Dreiköpfig

Aus Heraldik-Wiki
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Dreiköpfig ...
alternative Beschreibung
in der Bildenden Kunst
(dreiköpfiger Vogel nach Hieronymus BoschW-Logo.png; 1490-1500)
in der Heraldik
(dreiköpfige Gans; nach Siebmacher 1889)

Dreiköpfig (auch mit drei Köpfen, mit drei Rümpfen o. ä.; französisch [..] à trois têtes; englisch [..] with three heads) ist in der Heraldik ein Ausdruck, um eine gemeine Figur mit drei Köpfen zu beschreiben.

Darstellung und Wappenbeschreibung

 
Neuerer Aufriss
 
1330-1345: (Zürcher Wappenrolle, Nr. 179)
Im Oberwappen: Dreiköpfiger Schwan
(Stammwappen derer von RamschwagW-Logo.png)

Als „dreiköpfig“ werden alle Wappenfiguren und heraldischen Objekte bezeichnet, die in der Natur oder gemäß ihres idealen Vorbilds keine drei Köpfe besitzen und für die es keinen gebräuchlichen heraldischen Ausdruck gibt, der die Dreiköpfigkeit bereits impliziert. Beispielsweise ist es überflüssig, einen Geryon als dreiköpfig zu beschreiben, weil diese gemeine Figur immer drei Köpfe besitzt; ein dreiköpfiger Elefant ist jedoch zu melden, weil dieses Mischwesen nicht unter dem Ausdruck „Dreikopfelefant“, „Trippelelefant“ o. ä. bekannt ist.

Grundsätzlich werden die drei Köpfe bei einer dreiköpfigen Figur identisch dargestellt. Wenn die Köpfe unterschiedlich aussehen, ist dies zu melden. Ohne weitere Bestimmung bedeutet „Dreiköpfigkeit“, daß ein vollständiges Wesen mit drei Köpfen dargestellt wird; werden nur Teile des Wesens mit drei Köpfen dargestellt, ist dies zu melden (z. B. „Gansrumpf mit drei Köpfen“). Besondere Attribute der drei Köpfe (mit Hut, mit Krone o. ä.) sind ebenfalls zu melden.

Falls eine besondere Art und Weise dargestellt werden soll, wie die Köpfe miteinander oder mit den anderen Teilen der Figur verbunden sind, ist dies zu beschreiben (z. B.: „drei am Hinterkopf zusammengewachsene Reiherköpfe“).

Galerie

HW Gtk-go-forward-ltr.png Hauptartikel: Dreiköpfiger Adler

Abgrenzung

Chimäre von ArezzoW-Logo.png, in Anlehnung an Hesiod mit drei Köpfen an unterschiedlichen Körperteilen

Wesen, wo die Köpfe an unterschiedlichen Körperteilen sitzen, werden teilweise nicht als „dreiköpfig“ gemeldet, sondern unter Angabe der Lage bzw. der jeweiligen Körperteile. Die Chimära beispielsweise, die von Hesiod als dreiköpfiges Mischwesen (mit Löwen-, Ziegen- und Schlangenkopf) beschrieben wurde, wird in der bildenden Kunst vorwiegend folgendermaßen dargestellt:

  1. Löwenkopf auf dem Hals
  2. Ziegenkopf auf dem Rücken (oder im Nacken)
  3. Schlangenkopf (oder einen Drachenkopf) am Schwanzwende

Wird dieses Wesen in einem Wappen dargestellt, ist es mit der heraldischen Kunstsprache exakt zu beschreiben, weil die Heraldik auch andere Darstellungen der Chimära kennt.

Hydra

Gewöhnlich wird die Hydra in der Heraldik mit mehr als drei Köpfen dargestellt. Sie erscheint zuweilen aber auch als dreiköpfiges Mischwesen. Dies ist zu melden.

Wappenbilderordnung

  • Der Ausdruck mit drei Köpfen wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Teile lebender Organismen, Abnormitäten, Verstümmelungen -- J: Abnormitäten unter der Nr. -792 aufgenommen.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Viele Köpfe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Drei Gesichter an einem Kopf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise