Spielwürfel (Heraldik)

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Dieser Artikel erläutert die gemeine Figur Würfel/Spielwürfel; das auf der Spitze stehende Viereck wird unter „Würfel/Kantenwürfel“ besprochen.
Würfel
 
Die Würfel zweidimensional gestaltet, ihre Augen als schwarze Kreisringe mit schwarzen Mittelpunkten
(um 1460, nach Berliner Wappenbuch)
 
Die Würfel zu einem geringen Grad axonometrischW-Logo.png gestaltet, ihre Augen in Form von schwarzen Punkten
(1450-1480, nach Scheibler'sches Wappenbuch)
Wappen von Spielberger: In Rot über silbernem/goldenem Dreiberg drei (1:2) silberne Spielwürfel, aufs Eck gestellt, mit den sichtbaren Augen 5, 6 und 4.
1305-1315: Im Schild in Rot drei (2:1) silberne Spielwürfel mit den sichtbaren Augen 6, 5 und 4
(Codex Manesse, 257v; Rudolf II. von Stadeck/StadeggeW-Logo.png)
Mittelalterlicher Spielwürfel

Der Spielwürfel (teilweise kurz und mehrdeutig Würfel genannt, von deutsch werfen, weil er in Würfelspielen geworfen wird; auch Toppel[1] oder Toppelstein von mhd. topelare, =‚Würfelspieler‘; regelmäßiges HexaederW-Logo.png [hɛksaˈeːdər], von griech. hexáedron ‚Sechsflächner‘ oder Kubus, von altgriechisch κύβος kybos bzw. lat. cubus ‚Würfel‘; frz.: ; engl.: die, dice) ist im Wappenwesen eine gemeine Figur.

Darstellung

Die Figur Spielwürfel ist dem gleichnamigen sechsseitigen Spielgegenstand nachempfunden, „der nach einem Wurf auf einer waagerechten Ebene eine von mehreren unterscheidbaren stabilen Ruhelagen einnimmt und in vielen Spielen als Zufallsgenerator dient“[2]. Die Geschichte des Spielwürfels und seine symbolkundliche Bedeutung reichen Jahrtausende zurück. Eine entsprechende Wappenfigur ist bis in der Blütezeit des Wappenwesens (13. bis 15. Jahrhundert) nachweisbar, wird aber möglicherweise schon zur Frühzeit des Wappenwesens verwendet.

Die Würfelfigur erscheint in Wappen entweder „über Eck“ beziehungsweise „auf Spitze“ gestellt (was zu melden ist) oder als quadratische Fläche, deren Seitenränder vom Grundsatz her parallel zu den (gedacht geraden) Schildrändern verlaufen. Alle heraldischen Farben sind bei der Darstellung eines Spielwürfels in Wappen gebräuchlich, Silber wird bevorzugt, seltener Schwarz oder Gold.

Die Würfelaugen

In der Heraldik sollte der Spielwürfel stets mit einem bis sechs „Punkten“ auf jeder Würfelseite erscheinen. Sie werden „Augen/Würfelaugen“ genannt und ihnen ist als Wert eine Zahl zwischen 1 bis 6 zugeordnet (jeweils zwei gegenüberliegende Seitenflächen ergeben die Zahl 7). Die Würfelaugen unterstützen die Unterscheidung zwischen einer Spielwürfelfigur und vergleichbaren Motiven wie den Kantenwürfel oder das Quadrat.

Die Punkte/Würfelaugen können als kreisrunde Fläche oder als Kreisringe mit (schwarzen) Mittelpunkten gestaltet sein; andere Symbole auf einer Würfelseite oder andere Ausprägungen der Würfelaugen sollten gemeldet werden.

Die Anordnung der einzelnen Würfelaugen auf einer Würfelseite erfolgt nach den Stellungen, wie sie traditionell von Spielwürfeln überliefert sind (siehe nebenstehend).

In der Normalform erscheinen die Würfelaugen in Schwarz tingiert (bei einem schwarzen Würfel silbern); wenn die Würfelaugen mit einer anderen heraldischen Farbe/Farbkombination hervorgehoben oder mittels Durchbrechung gestaltet sind, sollte dies angezeigt werden.

