Harfe (Heraldik)
Harfe | |
Das Musikinstrument Harfe (ahd. harapha; mhd. harpse, harpfe, härpfe, herpfe; lateinisch cithara, arpa; französisch harpe; englisch harp) ist in der Heraldik eine gemeine Figur.
Geschichte
Wann zum ersten Mal eine Harfe als gemeine Figur in einem Wappen erscheint, ist Stand 2022 nicht vollständig erforscht. Ralf von Retberg vermutet zu recht, dass die Harfe schon vor dem 14. Jahrhundert als Wappenfigur erscheint.[1]
„Harfe (..) kommt (..) doch bereits auf Grabdenkmälern der Landschaden
in der Kirche zu Neckarsteinach bei Heidelberg 1369 (..) und bei dem hohen Alter dieses altrheinischen Geschlechtes wohl schon viel früher (.. vor).“
Retberg irrt jedoch, wenn er 1884 behauptet, dass die Harfe nicht in der Züricher Wappenrolle vorkommt. Tatsächlich findet man sowohl in der Züricher Wappenrolle als auch im Codex Manesse und in der Weingartner Liederhandschrift das Landschaden-Wappen mit der Harfefigur. Noch früher als im Wappen der Landschaden scheint die Harfe im Wappen „König von Irland“ vorzukommen, wie ein entsprechender Wappenaufriss im Armorial Wijnbergen nahelegt, dessen Entstehungszeitraum gewöhnlich zwischen 1265 und 1280 datiert wird. Zu den frühen Wappen mit Harfefigur gehören insbesondere:
- das → Wappen der Könige von Irland
- das → Phantasiewappen von König David
- das → Wappen der Landschad von Steinach
- das → Wappen des Hauses d'Arpajon
Verbreitung
Vergleicht mit die Harfefigur mit anderen Wappenfiguren (wie dem Löwen, dem Adler etc.), erscheint das Motiv bis heute (Stand 2022) eher selten in Familienwappen. Unter den über 100.000 Wappen im Siebmacher und in der Deutschen Wappenrolle kommen insgesamt nur zirka 60 bis 70 Wappen mit Harfenfiguren vor. Auch im kommunalen Wappenwesen hält sich die Anzahl der Wappen mit Harfefigur in überschaubaren Grenzen.
Darstellung
In der Heraldik erscheinen (stilisierte) Harfen in vielen unterschiedliche Formen (zum Beispiel als Rahmenharfe, Standharfe, Tragharfe, keltische Harfe et cetera). Gewöhnlich wird die genaue Ausprägung einer Harfenfigur in einer Wappenbeschreibung nicht gemeldet, sondern der künstlerischen Freiheit der aufreissenden Wappenkünstler überlassen. Grundsätzlich sollte sich die Gestaltung einer Harfenfigur an das Idealbild jener Harfen anlehnen, die zur Früh-/Blütezeit des Wappenwesens faktisch gebräuchlich waren. Frühere oder spätere Harfenformen widersprechen einem eher traditionell ausgerichteten Heraldikverständnis und gelten als unheraldisch. Besondere Harfenformen sollten als solche in einer Wappenbeschreibung stets angezeigt werden.
Unabhängig von der Form wird die Harfe in Wappen meist mit nur wenigen Saiten dargestellt. Die genaue Meldung der Saitenanzahl ist optional. Die Farbgebung ist in allen heraldischen Farben möglich, bevorzugt sind Schwarz, Silber und Gold, selten Rot oder Blau. Sind die Saiten anders gefärbt, sollte dies in der Wappenbeschreibung gemeldet werden.
- Beispiele
(Wappen Harpstedt
)
(Wappen Heddesbach
)
Wappen von Spielberg[2]
Ornamentierte Harfe
Gelegentlich ist das Wappeninstrument mit einer Groteske, einer Büste oder einem anderem Motiv kunstvoll verziert (zum Beispiel mit einer Teufelfratze, einer Frauenbüste, einem Adlerkopf). Bei der Wappenbeschreibung ist diese Abwandlung und ihre genaue Position am Instrument (am Harfenkopf, -fuß, -hals, -knie) zu melden. Mitunter spricht man ensprechende Harfenfiguren mit einem Ausdruck an, der die Verzierung zum namensgebenden Bestandteil macht, beispielsweise redet man von einer Drachenharfe (?), wenn die Harfenfigur in Form einen Drachen dargestellt werden soll. Andere Besonderheiten einer Harfenfigur sind zu melden, beispielweise wenn die Harfe wie im Wappen Matthisson inmitten eines Flugs oder wie geflügelt erscheint.
