Harfe (Heraldik)

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Harfe
Faktisch
(1400-1499: Wart­burg­harfe; Museum auf der WartburgW-Logo.png)
alternative Beschreibung
in der Heraldik
(um 1305: Wappen des Bligger von SteinachW-Logo.png, nach Codex Manesse)

Das Musikinstrument Harfe (ahd. harapha; mhd. harpse, harpfe, härpfe, herpfe; lateinisch cithara, arpa; französisch harpe; englisch harp) ist in der Heraldik eine gemeine Figur.

Geschichte

alternative Beschreibung
1265-1280: Frühe Darstellung einer Harfe in einem Wappen („König von Irland“; nach Armorial Wijnbergen)

Wann zum ersten Mal eine Harfe als gemeine Figur in einem Wappen erscheint, ist Stand 2022 nicht vollständig erforscht. Ralf von Retberg vermutet zu recht, dass die Harfe schon vor dem 14. Jahrhundert als Wappenfigur erscheint.[1]

Harfe (..) kommt (..) doch bereits auf Grabdenkmälern der LandschadenW-Logo.png in der Kirche zu Neckarsteinach bei Heidelberg 1369 (..) und bei dem hohen Alter dieses altrheinischen Geschlechtes wohl schon viel früher (.. vor).“

Retberg irrt jedoch, wenn er 1884 behauptet, dass die Harfe nicht in der Züricher Wappenrolle vorkommt. Tatsächlich findet man sowohl in der Züricher Wappenrolle als auch im Codex Manesse und in der Weingartner Liederhandschrift das Landschaden-Wappen mit der Harfefigur. Noch früher als im Wappen der Landschaden scheint die Harfe im Wappen „König von Irland“ vorzukommen, wie ein entsprechender Wappenaufriss im Armorial Wijnbergen nahelegt, dessen Entstehungszeitraum gewöhnlich zwischen 1265 und 1280 datiert wird. Zu den frühen Wappen mit Harfefigur gehören insbesondere:

Verbreitung

Vergleicht mit die Harfefigur mit anderen Wappenfiguren (wie dem Löwen, dem Adler etc.), erscheint das Motiv bis heute (Stand 2022) eher selten in Familienwappen. Unter den über 100.000 Wappen im Siebmacher und in der Deutschen Wappenrolle kommen insgesamt nur zirka 60 bis 70 Wappen mit Harfenfiguren vor. Auch im kommunalen Wappenwesen hält sich die Anzahl der Wappen mit Harfefigur in überschaubaren Grenzen.

Darstellung

alternative Beschreibung
Wappen der von Stolzenau-Ketschendorf mit Harfe (Karlsquelle im Park Ketschendorf)

In der Heraldik erscheinen (stilisierte) Harfen in vielen unterschiedliche Formen (zum Beispiel als Rahmenharfe, Standharfe, Tragharfe, keltische HarfeW-Logo.png et cetera). Gewöhnlich wird die genaue Ausprägung einer Harfenfigur in einer Wappenbeschreibung nicht gemeldet, sondern der künstlerischen Freiheit der aufreissenden Wappenkünstler überlassen. Grundsätzlich sollte sich die Gestaltung einer Harfenfigur an das Idealbild jener Harfen anlehnen, die zur Früh-/Blütezeit des Wappenwesens faktisch gebräuchlich waren. Frühere oder spätere Harfenformen widersprechen einem eher traditionell ausgerichteten Heraldikverständnis und gelten als unheraldisch. Besondere Harfenformen sollten als solche in einer Wappenbeschreibung stets angezeigt werden.

Unabhängig von der Form wird die Harfe in Wappen meist mit nur wenigen Saiten dargestellt. Die genaue Meldung der Saitenanzahl ist optional. Die Farbgebung ist in allen heraldischen Farben möglich, bevorzugt sind Schwarz, Silber und Gold, selten Rot oder Blau. Sind die Saiten anders gefärbt, sollte dies in der Wappenbeschreibung gemeldet werden.