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Spielwürfel und Perspektive

In der heraldischen Literatur herrscht Uneinigkeit darüber, ob die Figur Spielwürfel in einem Wappen perspektivisch aufgerissen werden soll -- oder nicht. Gritzner und Oswald halten 1889 und 1984 eine axonometrische Gestaltung aus Gründen der Erkennbar- und Eindeutigkeit für erforderlich:

„(..) Die Würfel sollen stets etwas perspectivisch gezeichnet sein und Augen zeigen.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[3]

Würfel: als gemeine Figur in mehreren Wappen vorhandenes Schildbild. Um sie von den Heroldsbildern zu unterscheiden, sollten Würfel stets perspektivisch und mit den „Augen“ versehen gezeichnet sein.“

Gert Oswald: Lexikon der Heraldik (1984)[4]

Dem widerspricht Bernhard Peter 2010, der die Perspektivdarstellung eines Spielwürfels aus ästhetischen und heraldisch-stilistischen Gründen verwirft und Würfelaugen als ausreichendes Unterscheidungsmerkmal vorschlägt.

„Sie können perspektivisch dargestellt werden, einige Autoren wie Oswald empfehlen das sogar, meines Erachtens ist eine perspektivische Darstellung weder guter heraldischer Stil (…) noch zur Differenzierung von anderen Wappenbildern notwendig, solange Augen dargestellt werden.“

Bernhard Peter (2010)[5]

Der Herold (Verein) wiederum fordert in seinen Schriften gewöhnlich den Verzicht auf Perspektive für Schildfiguren ein[6], andererseits zeigt er in seiner Wappenbilderordnung aus den Jahren 1990-1996 Hunderte von perspektivischen Musterfiguren im Schild, darunter auch den Spielwürfel[7]. Walter Leonhard dehnt die heraldischen Gestaltungsmöglichkeiten weiter aus, in dem er im gleichen Musterwappen drei Würfel ohne Perspektive zusammen mit einem Würfelbecher mit Perspektive gestaltet.

In der heraldischen Praxis spielt die eher grafisch-theoretische Kontroverse, die insgesamt wohl Geschmackssache zu sein scheint, eine untergeordnete Rolle: Spielwürfelfiguren erscheinen in den Wappenaufrissen seit Jahrhunderten teils mit Perspektive/Würfelaugen, teils ohne, in allen denkbaren Varianten. Das Vorhandesein/Nicht-Vorhandensein dieser Merkmale gewährleistet keine sichere Erkennbarkeit des unscheinbaren Wappenmotivs. Lehrreich ist in diesem Zusammenhang der Fall des Wappens Übelbach:

Wappen Übelbach
Ob die Figur Spielwürfel oder eine andere quadratische Figur mit Punkten in einem Wappen dargestellt wird, ist -- bedingt durch die heraldische Stilisierung -- nicht immer klar zu entscheiden, so dass teilweise ein schwankender Gebrauch von Motivdeutungen die Folge ist. Beispielsweise erscheint im Siebmacher von 1833 das Wappen von ÜbelbachW-Logo.png mit einem aufs Eck gestellten, silbernen Würfel mit vier sichtbaren blauen Punkten/Augen; im Jahre 2016 wird der Marktgemeinde jedoch offiziell ein Wappen mit einem Silberbarren mit vier kreisrunden schwarzen Punzen verliehen. Hintergrund der Wappenänderung ist, dass das Wappen Übelbach im Jahre 1590 bezeugt ist und die Gemeinde heute ein Motiv auf einem Siegel aus dem Jahre 1612 als Silberbarren interpretiert. Tatsächlich wurde im Übelbachtal ein Silbervorkommen entdeckt, der Silberbergbau wurde aber einige Zeit vor der Bezeugung des Wappens eingestellt (etwa um 1500).
mit Würfel
(Übelbach führt) „einen rothen Schild, in welchem auf grünem Boden ein silberner Würfel mit vier blauen, runden Punkten, auf einer Ecke aufrecht steht.“
(1883: Blason nach Siebmacher)[9]
mit Silberbarren
„Über silbernem, blau geflutetem Wellenschildfuß in Rot silbern die auf eine Spitze gestellte Seite eines würfelförmigen Silberbarrens mit vier schwarzen, kreisförmigen Punzen.“
(2016: Offizieller Blason)[10]