„(Von Saiteninstrumenten finden wir:) Die Harfe (Tafel XXVII. Figur 12.): (... sie) erscheint zum Beispiel auch im Wappen des Dichters Matthisson.“
Harfe inmitten eines Flugs (Wappen Friedrich von Matthisson
; nach Siebmacher, 1878)
Harfe mit Adler als Säule und Hals (Wappen von Kangasala
)
„In Gold ein schwarzes Saitenspiel (Laute oder Harfe“[4]
(Neckarsteinach)
Der Ausdruck „Davidsharfe“

Im Wappenwesen wird gelegentlich der vage und nicht wohldefinierte Ausdruck Davidsharfe („Harfe des biblischen Königs David“; englisch David's harp, harp of David, David Harp) verwendet. Zum Beispiel bezeichnen die Autoren des Neuen Siebmachers die Figur im Wappen Davidsen als „Davidsharfe“.[5]. Unklar ist, was eine ‚Davidsharfe‘ von einer ‚normalen Harfe‘, wie sie im Wappenwesen sonst gestaltet wird, unterscheidet. In diesem Zusammenhang stellt der Heraldiker Maximilian Gritzner – mehr abwegig als durch Belege und Beweise begründet – im Jahre 1889 die Hypothese auf:
„Die Harfe (..) welche, wenn sie, wie im Irländischen Wappen, vorn einen geflügelten Weibsrumpf hat, „Davidsharfe“ genannt wird (..)“
Einundreissig Jahre vorher bestimmte Pierer's Universallexikon eine Davidsharfe noch ganz anders, wobei eine ‚Dreiecksform‘ als wesentliche Besonderheit hervorgehoben wurde (kein Weibsrumpf):
„Davidsharfe, die gewöhnliche Harfe in Form eines Dreiecks (..)“
Tatsächlich erscheinen Harfenfiguren, deren Harfensäule, Hals und Kopf in Form einer geflügelten Frau mit Brüsten beziehungsweise einer „Galionsfigur“ gestaltet sind, erst im 17. Jahrhundert in Folge eines damals vorherrschenden Stils. Beispielsweise lehnt sich das Motiv im Wappen ‚bvrgh of Armag‘
an eine entsprechende Figur in einem Siegel an, welches König Jakob I.
im Jahr 1613 verliehen hatte. Gritzner ist nicht der erste Heraldiker, der den unklaren deutschsprachigen Ausdruck „Davidskrone“ zur Beschreibung eine Wappenfigur verwendet. Vermutlich übernahm er ihn von heraldischen Autoren des 18. Jahrhunderts wie Johann Christoph Gatterer, der bereits eine Figur im Wappen des Königs von Irland und im Wappen Großbritanniens als „Davidsharfe“ bezeichnete, ohne deren heraldische Form/Gestalt genau zu spezifizieren.[7][8] Auch vexillologische Autoren verwenden den Ausdruck ‚Davidsharfe‘ weitgehend unkritisch, beispielsweise bei der Beschreibung der zeitgenössischen britischen Königsflagge, dem Royal Standard
, der im dritten Quadranten die goldene irische Harfe mit einem geflügelten Frauenkörper auf blauem Grund zeigt.
1912: „Davidsharfe“ (?) (nach Siebmacher)[5]
1915: Harfe mit einer geflügelter Frauenbüste (‚bvrgh of Armag‘
, nach Fox-Davies)
Historische Darstellungen von Harfenfiguren
Anhand der vielen historischen Darstellungen von Harfenfiguren wird deutlich, dass das Wappenmotiv in ein und demselben Wappen nicht immer exakt gleich aufgerissen wurde, sondern Stil und Form der Harfe je nach Zeitgeist und Wappenaufriss deutlich variieren.