Ornamentierte Harfe

Gelegentlich ist das Wappeninstrument mit einer Groteske, einer Büste oder einem anderem Motiv kunstvoll verziert (zum Beispiel mit einer Teufelfratze, einer Frauenbüste, einem Adlerkopf). Bei der Wappenbeschreibung ist diese Abwandlung und ihre genaue Position am Instrument (am Harfenkopf, -fuß, -hals, -knie) zu melden. Mitunter spricht man ensprechende Harfenfiguren mit einem Ausdruck an, der die Verzierung zum namensgebenden Bestandteil macht, beispielsweise redet man von einer Drachenharfe (?), wenn die Harfenfigur in Form einen Drachen dargestellt werden soll. Andere Besonderheiten einer Harfenfigur sind zu melden, beispielweise wenn die Harfe wie im Wappen Matthisson inmitten eines Flugs oder wie geflügelt erscheint.

„(Von Saiteninstrumenten finden wir:) Die Harfe (Tafel XXVII. Figur 12.): (... sie) erscheint zum Beispiel auch im Wappen des Dichters Matthisson.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[3]

Der Ausdruck „Davidsharfe“

1899: Harfe mit geflügelter Frauenbüste („Davidsharfe“ (?); Wappen des Königreichs Irland; nach Hugo Gerard Ströhl)

Im Wappenwesen wird gelegentlich der vage und nicht wohldefinierte Ausdruck Davidsharfe („Harfe des biblischen Königs DavidW-Logo.png“; englisch David's harp, harp of David, David Harp) verwendet. Zum Beispiel bezeichnen die Autoren des Neuen Siebmachers die Figur im Wappen Davidsen als „Davidsharfe“.[5]. Unklar ist, was eine ‚Davidsharfe‘ von einer ‚normalen Harfe‘, wie sie im Wappenwesen sonst gestaltet wird, unterscheidet. In diesem Zusammenhang stellt der Heraldiker Maximilian Gritzner – mehr abwegig als durch Belege und Beweise begründet – im Jahre 1889 die Hypothese auf:

„Die Harfe (..) welche, wenn sie, wie im Irländischen Wappen, vorn einen geflügelten Weibsrumpf hat, „Davidsharfe“ genannt wird (..)“

Siebmacher/Gritzner (1889)[3]

Einundreissig Jahre vorher bestimmte Pierer's Universallexikon eine Davidsharfe noch ganz anders, wobei eine ‚Dreiecksform‘ als wesentliche Besonderheit hervorgehoben wurde (kein Weibsrumpf):

Davidsharfe, die gewöhnliche Harfe in Form eines Dreiecks (..)“

Pierer's Universallexikon (1858)[6]

Tatsächlich erscheinen Harfenfiguren, deren Harfensäule, Hals und Kopf in Form einer geflügelten Frau mit Brüsten beziehungsweise einer „Galionsfigur“W-Logo.png gestaltet sind, erst im 17. Jahrhundert in Folge eines damals vorherrschenden Stils. Beispielsweise lehnt sich das Motiv im Wappen ‚bvrgh of Armag‘W-Logo.png an eine entsprechende Figur in einem Siegel an, welches König Jakob I.W-Logo.png im Jahr 1613 verliehen hatte. Gritzner ist nicht der erste Heraldiker, der den unklaren deutschsprachigen Ausdruck „Davidskrone“ zur Beschreibung eine Wappenfigur verwendet. Vermutlich übernahm er ihn von heraldischen Autoren des 18. Jahrhunderts wie Johann Christoph Gatterer, der bereits eine Figur im Wappen des Königs von Irland und im Wappen Großbritanniens als „Davidsharfe“ bezeichnete, ohne deren heraldische Form/Gestalt genau zu spezifizieren.[7][8] Auch vexillologische Autoren verwenden den Ausdruck ‚Davidsharfe‘ weitgehend unkritisch, beispielsweise bei der Beschreibung der zeitgenössischen britischen Königsflagge, dem Royal StandardW-Logo.png, der im dritten Quadranten die goldene irische Harfe mit einem geflügelten Frauenkörper auf blauem Grund zeigt.

