Zwölfberg
Der Zwölfberg (manchmal auch „zwölfhügeliger Berg“ oder ähnlich genannt; frz.: mont, tertre à douze coupeaux; engl.: mount of twelve coupeaux) ist eine seltene Wappenfigur in der Heraldik. Sie erscheint gewöhnlich in Form von zwölf bogenförmigen nach oben gewölpten Kreisteilen („Kuppen“), die als Pyramide angeordnet sind (1 über 2 über 4 über 5 Kreisteile). Die Figur sieht wie ein „Berg mit zwölf Kuppen“ oder wie ein Bergmassiv beziehungsweise eine Berggruppe mit zwölf Bergen aus, daher der Name. Sie kann eine gemeine Figur oder ein Heroldsbild im Wappen sein.
Darstellung
In der neueren Heraldik ist der Zwölfberg gewöhnlich in der unteren Schildpartie bzw. im Schildfuß untergebracht. In diesem Fall ist er ein Heroldsbild, weil er als Wappenschnitt von Schildrand zu Schildrand verläuft. Im Schildfuß kann die Figur einer anderen primären Wappenfigur (Tier, Pflanze, Gebäude o. ä.) als Standfläche (Postament) dienen.
Im älteren Wappenwesen ist ein Zwölfberg eher eine freigestellte, schwebende gemeine Figur im Wappenbild. Ist dies der Fall, sollte es bei der Wappenbeschreibung gemeldet werden. In der Regel wird der Zwölfberg grün tingiert und mit Konturlinien zwischen den Kreisteilen („Kuppen“) dargestellt. Eine abweichende Tingierung ist anzuzeigen, ebenso besondere Ausprägungen des Zwölfbergs, zum Beispiel ein „gesäumter“, „erhöhter“, „abgeflachter“, „blühender“, „belegter“ Zwölfberg oder ähnliches.
(Wappen Saint-Cyr-au-Mont-d’Or
)
Geschichte
Die Figur Zwölfberg ist in Siegeln aus dem 13. Jahrhundert belegt (zum Beispiel 1264 in einem Siegel derer von Salenstein[1]); sie wird aber im Laufe der Zeit und der jeweiligen Wappengeschichten umgewandelt. Beispielsweise führten die von Salenstein überwiegend keinen Zwölfberg, sondern einen Zehnberg. Auch der Zwölfberg derer von Rettenberg, der durch die Züricher Wappenrolle des 14. Jahrhunderts überliefert ist, wird in anderen Wappenaufrissen und -derivaten/Siegeln mit weniger Kuppen gestaltet.
Wappenbilderordnung
- Der Zwölfberg wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Erde unter der Nr. 1132 aufgenommen.
Siehe auch
Weblinks

Einzelnachweise
- ↑ Ernst Herdi: Die Schenken und die Dienstmannen von Salenstein. In: Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte. Band/Heft 79. Jahr: 1943. S. 47 ff.