Harfe im Wappen „König von Irland“

Bereits im 13. Jahrhundert erscheint in einer der ältesten Wappenrollen, dem Armorial Wijnbergen aus dem flämischen Wappenkulturraum in einem Wappen in Blau eine goldene Harfe (‚D'azure a la harpe d'or‘
), welches man dem „König von Irland“ (‚le Roi dirlande‘
) zuschreibt.[9][10]
Zu einem unverwechselbaren, offiziellen Hoheitsmerkmal in den irischen und britischen Wappen und Flaggen wurde die Harfe aber erst, nachdem Heinrich VIII. von England (1509–1547) die Zeit der Lordschaft Irland
(1171-1541) beendete und Irland mit ihm als König zum Königreich erklärte, wobei er das inoffizielle irische Motiv mit der Harfenfigur übernahm. Nach Gatterer wurde das Wappen Irlands jedoch nicht unmittelbar Bestandteil des englischen Wappenschilds:
„(..) aber das Wappen von Ireland, die Davidsharfe, wurde in diesem 2ten Zeitalter noch nicht in den Englischen Wappenschild aufgenommen. Nur auf ireländischen Münzen Heinrichs VIII. sieht man es auf der Kehrseite: und in den Rück- oder Reitersiegeln der Königin Elisabet ist es zur Linken angebracht: auch ließ diese Königin ireländische Schillinge 1561 prägen, auf welchen ein gekrönter Schild mit drey Davidsharfen zu sehen ist (..)“
Die Darstellung der „irischen Harfenfigur“ ist im Laufe der Zeit nicht einheitlich, sondern variiert je nach Wappenaufriss. Als das Wappen 1922 anlässlich des unabhängigen irischen Staates wiederhergestellt wurde, diente die spätmittelalterliche gälische Brian-Boru-Harfe (auch bekannt als ‚Trinity-College-Harfe‘) als Vorbild.[11] Das Harfenwappen wurde am 9. November 1945 beim Chief Herald of Ireland
registriert.
Harfe im Phantasiewappen von König David
Nachdem zu Beginn des 14. Jahrhunderts innerhalb des französischen Versepos „Les Vœux du Paon“ (1312) des lothringischen Dichters Jacques de Longuyon
aus dem höfisch-ritterlichen Milieu König David
als einer der Neun Helden
beziehungsweise als einer der drei idealen Ritter des Judentums
aufgestellt wurde,[12] wird nur wenig später König David in der bildenden Kunst und in in etlichen Wappenbüchern mit einem fiktiven Kampfschild oder einem Phantasiewappen dargestellt. Der König von Juda und als Nachfolger Sauls auch von Israel soll um 1.000 v. Chr. gelebt haben, also zu einer Zeit, als es kein Wappenwesen gab. Die Darstellung der rückdatierten David-Phantasiewappen (beziehungsweise des fiktiven Waffen-/Wappenschildes) erfolgt nicht einheitlich, teils ohne, teils mit Harfefigur. Folgende Darstellungen sind gebräuchlich (willkürliche Auswahl, ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
~1360 | Im Speculum Humanae Salvationis führt König David einen blauen Kampfschild mit goldenem Schrägrechtsbalken. | |
1379 | Im Codex Seffken erscheint im Schild eine goldene Harfe auf blauem Grund; auf dem Helm mit blauer Decke eine goldene Krone. | |
~1390-1450 | Im Uffenbachschen Wappenbuch erscheint der golden-gekrönte Schild von König David von Silber und Blau geteilt, oben mit einem aus der Teilung wachsenden, schwarzen Löwen; über dem Schild schwebend eine goldene Krone. | |
~1400-1499 | Im Armorial Le Breton (15. Jhr.) erscheint in Blau eine goldene Harfe. Die Datierung auf das 15. Jhr. ist unklar, da Teile des Werks zeitlich weit auseinander liegen und je nach Folio ihren Ursprung zwischen dem 13. und dem 16. Jahrhundert haben. | |
~1400-1499 | Nach dem Wappenbuch BSB Cgm 8030 (15. Jhr.) führt kung david einen gespaltenen und halbgeteilten Schild:
Auf dem Helm mit golden-blauen Decken ein wachsender, goldengekrönter und ebenso gekleideter (barbärtiger) Jüngling (König David), mit der Linken die nicht vorhandenen Saiten („Luftsaiten“) einer goldenen Harfe zupfend. |
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~1433/1460 | Im Donaueschinger Wappenbuch erscheint in Blau eine silberne Harfe (die womöglich in goldener Farbe tingiert werden sollte, aber aussieht, als ob die goldene Farbe beim Bemalen zur Neige ging) mit je einer drachenkopfförmigen Groteske oben auf den beiden Harfensäulen, breitem Harfenfuß und roten Saiten. | |
~1459 | Nach dem Ingeram Codex führt König David einen blauen Schild mit goldener Harfe und mit einem außen gezinnten silbernen Innenbord und einem rotem Bord.