Historische Darstellungen von Harfenfiguren

Anhand der vielen historischen Darstellungen von Harfenfiguren wird deutlich, dass das Wappenmotiv in ein und demselben Wappen nicht immer exakt gleich aufgerissen wurde, sondern Stil und Form der Harfe je nach Zeitgeist und Wappenaufriss deutlich variieren.

Harfe im Wappen „König von Irland“

1509: Harfe im Wappen Rej dirlande (Königs von Irland; nach Livro do Armeiro-mor)
Irische Harfe
 
Brian-Boru-HarfeW-Logo en.png (auch bekannt als ‚Trinity-college-Harfe‘; Dublin, Irland)
 
im zeitgenössischen Wappen Irlands

Bereits im 13. Jahrhundert erscheint in einer der ältesten Wappenrollen, dem Armorial Wijnbergen aus dem flämischen Wappenkulturraum in einem Wappen in Blau eine goldene Harfe (‚D'azure a la harpe d'or‘), welches man dem „König von Irland“ (‚le Roi dirlande‘) zuschreibt.[9][10]

Zu einem unverwechselbaren, offiziellen Hoheitsmerkmal in den irischen und britischen Wappen und Flaggen wurde die Harfe aber erst, nachdem Heinrich VIII.W-Logo.png von England (1509–1547) die Zeit der Lordschaft IrlandW-Logo.png (1171-1541) beendete und Irland mit ihm als König zum Königreich erklärte, wobei er das inoffizielle irische Motiv mit der Harfenfigur übernahm. Nach Gatterer wurde das Wappen Irlands jedoch nicht unmittelbar Bestandteil des englischen Wappenschilds:

„(..) aber das Wappen von Ireland, die Davidsharfe, wurde in diesem 2ten Zeitalter noch nicht in den Englischen Wappenschild aufgenommen. Nur auf ireländischen Münzen Heinrichs VIII. sieht man es auf der Kehrseite: und in den Rück- oder Reitersiegeln der Königin Elisabet ist es zur Linken angebracht: auch ließ diese Königin ireländische Schillinge 1561 prägen, auf welchen ein gekrönter Schild mit drey Davidsharfen zu sehen ist (..)“

Die Darstellung der „irischen Harfenfigur“ ist im Laufe der Zeit nicht einheitlich, sondern variiert je nach Wappenaufriss. Als das Wappen 1922 anlässlich des unabhängigen irischen Staates wiederhergestellt wurde, diente die spätmittelalterliche gälische Brian-Boru-HarfeW-Logo en.png (auch bekannt als ‚Trinity-College-Harfe‘) als Vorbild.[11] Das Harfenwappen wurde am 9. November 1945 beim Chief Herald of IrelandW-Logo en.png registriert.

Harfe im Phantasiewappen von König David

Nachdem zu Beginn des 14. Jahrhunderts innerhalb des französischen Versepos „Les Vœux du Paon“Wp France moderne.png (1312) des lothringischen Dichters Jacques de LonguyonWp France moderne.png aus dem höfisch-ritterlichen Milieu König DavidW-Logo.png als einer der Neun HeldenW-Logo.png beziehungsweise als einer der drei idealen Ritter des JudentumsW-Logo.png aufgestellt wurde,[12] wird nur wenig später König David in der bildenden Kunst und in in etlichen Wappenbüchern mit einem fiktiven Kampfschild oder einem Phantasiewappen dargestellt. Der König von Juda und als Nachfolger Sauls auch von Israel soll um 1.000 v. Chr. gelebt haben, also zu einer Zeit, als es kein Wappenwesen gab. Die Darstellung der rückdatierten David-Phantasiewappen (beziehungsweise des fiktiven Waffen-/Wappenschildes) erfolgt nicht einheitlich, teils ohne, teils mit Harfefigur. Folgende Darstellungen sind gebräuchlich (willkürliche Auswahl, ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