Spielwürfelanzahl und -stellung

Maximilian Gritzner und Bernhard Peter bemerken, dass die Würfelfigur gewöhnlich in Ein-, Zwei- oder Dreizahl in Wappen erscheint:

Würfel (Tafel XXVII. Figur 45. 46.): erscheinen in mehreren Wappen, sowohl zu zweien (Doppler in Nürnberg) wie zu Dritt — Billerbeck, Zamory in Figur 45. zu 2. 1. gestellt, in Figur 46. ebenso, aber gekantet (..)“

Siebmacher/Gritzner (1889)[3]

„Es gibt Wappen mit ein, mit zwei, mit drei etc. Spielwürfeln, für noch mehr habe ich bisher keinen Beleg gefunden.“

Bernhard Peter (2010)[5]

Ein Wappen mit vier Würfeln führt die Familie Würfel aus Fahlenbach[11]. Diese Angaben beziehen sich auf Familienwappen, die keine Wappenbesserung erfahren haben; in der Kommunalheraldik oder in der Kirchlichen Heraldik finden sich Wappen mit viel mehr Spielwürfeln; beispielsweise erscheinen im Wappen von Conversano, Italien fünf, bei Vasco de QuirogaCoat of Arms of Spain klein.png und Gaspar de Quiroga y VelaMuster-Kreuz-inv.png sechs und im Wappen von Morentin, Spanien ingesamt sogar zehn Spielwürfel. In Mehrzahl sind traditionelle Stellungen der Spielwürfel zueinander bevorzugt (zum Beispiel „zwei über eins“ (2:1), „zwei über zwei“ (2:2), „zwei über eins über zwei“ (2:1:2), „drei über zwei“ (3:2), „zwei über zwei über zwei“ (2:2:2) oder anders gestellt).

Spielwürfel in Familienwappen

Die Figur Spielwürfel erscheint in einer überschaubaren Menge in alten wie neueren Familienwappen. Bernhard Peter gibt auf seiner Internseite „Besondere Motive: Spielwürfel“ einen exzellenten Überblick mit Hintergrundinformationen zu diesen Familienwappen (siehe dort[5]). Hier dagegen nur soviel: Neben den im Siebmacher und im Westfälischen Wappenbuch gelisteten Familien Dusas/Tausas, Werpup, Rynchow/Rinchof, Spielberger, Topper, Würfel, Billerbeck, Deppermann, Loose und Loser finden sich neuere Beispiele in der Deutschen Wappenrolle (Würflein, Deuschle, Pongratz, Würffel, Heitmann und Vifcereco). Außerdem tauchen auch außerhalb der deutschsprachiggeprägten Heraldik Familienwappen mit Würfelfiguren auf (vgl. zum Beispiel die Wappen Daddi und Quadrio, Italien).

Spielwürfel im Wappen Toppler

1909: Toppler-Wappen (Kirchenfenster, Jakobskirche, Rothenburg o. d. T.)

Besondere Beachtung findet auf Bernhard Peters Webseite (siehe dort[5]) das Spielwürfelwappen Toppler, weil es nicht immer exakt gleich aufgerissen wird, sondern mit minimalen Unterschieden. Nachstehend -- jeweils nur einmal mit einer Quelle aufgeführt -- die wesentlichen Varianten im Schildbild (ohne Betrachtung der Helmzier, die ebenfalls nicht einheitlich aufgerissen ist):

Datum Quelle Feld rechts Augen rechts Feld links Augen links Beispiel
1392 Wappenbrief Schwarz (keine Vorgaben) Silber (keine Vorgaben)
1408 Grabstein Toppler Silber 6 Schwarz 5 StJakob TopplerGrab.jpg
1590 bis 1640 Schembartbuch Silber 5 Schwarz 6 Schembartbuch 244v-245r.jpg
1605 Siebmacher Schwarz 6 Silber 5 Toppler Siebmacher206 - Nürnberg.jpg
1884 Siebmacher Schwarz 5 Silber 6 Coat of arms family de toppler nach sieb.jpg
1889 Alberti Schwarz 5 Silber 5 Alberti Wuerttembergisches Adels- und Wappenbuch 0846.jpg

Spielwürfel in der Kommunalheraldik

In amtlichen oder kommunalen Wappen kommt die Figur Spielwürfel nur selten vor.