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1460-1464 | Nach der Konstanzer Konzilschronik, Prager Handschrift (Pr) führt König David einen von Silber und Rot mit vier Zinnen geteilten Schild, die äußeren aus dem Schildrand wachsend, das obere Feld mit einem schwarzen Zickzackbalken; auf dem oberen Schildrand eine goldene Krone. | |
1466-1470 | Im Wappenbuch des St. Galler Abtes Ulrich Rösch erscheint in Rot mit silbernen Zinnenbord eine goldene Harfe mit schwarzen Saiten (das Schildbild wird in dem Wappenbuch auch auf einem Gonfanon dargestellt, der an dem Turm Davids![]() |
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1470 | Nach der Konstanzer Konzilschronik, St. Georgener Handschrift (G) führt König David in Blau mit rotem Bord eine goldene Harfe mit je einer drachenkopfförmigen Groteske oben auf den beiden Harfensäulen, breitem Harfenfuß (und goldenen Saiten); auf dem oberen Schildrand eine goldene Krone. | |
1475-1500 | Nach dem Wernigeroder Wappenbuch (BSB Cod.icon. 308n) führt König David
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1483 | Nach Grünenbergs Wappenbuch (Berliner Handschrift) führt König kung david zu jerussalem einen gespaltenen und halbgeteilten Schild:
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1486-1500 | Nach dem Miltenberger Wappenbuch führt künig David einen gespaltenen Schild
Auf dem golden-gekrönten Helm die Harfe zwischen einem Flug, beide Flügel wie Feld 2 tingiert. |
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1500-1550 | Nach dem Wappenbuch BSB Cgm 392d (erste Hälfte 16. Jhr.) führt Küng Davitt zwei verschiedene Wappen:
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um 1530 | Nach dem Sammelband BSB Cod.icon. 391, in dem mehrere Wappenbücher zusammengefasst sind, führt David verschiedene Wappen:
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~1540-1550 | Nach dem Beysselschen Wappenbuch führt König David in Blau eine goldene Harfe mit schwaren Saiten; auf dem goldengekrönten Helm mit blau-goldenen Decken ein wachsendes, sechseckiges, blaues Schirmbrett mit dem Schildbild. | |
1581 | Nach Hiérosme de Bara führt der König und Prophet David in Silber eine blaue Steinschleuder mit goldenem Stein. | |
1602-1604 | Nach Grünenbergs Wappenbuch (Münchener Papierhandschrift; Ortenburg-Kopie; BSB, Cgm 9210) führt König David einen gespaltenen und halbgeteilten Schild:
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- König David mit Wappen-/Waffenschild
Ende des 14. Jhr.: (Hansasaal, Rathaus Köln
)
Ende des 14. Jhr.: Wandgemälde (Saal der Kalenden, Coll. phot. du Musée de Valère-Sion)[13]
1401-1500: nach Armorial de Gilles Le Bouvier
1403-1404: nach Le Chevalier errant; Thomas III.
1420: Federico I di Saluzzo
als David (Baronialsaal, Burg Manta
)
ca. 1440-45: (Villa Castelnuovo
)
1463-1500: (nach Heroldsbuch des jülich-bergischen Hubertusordens)
1524-1562: (nach Virgil Solis)
Harfe im Wappen der Landschad von Steinach
Die von Steinach oder Landschad von Steinach werden zwischen 1209 und 1488 erwähnt. Ihr Wappen findet sich in zahlreichen Quellen, zum Beispiel in der Züricher Wappenrolle (Wappen Nr. 195, schwer erkennbar: in Blau eine mit sechs Saiten bespannte, goldene Harfe; das Motiv wird bei Runges Reproduktion der Züricher Wappenrolle falsch dargestellt, wo eine dem römischen Buchstaben
V
ähnliche Figur anstelle der Harfe im Schild gezeigt wird). Sowohl im Codex Manesse (1305-1315) als auch in der Weingartner Liederhandschrift (1310-1320) wird das Wappen des Bligger von Steinach gezeigt, allerdings in unterschiedlichen Farben (hier in Blau eine goldene Harfe, dort in Rot eine silberne). Im Laufe der Jahrhunderte wird das Wappen der Landschad von Steinach nicht immer exakt gleich aufgerissen. Je nach Zeitgeist und Mode variieren die Wappenaufrisse und die dargestellte Harfenfigur deutlich in Stil und Form.