~1360 Im Speculum Humanae Salvationis führt König David einen blauen Kampfschild mit goldenem Schrägrechtsbalken.
alternative Beschreibung
1379 Im Codex Seffken erscheint im Schild eine goldene Harfe auf blauem Grund; auf dem Helm mit blauer Decke eine goldene Krone.
Coat of arms Codex Seffken 42 04.jpg
~1390-1450 Im Uffenbachschen Wappenbuch erscheint der golden-gekrönte Schild von König David von Silber und Blau geteilt, oben mit einem aus der Teilung wachsenden, schwarzen Löwen; über dem Schild schwebend eine goldene Krone.
Coat of arms König David 02.jpg
~1400-1499 Im Armorial Le Breton (15. Jhr.) erscheint in Blau eine goldene Harfe. Die Datierung auf das 15. Jhr. ist unklar, da Teile des Werks zeitlich weit auseinander liegen und je nach Folio ihren Ursprung zwischen dem 13. und dem 16. Jahrhundert haben.
Coat of arms König David 04.jpg
~1400-1499 Nach dem Wappenbuch BSB Cgm 8030 (15. Jhr.) führt kung david einen gespaltenen und halbgeteilten Schild:
in Feld 1, rechts: in Blau eine goldene Harfe ohne Saiten
in Feld 2, links oben: in Silber ein (W-förmiger) schwarzer Zickzackbalken
in Feld 3, links unten: lediges rotes Feld

Auf dem Helm mit golden-blauen Decken ein wachsender, goldengekrönter und ebenso gekleideter (barbärtiger) Jüngling (König David), mit der Linken die nicht vorhandenen Saiten („Luftsaiten“) einer goldenen Harfe zupfend.

Coat of arms König David 12.jpg
~1433/1460 Im Donaueschinger Wappenbuch erscheint in Blau eine silberne Harfe (die womöglich in goldener Farbe tingiert werden sollte, aber aussieht, als ob die goldene Farbe beim Bemalen zur Neige ging) mit je einer drachenkopfförmigen Groteske oben auf den beiden Harfensäulen, breitem Harfenfuß und roten Saiten.
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~1459 Nach dem Ingeram Codex führt König David einen blauen Schild mit goldener Harfe und mit einem außen gezinnten silbernen Innenbord und einem rotem Bord.
Anmerkung:
In Grünenbergs Wappenbuch, Münchner Hs. von 1480/90 (Cgm. 145) wird ein ähnliches Schildbild (allerdings mit Krone auf dem oberen Schildrand) dem „kung von Egypten“ zugeschrieben; unter Beteiligung von Nikolaus Bertschi erscheint dieses Wappen zwischen 1515 und 1615 unkoloriert, aber mit Buchstaben-Farbangaben im Wappenbuch besonders deutscher Geschlechter - BSB Cod.icon. 308; in der Ortenburger Kopie von Grünenbergs Wappenbuch (Cgm 9210) aus dem frühen 17. Jahrhundert wird es dagegen in geänderter Farbzusammenstellung dargestellt.
alternative Beschreibung
1460-1464 Nach der Konstanzer Konzilschronik, Prager Handschrift (Pr) führt König David einen von Silber und Rot mit vier Zinnen geteilten Schild, die äußeren aus dem Schildrand wachsend, das obere Feld mit einem schwarzen Zickzackbalken; auf dem oberen Schildrand eine goldene Krone.
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1466-1470 Im Wappenbuch des St. Galler Abtes Ulrich Rösch erscheint in Rot mit silbernen Zinnenbord eine goldene Harfe mit schwarzen Saiten (das Schildbild wird in dem Wappenbuch auch auf einem Gonfanon dargestellt, der an dem Turm DavidsW-Logo.png hängt (siehe Wappenbuch Rösch csg-1084 015.jpg).
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1470 Nach der Konstanzer Konzilschronik, St. Georgener Handschrift (G) führt König David in Blau mit rotem Bord eine goldene Harfe mit je einer drachenkopfförmigen Groteske oben auf den beiden Harfensäulen, breitem Harfenfuß (und goldenen Saiten); auf dem oberen Schildrand eine goldene Krone.
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1475-1500 Nach dem Wernigeroder Wappenbuch (BSB Cod.icon. 308n) führt König David
  1. einerseits in Blau eine goldene Harfe mit schwarzen Saiten und je einer drachenkopfförmigen, rotzgezungten Groteske auf dem Harfenknie und auf Kopf der Harfensäule
  2. andererseits einen gevierten roten Schild
in Feld 1 und 4: ein silberner Davidstern;
in Feld 2 und 3: in Blau mit außen gezinnten silbernen Innebord eine goldene Harfe mit silbernen Saiten
alternative Beschreibung