Spielwürfel als Nebenfigur

Der Spielwürfel kann als Nebenfigur erscheinen, beispielsweise wenn er von einer anderen Wappenfigur in der Hand gehalten wird oder ähnliches. Ein besonders schönes Beispiel für eine „Nebenrolle“ des Spielwürfels findet sich in der Helmzier des Wappens der Specht von Bubenheim: Ein Mann („Bube“) erscheint mit einem Spielbrett vor sich, auf das er mit drei Würfeln die Zahlen 6, 6 und 4 geworfen hat (nach Grünenbergs Wappenbuch); im Wernigerorder Wappenbuch dagegen erscheint die Szene bemerkenswert anders: Der Mann rauft sich mit der Rechten sein Haar, hat die Würfelaugen 2, 1 und 3 gewürfelt und berührt mit der Linken den Würfel mit den drei Augen. Im Ingeram Kodex wiederum sind nicht drei, sondern nur zwei Würfel sichtbar (der dritte scheint noch in der Hand zu liegen). Man beachte auch: Im Wernigeroder Wappenbuch und im Ingeram Kodex sind die Würfel in der Helmzier ohne (sic!) Perspektive in einer Aufsicht dargestellt, während sie im Grünbergers Wappenbuch mit Perspektive erscheinen.

Mann, der mit drei Würfeln spielt ...
 
(nach 1480: nach Grünenbergs Wappenbuch, Münchner Ausgabe)
 
(nach 1480: nach Grünenbergs Wappenbuch, Berliner Ausgabe)
 
(etwa 1475–1500: nach Wernigeroder Wappenbuch)
 
(1459: nach Ingeram Kodex)
Helmzier im Wappen Specht von Bubenheim

Passionswürfel/Heilige Würfel

Spielwürfel in einem Passionswappen
(im Wappenbuch des Heiligen Römischen Reiches, Stephan Brechtel, 1554-1568)
HW Gtk-go-forward-ltr.png Hauptartikel: Passionswappen

Die Figur Spielwürfel ist fester Bestandteil von sogenannten Passionswappen. Die Würfel sollen an die Verlosung des Gewandes von Jesus ChristusW-Logo.png erinnern.

Symbolik

Innerhalb der Heraldik

Innerhalb des Wappenwesens wird die Spielwürfelfigur genutzt, um auf den Namen eines Wappenführenden redend zu verweisen. Beispielsweise führen/führten folgende Familien redende Wappen mit Spielwürfelfiguren:

  • „Würfel“
  • „Werpup“ (von werp, mnd. warp mit der Grundbedeutung „Wurf“)[12])
  • „Topler/Toppler“ (=Würfel-/Glücks-/Falschspieler)
  • „Lo(o)ser“ (=der das Los/die Würfel wirft[13])

Außerhalb der Heraldik

Würfel (Hexaeder) als einer der fünf platonischen Körper

Außerhalb der Heraldik spielte/spielt der symbolische Gehalt eines Spielwürfels (Würfel/Kubus bzw. die dreidimensionale Ausprägung des Quadrats) seit Jahrtausenden ein große Rolle und dient als Bedeutungsträger für sehr verschiedene Begriffe.