- Wappenaufrisse der Landschad von Steinach
um 1340: Schwer erkennbare Harfe (Wappen staina; nach Züricher Wappenrolle)
1394-1420: (Ulrich Landschaden; nach Arlberger Wappenbuch, Münch. Hs., f°63r)
~1440: (ohne Legende; nach Codex Bergshammar; invertiertes Wappen der Landschad?)
~1450 (nach Wappenfresko; Heidelberger Heiliggeistkirche
)
1452-1459: (Dye landtchaden; nach Ingeram-Codex; f° 238)
1452-1459: (Landschad; nach Ingeram-Codex; f° 236)
1450-1480: (Landschaden; nach Scheiblerschen Wappenbuch; f° 120)
um 1475-1500: (nach Wernigeroder Wappenbuch; BSB Ms Cod.icon. 308 n)
1483: (Skizze ohne Beitext; nach Grünenbergs Wappenbuch, Berliner Hs.)
1483: (her bliger von sainnach; nach Grünenbergs Wappenbuch, Berliner Hs.)
1480: (her bliger von sainnach; nach Grünenbergs Wappenbuch, Mchn. Hs.)
1480: (landschaden; nach Grünenbergs Wappenbuch, Mchn. Hs.)
1483: (landschaden; nach Grünenbergs Wappenbuch, Berliner Hs.)
1532: (Hans Landschadt; nach Georg Rüxner)
1532: (Bleickard Lanndtschad; nach Georg Rüxner)
1540-1550: (nach dem Beysselschen Wappenbuch)
1548: Landschad; nach Vigil Raber; S. 231, bildnr 252; vgl. dort auch S. 231, bildnr 252)
1554-1568: (nach Stephan Brechtel; BSB Cod.icon. 390)
1579: (nach Jost Amman; Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Scan 46)
1584: nach Brentels Wappenbuch
1605/1612: (nach Siebmachers Wappenbuch)
~1690: (nach Redinghoven, BSB Cgm 2213(69 )
- Epitaphe der Landschad von Steinach in der Kirche in Neckarsteinach
Wappen auf Grabplattenrest, Stiftskirche Neustadt
Harfe im Wappen Landrico d'Arpajon
Vorgeblich erscheint im Stammwappen des Hauses d'Arpajon in Rot eine goldene Harfe. Weitaus häufiger sind jedoch gevierte historische Wappenaufrisse für das Haus belegt, wobei die Harfe je nach Aufriss manchmal in den Feldern 1 und 4, manchmal in den Feldern 2 und 3 dargestellt wird - und in den Gegenfeldern in Gold (oder Silber) ein rotes Kreuz erscheint (je nach Aufriss mit Tolosanerkreuzen, Kleeblattkreuzen, Lilienkreuzen und anderes mehr).
- Historische Wappenaufrisse Landrico d'Arpajon
- Neuere Wappenaufrisse Landrico d'Arpajon
Stammwappen [14]
Wappen Louis VI d'Arpajon[15]
Louis d’Arpajon, duc d'Arpajon (1650 errichtetes Herzogtum)[16]
Harfe im Wappen von ‚Johannes Ÿxarie‘
Im Donaueschinger Wappenbuch erscheint je eine Harfe im Feld 2 und 3 des gevierten Wappens von Johannes Ÿxarie comes in Aragonia. Wappenführender und Wappen sind unklar; Clemmensen und andere mutmaßen eine Verbindung zur Familie de Urriés und verweisen auf ein oberflächlich ähnliches Wappen von Juan de Aragon-Irraura, welches aber - soweit die Quellen von der Redaktion durchgesehen wurden - ohne Harfen dargestellt wird.