alternative Beschreibung
1483 Nach Grünenbergs Wappenbuch (Berliner Handschrift) führt König kung david zu jerussalem einen gespaltenen und halbgeteilten Schild:
Feld 1, rechts: in Blau eine goldene Harfe mit silbernen Saiten
Feld 2, links oben: in Schwarz ein goldener Zickzackbalken
Feld 3, links unten: lediges rotes Feld
Coat of arms König David 01.jpg
1486-1500 Nach dem Miltenberger Wappenbuch führt künig David einen gespaltenen Schild
Feld 1, rechts: in Blau eine goldene Harfe mit schwarzen Saiten
Feld 2, links: in Gold ein schwarz-silbern geteilter Balken, oben im Zickzackschnitt ausgeführt

Auf dem golden-gekrönten Helm die Harfe zwischen einem Flug, beide Flügel wie Feld 2 tingiert.

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1500-1550 Nach dem Wappenbuch BSB Cgm 392d (erste Hälfte 16. Jhr.) führt Küng Davitt zwei verschiedene Wappen:
  • einerseits einen gespaltenen und halbgeteilten Schild:
Feld 1, rechts: in Blau eine goldene Harfe
Feld 2, links oben: in Silber ein schwarzer Zickzackbalken
Feld 3, links unten: lediges rotes Feld
Auf dem Helm mit golden-schwarzer Decke ein wachsender Mann (König David), mit goldenem Bart und ebensolchem lockigen Haar, auf dem Kopf eine goldene Krone, bekleidet mit einem goldenen Mantel mit Hermelinkragen, mit beiden Händen eine goldene Harfe mit schwarzen Saiten spielend.
  • andererseits in Blau mit rotem Bord eine goldene Harfe mit schwarzen Saiten; auf dem Schild ein goldene Krone ruhend.
Coat of arms König David 14.jpg
Coat of arms König David 15.jpg
um 1530 Nach dem Sammelband BSB Cod.icon. 391, in dem mehrere Wappenbücher zusammengefasst sind, führt David verschiedene Wappen:
  1. Kunig david: In blauem Schild mit einem außen gezinnten silbernen Innenbord und einem rotem Bord eine goldene Harfe
  2. David Kunig in Israel: Schwarz-rot geteilter Schild, oben mit einem goldenen Zickzackbalken
  3. Roy David: In Blau eine goldene Harfe
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~1540-1550 Nach dem Beysselschen Wappenbuch führt König David in Blau eine goldene Harfe mit schwaren Saiten; auf dem goldengekrönten Helm mit blau-goldenen Decken ein wachsendes, sechseckiges, blaues Schirmbrett mit dem Schildbild.
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1581 Nach Hiérosme de Bara führt der König und Prophet David in Silber eine blaue Steinschleuder mit goldenem Stein.
Bara Wappen David.jpg
1602-1604 Nach Grünenbergs Wappenbuch (Münchener Papierhandschrift; Ortenburg-Kopie; BSB, Cgm 9210) führt König David einen gespaltenen und halbgeteilten Schild:
in Feld 1, rechts: in Blau eine goldene Harfe mit drachenkopfförmiger, linkssehender Groteske oben auf der Harfensäule sowie goldenen Saiten
in Feld 2, links oben: in Schwarz ein silberner Zickzackbalken
in Feld 3, links unten: lediges rotes Feld
Coat of arms König David 11.jpg