  • Ganz allgemein ist der Würfel (Hexaeder) ein Sinnbild des „Festen und Dauerhaften“; als durch 6 gleiche Quadrate begrenzter Körper besitzt der Würfel größtmögliche Symmetrie und wird daher den platonischen KörpernW-Logo.png zugordnet (nach dem griechischen Philosophen Platon); unter den Regelkörpern symbolisiert er das Element Erde.[14]
  • Speziell der Spielwürfel steht für „Risiko“ und „Zufall“, ist „ein schicksalentscheidendes Gerät, das die übermenschliche Entscheidung manifestiert“[14] und auf Dualismen wie „Tod oder Leben“, „Alles oder Nichts“, „Glück oder Unglück“, „nichtgestalteter versus gestalteter Zeit“ hinweist. Weithin bekannt ist dieser symbolische Gehalt durch die Redensart: „Die Würfel sind gefallen“, die auf den Ausspruch Julius Caesars bei der Überschreitung des Rubicon 49 v. Chr. anspielt (nach Menandros und von Sueton frei mit »iacta alea est« latinisiert, griech. »anerrhiphto kybos«, »der Würfel falle«).
  • Die Römer verwendeten Würfel als GewichtsstückeW-Logo.png (neben anderen Gewichten).
  • Würfel spielen teilweise eine Rolle bei der Durchführung religiöser Riten (Würfelspiel in Indien) oder im Bereich der MantikW-Logo.png, zum Beispiel bei Wurforakeln, bei denen aus dem Wurf eines Würfels die Antwort auf eine gestellte zukunftsbezogene Frage gedeutet wird.
  • Der Spielwürfel als mathematisch bestimmte Spielgabe ist ein Sinnbild für Welt und Weltschöpfung (spätestens nach Einsteins weithin bekannten Ausspruch „Gott würfelt nicht!“W-Logo.png).
  • Einerseits gelten Glücksspiele mit Würfeln im Mittelalter trotz ihrer großen gesellschaftlichen Verbreitung als Laster; es wird mit weltlichen und kirchlichen Verboten gegen sie vorgegangen. Andererseits sollen drei Würfel nach einem Vertrag über Judensteuern von 1293 zwischen König Adolf von NassauW-Logo.png und Erzbischof Gerhard II. von MainzW-Logo.png in Streitfällen zur Rechtsfindung eingesetzt werden.[15]
  • In der französischen Literatur werden die Würfel manchmal als „Erfindung des Teufels“ gebrandmarkt.[16]
  • „In der freimaurerischen Symbolik stellt der Würfel den »behauenen Stein« dar, durch formgebende Arbeit aus dem »rauhen Stein« des Lehrlings hervorgegangen und den Gesellen symbolisierend. Nunmehr kann er in das Fundament des Tempels der Humanität eingefügt werden. Dabei wird die Formung als sittliche Selbsterziehung und die harmonische Form als Hinweis auf die nötige Berücksichtigung sittlicher Maßstäbe gedeutet, wodurch der Steinwürfel zum sozialen Symbol des Freimaurertums wird.“[14]
  • In der Malerei sind Spielwürfel und Spielkarten manchmal eine Anspielung auf das „Gefühl“W-Logo.png; Künstler verwenden den Würfel gelegentlich als Signatur. Namensgebend wurde der Würfel (Kubus) für die Kunstströmung KubismusW-Logo.png. Allgemein hat der Würfel in der Kunst „durch seine elementare und oft klassisch verstandene klare Erscheinung immer wieder als Verkörperung gesetzmäßig ästhet. Gestaltens gedient (..)“[17]
  • „Wenig beachtet wird meist, daß die Idealstadt des »himmlischen Jerusalem«, in der Johannes-Apokalypse (21,16-17) würfelförmig beschrieben wird: »Die Länge und die Breite und die Höhe der Stadt sind gleich« – ein Kubus mit der Kantenlänge von 12000 Stadien (2220 km), ein vollkommener Körper auf der Basis der Zwölfzahl. Würfelförmig gestaltet ist auch der Bau der Kaaba im Heiligtum von Mekka, das jeder gläubige Moslem umschreiten soll.“[14]

Wappenbilderordnung

Siehe auch

Weblinks

Commons: (Spiel-)Würfel in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien in genauer, vollständiger und allgemeiner verständlicher Beschreibung. Band 1, T. O. Weigel, Leipzig 1855, S. 41. (v. Billerbeck)
  • Walter Leonhard: Das grosse Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung. Callway, München 1978, ISBN 3-8289-0768-7, S. 271 Abb. 19 (Genehmigte Lizenzausgabe für Weltbild Verlag GmbH: Bechtermünz, Augsburg 2000).
  • Eugen Schöler: Würfel in einem Schild, eine Fallstudie am Beispiel des Toppler-Wappens in Rothenburg ob der Tauber und Nürnberg. In: Der Herold, Neue Folge Band 18, Jahrgang 53, Heft 1-2, 2010.

