Göpelstück

Aus Heraldik-Wiki
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Göppelstück
 
(gemäß Siebmacher)
 
(gemäß WBO, Nr. 0815)
alternative Beschreibung
2014: In Blau ein fünfmal geschachtes Göpelstück von Gold und Schwarz (Familienwappen Gassenhuber; nach WMH, Nr. 113/11975)

Das Göpelstück (auch Göppelstück; französisch gousset renversé; englisch gusset reversed) ist in der Heraldik ..

Es ist eine besondere Form des Göpel/Göppel. Das Besondere ist die vollflächige Ausfüllung in einer Tinktur (wie das übrige Heroldsbild) zwischen den schrägen Teilelementen.

Göpelstück: (Tafel VI. Figur 110.): heißt (analog zum Deichselstück) der Göppel, wenn seine Schenkel nicht mehr erkennbar, vielmehr von derselben Färbung sind, wie das zwischen ihnen befindliche Feld (..)“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Die Darstellung des Göpelstückes ist in der Heraldik nicht einheitlich. Die unteren schrägen Begrenzungslinien werden bei dem Motiv teilweise in Höhe der Schildmitte (WBO), teils weiter unten angesetzt (Siebmacher); auch die Winkel, in denen die schrägen Linien ausgezogen sind, variieren von Wappen zu Wappen. Das Motiv ist insgesamt immer den optischen Erfordnissen des Gesamtbildes des jeweiligen Wappenaufrisses unterzuordnen. Die Begrenzungslinien können in einem bestimmten Wappenschnitt (z. B. einem Wellenschnitt) ausgeführt sein, was zu melden ist.

Gefüllter Göppel

Wird eine andere Tinktur von der Schild- oder Feldfarbe abweichend zwischen den schrägen Elementen verwendet, nennt man das Motiv nicht Göppelstück, sondern gefüllter Göppel.

Deichselstück

Das Gegenteil des Göpelstücks ist das Deichselstück.

HW Gtk-go-forward-ltr.png Hauptartikel: Deichselstück

Wappenbilderordnung

  • Das Göpelstück wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Kombination von Schräg- mit senkrechten und waagerechten Teilungen unter der Nr. 0815 aufgenommen.

Siehe auch

Weblink

Commons: Göpel in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Show-handle-HW.png Bernhard Peter: Kombinationen unvollständiger Teilungslinien: Göpel und Deichsel

Einzelnachweise

  1. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.
  2. Wappenbeschreibung: „In Gold ein rotes Göpelstück, darin auf einem wachsenden silbernen Dach ein silbernes Glockentürmchen mit 2 schwarzen Schallfenstern, unter dem Turm belegt von einer blauen Urne; vorne und hinten je ein grüner Eichenzweig mit drei Blättern und einer Eichel.“