Harfe im Wappen der Landschad von Steinach

Wappen Herr Bligger von Steinach
 
1305-1315: (nach Codex Manesse, f°182v)
 
1310-1320: (nach Weingartner Liederhandschrift; f°26)

Die von Steinach oder Landschad von SteinachW-Logo.png werden zwischen 1209 und 1488 erwähnt. Ihr Wappen findet sich in zahlreichen Quellen, zum Beispiel in der Züricher Wappenrolle (Wappen Nr. 195, schwer erkennbar: in Blau eine mit sechs Saiten bespannte, goldene Harfe; das Motiv wird bei Runges Reproduktion der Züricher Wappenrolle falsch dargestellt, wo eine dem römischen Buchstaben V ähnliche Figur anstelle der Harfe im Schild gezeigt wird). Sowohl im Codex Manesse (1305-1315) als auch in der Weingartner Liederhandschrift (1310-1320) wird das Wappen des Bligger von SteinachW-Logo.png gezeigt, allerdings in unterschiedlichen Farben (hier in Blau eine goldene Harfe, dort in Rot eine silberne). Im Laufe der Jahrhunderte wird das Wappen der Landschad von Steinach nicht immer exakt gleich aufgerissen. Je nach Zeitgeist und Mode variieren die Wappenaufrisse und die dargestellte Harfenfigur deutlich in Stil und Form.

Harfe im Wappen Landrico d'Arpajon

Vorgeblich erscheint im Stammwappen des Hauses d'ArpajonWp France moderne.png in Rot eine goldene Harfe. Weitaus häufiger sind jedoch gevierte historische Wappenaufrisse für das Haus belegt, wobei die Harfe je nach Aufriss manchmal in den Feldern 1 und 4, manchmal in den Feldern 2 und 3 dargestellt wird - und in den Gegenfeldern in Gold (oder Silber) ein rotes Kreuz erscheint (je nach Aufriss mit Tolosanerkreuzen, Kleeblattkreuzen, Lilienkreuzen und anderes mehr).

Harfe im Wappen von ‚Johannes Ÿxarie‘

Im Donaueschinger Wappenbuch erscheint je eine Harfe im Feld 2 und 3 des gevierten Wappens von Johannes Ÿxarie comes in Aragonia. Wappenführender und Wappen sind unklar; Clemmensen und andere mutmaßen eine Verbindung zur Familie de Urriés und verweisen auf ein oberflächlich ähnliches Wappen von Juan de Aragon-Irraura, welches aber - soweit die Quellen von der Redaktion durchgesehen wurden - ohne Harfen dargestellt wird.