Einzelnachweise

  1. Blason ville fr Garidech (Haute-Garonne).svg Lemma Toppel. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, Leipzig 1854-1960 (woerterbuchnetz.de).
  2. Seite „Spielwürfel“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 9. Januar 2017, 16:05 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spielw%C3%BCrfel&oldid=161462021 (Abgerufen: 11. Februar 2017, 21:47 UTC)
  3. 3,0 3,1 J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889. S. 127 f.
  4. Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1984, DNB 850576571; Lizenzausg.: Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich 1984, ISBN 3-411-02149-7; 3., unveränd. Aufl. Battenberg, Regenstauf 2011, ISBN 978-3-86646-077-5 (Titelzusatz: Von Apfelkreuz bis Zwillingsbalken) S. 449.
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 Show-handle-HW.png Bernhard Peter: Besondere Motive: Spielwürfel. Internet: www.welt-der-wappen.de (früher: www.dr-bernhard-peter.de). Erstellt: 2010. Abgerufen: 11. Februar 2017
  6. Biewer, Ludwig; Henning, Eckardt: Wappen. Handbuch der Heraldik. Als Wappenfibel begründet von Adolf Matthias Hildebrandt, zuletzt weitergeführt von Jürgen Arndt. 20. Auflage. Weimar Wien. 2017. ISBN 9783412503727. S. 154; vgl. auch die Berliner Erklärung über heraldische Gestaltungsgrundsätze, im gleichen Band S. 159 aus dem Jahr 2014
  7. Wappenbilderordnung. Symbolorum armorialium ordo, hrsg. vom Herold - Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin. Bearb. von Jürgen Arndt und Werner Seeger, 2 Bde, 2. ergänzte u. berichtigte Aufl., Neustadt a. d. Aisch 1990-1996 (kurz: WBO). Bd. 1.: Wappenbilder
    Editorische Notiz: Zugleich Neubearbeitung des Handbuchs der heraldischen Terminologie von Maximilian Gritzner (Einleitungsband, Abt. B des Neuen Siebmacherschen Wappenbuches, Nürnberg, 1890). S. 219 Tafel 77 Figur 9962.
  8. Leonhard, Walter: Das grosse Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung, Bechtermünz-Verlag 2003. ISBN 3-8289-0768-7 S. 271 Abbildung 19
  9. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, I. Band, 4. Abteilung, I. Teil; Städtewappen: Wappen der Städte und Märkte in Deutschland und den angränzenden Ländern; Verfasser: O. T. von Hefner, N. Gautsch, I. Clericus; Publikation: Nürnberg: Bauer & Raspe, 1883. Seite 113 Tafel 144
  10. 127. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 20. Oktober 2016 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Marktgemeinde Übelbach (politischer Bezirk Graz-Umgebung), abgerufen am 4. November 2016
  11. Wappen der Familie Würfel aus Fahlenbach, Allgemeine Deutsche Wappenrolle, Reg.-Nr.: 82358:
    Wappenbeschreibung: „In Blau ein silbernes Fadenschräggitter, in den großen Maschen begleitet von vier silbernen Würfeln, diese bezeichnet mit einem (Würfel an der Hauptstelle) Punkt, pfahlweise drei (Würfel an der rechten Balkenstelle), vier (1,2,1) (Würfel an der linken Balkenstelle) und sechs (1,2,2,1) Punkten (Würfel an der Fußstelle). Auf dem blau-silbern bewulsteten Helm mit blau-silbernen Decken eine naturfarbene Hopfenstaude an schwarzer Stange. “
  12. Blason ville fr Garidech (Haute-Garonne).svg Lemma Warp. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, Leipzig 1854-1960 (woerterbuchnetz.de).
  13. Blason ville fr Garidech (Haute-Garonne).svg Lemma Loser. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, Leipzig 1854-1960 (woerterbuchnetz.de).
  14. 14,0 14,1 14,2 14,3 Lexikon der Symbole: Würfel. 1989/1994/1998. Je nach Ausgabe: S. 1215 beziehungsweise S. 493.
  15. Vgl. Stephan Alexander Würdtwein (Hrsg.): Diplomataria Maguntina, Bd. I. Mainz 1788, S. 39 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
  16. Franz Semrau: Würfel und Würfelspiel im alten Frankreich, S. 24
  17. E. A. Seemann: Lexikon der Kunst: Kubus. S. 16993 respektive in Bd. 4, S. 90.