. cxxviii
- ↑ John Bossewell: Workes of Armorie. deuyded into three bookes, entituled, the Concordes of armorie, the Armorie of honor, and of Coates and creastes. London, in aedibus R. Totelli, 1572. Folio 132. (archive.org im Textarchiv – Internet Archive)
- ↑ Vgl. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, V. Band, 11. Abteilung: Sechshundert Fünf und Achtzig bürgerliche Wappen (G. A. Seyler). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1920. S. 16. Tafel 21
- ↑ 32,0 32,1 T. Furusawa: Kamon daicho. Kin'ensha, o. J. ISBN 4-321-31720-7, S. 54.
- ↑ Michal Wein: Motýl, jev efemerní. 16. April 2018, abgerufen am 14. Februar 2019 (tschechisch, www.znakznackaznameni.cz).