Harfe im Wappen der Grafen von Erden
Im Uffenbachschen und im Miltenberger Wappenbuch erscheint in Silber eine goldene Harfe mit roten Saiten im Wappen der Grafen von der Erden. Es ist unklar, wer die Wappenführenden Grafen sein sollen. Ein aus der niederländischen Provinz Drenthe stammende, mit Buirse, Eerde und Pleckpoel begütertes, viele Jahrhunderte im Kölnischen ansässiges, geldrisch-uradliges Geschlecht namens Eerde scheint nicht in Frage zu kommen, da es nach Ledebur und anderen ein anderes Wappen führte (in Silber eine aufwärtsgekehrte rote Mondsichel).[17]
Harfe im Wappen von Johannes Bugenhagen
Der Reformator Johannes Bugenhagen führte nach Ernst Heinrich Kneschke „in Blau eine mit dem Resonanzboden nach der rechten Seite gestellte goldene Harfe mit goldenen Saiten und auf dem Helme zwei einwärts gegen einander gebogene Greifenklauen, deren Füsse golden, die Schenkel und Krallen aber schwarz sind.“[18] Das Wappen ist identisch mit jenem Wappen, welchen Johann Wilhelm Friedrich Bugenhagen, Manufakturinhaber zu Chemnitz 1790 erteilt wurde (kursächsisches Reichsvikariats-Adelsdiplom). Nach Moritz Meurer
bediente sich dieses Wappens bereits 1420 der Erbmarschall Degener Bugenhagen, der vorgeblich von Herzog Boguslav zum Ritter des heiligen Grabes geschlagen wurde.[19]
- Johannes Bugenhagen mit Wappen
1934: (nach Otto Hupp)
Harfe als Nebenfigur
Gelegentlich erscheint die Harfe als Nebenfigur in einen Wappen oder wird von einer anderen Wappenfigur (Engel et cetera) gehalten/gespielt.
Harfe im Wappen Montserrats
Im Wappen von Engelswies[20]
Im Wappen von Niederhorbach[21]
Kastenzither, Kantele
In den finnischen Wappen von Veteli und Halsua
erscheinen keine gewöhnlichen Harfenfiguren, sondern griffbrettlose Kastenzithern, die sogenannten Kantelen
.
Eine finnische Kastenzither (Wappen Veteli
)[22]
Zwei finnische Kastenzithern (Wappen Halsua
)[23]
Abgrenzung
Heraldische Darstellungen von Harfen sind manchmal von anderen Instrumenten in Wappen wie Zithern, Lauten
, Leiern und anderes mehr nur schwer oder gar nicht zu unterscheiden. Welches Instrument in einem Wappen erscheint, ist der Wappenbeschreibung zu entnehmen oder beim Wappenstifter/-führenden anzufragen.
Wappenbilderordnung
- Die Harfe wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Gegenstände aus Kunst und Spiel unter der Nr. 9902 aufgenommen.
Siehe auch
Weblinks

Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Ralf von Retberg: Die Geschichte der deutschen Wappenbilder. Aus Ralf von Retbergs Nachlasse. 1884. Posthum in: Jahrbuch der k.k. heraldischen Gesellschaft Adler zu Wien. XIII./XIV. Jahrgang. Wien 1886/1887. Seite 12.
- ↑ Wappenbeschreibung: „In Gold auf grünem Dreiberg eine nach links gerichtete schwarze Harfe.“
- ↑ 3,0 3,1 J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889/1890. S. 126. Tafel 27. Figur 12. Reprint on Demand. Universtitäts- und Landesbibliothek Tirol. 2009. ISBN 3-226-00671-1
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, I. Band, 4. Abteilung, I. Teil; Städtewappen: Wappen der Städte und Märkte in Deutschland und den angränzenden Ländern; Verfasser: O. T. Von Hefner, N. Gautsch, I. Clericus; Publikation: Nürnberg: Bauer & Raspe, 1883. S. 5. Tafel 9.