Harfe im Wappen der Grafen von Erden

Im Uffenbachschen und im Miltenberger Wappenbuch erscheint in Silber eine goldene Harfe mit roten Saiten im Wappen der Grafen von der Erden. Es ist unklar, wer die Wappenführenden Grafen sein sollen. Ein aus der niederländischen Provinz Drenthe stammende, mit Buirse, Eerde und Pleckpoel begütertes, viele Jahrhunderte im Kölnischen ansässiges, geldrisch-uradliges Geschlecht namens Eerde scheint nicht in Frage zu kommen, da es nach Ledebur und anderen ein anderes Wappen führte (in Silber eine aufwärtsgekehrte rote Mondsichel).[17]

Harfe im Wappen von Johannes Bugenhagen

Der Reformator Johannes BugenhagenW-Logo.png führte nach Ernst Heinrich Kneschke „in Blau eine mit dem Resonanzboden nach der rechten Seite gestellte goldene Harfe mit goldenen Saiten und auf dem Helme zwei einwärts gegen einander gebogene Greifenklauen, deren Füsse golden, die Schenkel und Krallen aber schwarz sind.“[18] Das Wappen ist identisch mit jenem Wappen, welchen Johann Wilhelm Friedrich Bugenhagen, Manufakturinhaber zu Chemnitz 1790 erteilt wurde (kursächsisches Reichsvikariats-Adelsdiplom). Nach Moritz MeurerW-Logo.png bediente sich dieses Wappens bereits 1420 der Erbmarschall Degener Bugenhagen, der vorgeblich von Herzog Boguslav zum Ritter des heiligen Grabes geschlagen wurde.[19]

Harfe als Nebenfigur

Gelegentlich erscheint die Harfe als Nebenfigur in einen Wappen oder wird von einer anderen Wappenfigur (Engel et cetera) gehalten/gespielt.

Kastenzither, Kantele

In den finnischen Wappen von VeteliCoat of arms of Finland.svg und HalsuaCoat of arms of Finland.svg erscheinen keine gewöhnlichen Harfenfiguren, sondern griffbrettlose Kastenzithern, die sogenannten KantelenW-Logo.png.

Abgrenzung

Heraldische Darstellungen von Harfen sind manchmal von anderen Instrumenten in Wappen wie ZithernW-Logo.png, LautenW-Logo.png, Leiern und anderes mehr nur schwer oder gar nicht zu unterscheiden. Welches Instrument in einem Wappen erscheint, ist der Wappenbeschreibung zu entnehmen oder beim Wappenstifter/-führenden anzufragen.

