Vogelfuß (Heraldik)

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Vogelfuß im Schild; auf dem Helm zwei ineinander gekrallte Vogelfüsse mit Federn
(1593: Wappen von Absalon Urne, aus Aarsmarke, dem jetzigen Knuthenborg, 1626 Befehlshaber auf Schloß Nykøbing Falster; Standort: Altargemälde „Gedesby Kirke“, Falster, Dänemark)
1926: Vogelfuß, auch Greifen-/Adlerklaue oder ähnlich genannt (Wappen von Knesebeck; nach Otto Hupp)

Der Vogelfuß (auch Klaue, Vogelklaue oder ähnlich genannt; französisch serre; englisch claw [bird]) ist in der Heraldik eine gemeine Figur, die dem IdealbildW-Logo.png eines natürlichen Vogelfußes heraldisch stilisiert nachempfunden ist.

Darstellung

Wappen der Familie von der Kere im Gewölbe des Domkreuzganges im Würzburger Dom

Dargestellt wird ein Vogelfuß mit langen, scharfen und gebogenen Krallen, oft in abstechender Tingierung. Häufig werden noch Federn am Fang gezeigt (diese ebenfalls oft in abstechender Tingierung). Der Vogelfuß wird meistens einzeln im Wappen dargestellt, kommt aber auch paarweise oder in Gruppen vor.

In der Wappenbeschreibung eines Vogelfußes ist die Position und die Haltung des Vogelfußes zu erwähnen (zum Beispiel: "Schild mit rechts, im Knie gebogenen Vogelfuß", „liegend“, „verschränkt“). Erfolgen keine genauen Angaben bei der Meldung, erscheint der Vogelfuß gewöhnlich stehend (das heißt die Krallen abwärts, das Gelenk links).

Die Darstellung des Vogelfußes im Wappen eignet sich auch zum Halten von Gegenständen, insbesondere von Waffen wie etwa Pfeile.

Abgrenzung

In der Frühzeit der Heraldik wurde optisch nicht zwischen den Vogelfüßen und -fängen einzelner Vogelarten unterschieden. Weder kann aus frühen Darstellungen geschlossen werden, ob der jeweilige Vogelfuß zu einem Singvogel, einem Greifvogel, einem Schwimm- oder einem Laufvogel gehört, noch lässt sich mit letzter Sicherheit sagen, um welchen Vogel es sich handelt. Die Zehenanordnung des heraldischen Vogelfußes lässt keine Rückschlüsse auf die dazugehörige Vogelart zu, weil fast immer die anisodactyle Zehenanordnung dargestellt wurde und wird (drei Vorderzehen und ein Hinterzeh).

Später etablierten sich neben dem (gemeinen) Vogelfuß als besondere Vogelfußdarstellungen der Adlerfang, Hühnerfüße, Greifenkrallen, Schwimmfüße und so weiter, wobei die Darstellungen im Laufe der Jahrhunderte sowohl in die eine wie in die andere Richtung wechseln konnten. Beispielsweise wurde im Wappen von Unterriexingen ursprünglich ein Schwimmvogelfuß (Gänsefuß) dargestellt; heute wird das Wappen jedoch als "schwarzer Adlerfang" blasoniert. Und im Wappen von Önsbach befand sich ursprünglich eine hühnerfußähnliche Darstellung; später wurde diese Darstellung um Schwimmfußmuster ergänzt.

Familienwappen

Die Figur Vogelfuß findet sich zum Beispiel in den Wappen der Familien von Kerckow, von dem Knesebeck, von Freher, der dänischen Adelsfamilie Urne und so weiter.

Siehe auch

Weblinks