- ↑ 5,0 5,1 J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, V. Band, 9. Abteilung; Fünfzehnhundert Neun und Fünfzig bürgerliche Wappen; Verfasser: G.A. Seyler; Publikation: Nürnberg: Bauer & Raspe, 1912. S. 37. Tafel 43
- ↑ Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 769. (Digitalisat)
- ↑ Johann Christoph Gatterer: Fortgesetzter Wappen-Calender auf das Jahr 1764 oder jährliches Handbuch der neuesten Genealogie und Heraldik (..) Nürnberg, 1764. S. 150. (Google)
- ↑ 8,0 8,1 Johann Christoph Gatterer: Johann Christoph Gatterers (..) praktische Heraldik: mit Kupfer- und Stammtafeln. Nürnberg, 1791. S. 78. Google)
- ↑ Michael C. O'Laughlin: The Irish Book of Arms, Irish Genealogical Association. 2001. S. 15
- ↑ Ralf Hartemink: Civic Heraldry of Ireland, National arms of Ireland. In: Heraldry of the World. ngw.nl, 1996, archiviert vom am 9. Juni 2011; abgerufen am 19. Januar 2022 (englisch).
- ↑ Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliographisches Institut, Mannheim, Wien, Zürich 1984, ISBN 3-411-02149-7, S. 175 f. (Digitalisat [abgerufen am 29. Februar 2020]).
- ↑ Barbara Schock-Werner
: Neun Helden mit Kampfesmut und Klugheit. In: Kölner Stadt-Anzeiger
, Ausgabe vom 9. Oktober 2013, S. 26.
- ↑ Robert Ludwig Wyss:
. In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. III (1954), Sp. 1083–1119; in: RDK Labor, URL: RDK Labor - Permanentlink 01.12.2021. Abgerufen: 25. Januar 2022
- ↑ In Anlehnung an Johannes Baptista Rietstap:
De gueules à la harpe d'or - ↑ In Anlehnung an Rietstap:
Écartelé, au premier et au quatrième d'azur aux trois fleurs de lys d'or et à la bordure du même, au deuxième et au troisième de gueules à la harpe d'or - ↑ Mémoires de la Société des lettres, sciences et arts de l'Aveyron
, tome 6, 1846-1847:
Écartelé au 1 de Toulouse; au 2 de Sévérac (d'argent à quatre pals de gueules); au 3 d'Arpajon; au 4 d'azur à 3 fleurs de lis d'Or posées 2 et 1, au bâton de gueules, l'écu brisé d'une barre de gueules brochant sur le tout qui est de Bourbon-Roussillon. Brochant sur le tout les armes de la religion qui sont de gueules à la croix d'argent. Couronne de duc et pair
In Anlehnung an Rietstap:
Écartelé: au 1, de gueules, à la croix de croix de Toulouse, vidée, cléchée et pommetée d'or (Toulouse, comtes de Lautrec) ; au 2, d'argent, à quatre pals de gueules, (Séverac) ; au 3, de gueules, à la harpe d'or (Arpajon); au 4, d'azur, à trois fleurs-de-lis d'or, au bâton noueux de gueules péri en barre (Bourbon-Roussillon). Sur le tout de gueules, à la croix d'argent de l'Ordre de Malte. (das Malteserkreuz nach 1645) - ↑ Anton Fahne
: Ergänzungen und Verbesserungen zum 1. Theil und Stammfolge und Wappenbuch der clevischen, geldrischen und moersschen Geschlechter, soweit sie in dem Herzogthume Jülich Cleve Berg ansässig waren: A-Z. Teil 2. 1853. S. 35 (urn:nbn:de:hbz:061:1-77406)
- ↑ Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, im Vereine mit mehreren Historikern herausg. von E. H. Kneschke. Bände 1-2. Leipzig, 1859. S. 144 (Google)
- ↑ Moritz Meurer
: Johann Bugenhagen's Leben. In: Das Leben der Altväter der lutherischen Kirche. 4. Bd. 1. Auflage 1861–1864. II. Band, 2 Abteilung. 1862. S. 1. (Google)
- ↑ Wappenbeschreibung: „In Blau auf grünem Boden stehend ein silberner Engel, eine rote Harfe haltend.“
- ↑ Wappenbeschreibung: „In Blau auf silbernem Gewölk stehend ein Engel mit goldgesäumtem silbernem Gewand, mit goldenen Flügeln, eine goldene Harfe spielend.“
- ↑ Wappenbeschreibung: „In Silber eine goldene finnische siebensaitige Kastenzither auf einem blauen Pfahl “
- ↑ Wappenbeschreibung: „In Rot zwei nebeneinander stehenden silbernen finnischen Kastenzithern“