Wappenbilderordnung

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Harfe in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Ralf von Retberg: Die Geschichte der deutschen Wappenbilder. Aus Ralf von Retbergs Nachlasse. 1884. Posthum in: Jahrbuch der k.k. heraldischen Gesellschaft Adler zu Wien. XIII./XIV. Jahrgang. Wien 1886/1887. Seite 12.
  2. Wappenbeschreibung: „In Gold auf grünem Dreiberg eine nach links gerichtete schwarze Harfe.“
  3. 3,0 3,1 J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889/1890. S. 126. Tafel 27. Figur 12. Reprint on Demand. Universtitäts- und Landesbibliothek Tirol. 2009. ISBN 3-226-00671-1
  4. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, I. Band, 4. Abteilung, I. Teil; Städtewappen: Wappen der Städte und Märkte in Deutschland und den angränzenden Ländern; Verfasser: O. T. Von Hefner, N. Gautsch, I. Clericus; Publikation: Nürnberg: Bauer & Raspe, 1883. S. 5. Tafel 9.
  5. 5,0 5,1 J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, V. Band, 9. Abteilung; Fünfzehnhundert Neun und Fünfzig bürgerliche Wappen; Verfasser: G.A. Seyler; Publikation: Nürnberg: Bauer & Raspe, 1912. S. 37. Tafel 43
  6. Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 769. (Digitalisat)
  7. Johann Christoph Gatterer: Fortgesetzter Wappen-Calender auf das Jahr 1764 oder jährliches Handbuch der neuesten Genealogie und Heraldik (..) Nürnberg, 1764. S. 150. (Google)
  8. 8,0 8,1 Johann Christoph Gatterer: Johann Christoph Gatterers (..) praktische Heraldik: mit Kupfer- und Stammtafeln. Nürnberg, 1791. S. 78. Google)
  9. Michael C. O'Laughlin: The Irish Book of Arms, Irish Genealogical Association. 2001. S. 15
  10. Ralf Hartemink: Civic Heraldry of Ireland, National arms of Ireland. In: Heraldry of the World. ngw.nl, 1996, archiviert vom Original am 9. Juni 2011; abgerufen am 19. Januar 2022 (englisch).
  11. Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliographisches Institut, Mannheim, Wien, Zürich 1984, ISBN 3-411-02149-7, S. 175 f. (Digitalisat [abgerufen am 29. Februar 2020]).
  12. Barbara Schock-WernerW-Logo.png: Neun Helden mit Kampfesmut und Klugheit. In: Kölner Stadt-AnzeigerW-Logo.png, Ausgabe vom 9. Oktober 2013, S. 26.
  13. Robert Ludwig Wyss:Icon rdklabor.jpg. In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. III (1954), Sp. 1083–1119; in: RDK Labor, URL: RDK Labor - Permanentlink 01.12.2021. Abgerufen: 25. Januar 2022
  14. In Anlehnung an Johannes Baptista Rietstap:
    De gueules à la harpe d'or
  15. In Anlehnung an Rietstap:
    Écartelé, au premier et au quatrième d'azur aux trois fleurs de lys d'or et à la bordure du même, au deuxième et au troisième de gueules à la harpe d'or
  16. Mémoires de la Société des lettres, sciences et arts de l'AveyronWp France moderne.png, tome 6, 1846-1847:
    Écartelé au 1 de Toulouse; au 2 de Sévérac (d'argent à quatre pals de gueules); au 3 d'Arpajon; au 4 d'azur à 3 fleurs de lis d'Or posées 2 et 1, au bâton de gueules, l'écu brisé d'une barre de gueules brochant sur le tout qui est de Bourbon-Roussillon. Brochant sur le tout les armes de la religion qui sont de gueules à la croix d'argent. Couronne de duc et pair
    In Anlehnung an Rietstap:
    Écartelé: au 1, de gueules, à la croix de croix de Toulouse, vidée, cléchée et pommetée d'or (Toulouse, comtes de Lautrec) ; au 2, d'argent, à quatre pals de gueules, (Séverac) ; au 3, de gueules, à la harpe d'or (Arpajon); au 4, d'azur, à trois fleurs-de-lis d'or, au bâton noueux de gueules péri en barre (Bourbon-Roussillon). Sur le tout de gueules, à la croix d'argent de l'Ordre de Malte. (das Malteserkreuz nach 1645)
  17. Anton FahneW-Logo.png: Ergänzungen und Verbesserungen zum 1. Theil und Stammfolge und Wappenbuch der clevischen, geldrischen und moersschen Geschlechter, soweit sie in dem Herzogthume Jülich Cleve Berg ansässig waren: A-Z. Teil 2. 1853. S. 35 (urn:nbn:de:hbz:061:1-77406)
  18. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, im Vereine mit mehreren Historikern herausg. von E. H. Kneschke. Bände 1-2. Leipzig, 1859. S. 144 (Google)
  19. Moritz MeurerW-Logo.png: Johann Bugenhagen's Leben. In: Das Leben der Altväter der lutherischen Kirche. 4. Bd. 1. Auflage 1861–1864. II. Band, 2 Abteilung. 1862. S. 1. (Google)
  20. Wappenbeschreibung: „In Blau auf grünem Boden stehend ein silberner Engel, eine rote Harfe haltend.“
  21. Wappenbeschreibung: „In Blau auf silbernem Gewölk stehend ein Engel mit goldgesäumtem silbernem Gewand, mit goldenen Flügeln, eine goldene Harfe spielend.“
  22. Wappenbeschreibung: „In Silber eine goldene finnische siebensaitige Kastenzither auf einem blauen Pfahl “
  23. Wappenbeschreibung: „In Rot zwei nebeneinander stehenden silbernen finnischen Kastenzithern“