Eichelhäher (Wappentier)

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Sitzender Eichelhäher, kaum heraldisch stilisiert, in Naturfarbe
(Wappen RöllinghausenW-Logo.png)[1]
Trivialnamen
Im deutschen und anderen Sprachräumen gibt es zahlreiche lokale Bezeichnungen beziehungsweise TrivialnamenW-Logo.png für „Eichelhäher“, darunter
  • Namenskombinationen aus verschiedenen Schreibweisen von „Häher“ (beispielsweise Heyer, Heger, Hehr) und Attributen wie Eichel-, Wald-, Holz-, Spiegel-, Baum- oder Nuss-.
  • Manchmal wird der Bestandteil -häher auch gegen -rabe, -elster, -krähe, -vogel, -schreier oder Ähnliches ersetzt.[2]
  • Viele der Namen sind lautmalerisch und ahmen verschiedene Rufe nach wie Gäckser, Tschäcker, Jägg, Gäbsch oder Gräcke. Dies ist, wie beispielsweise im Englischen (Jay), auch in vielen anderen Sprachen der Fall.
  • Häufig wird die Art zudem in Bezug auf ihr Warnverhalten als Markwart (auch Markolf, Marquard oder ähnlich) sowie als Herold bezeichnet.[3]

(Liste zitiert nach Wikipedia)[4]

Eichelhäher in der Natur
nach 1597, oben: Eichelhäher (nach dem Wappenbuch des Hofpfalzgrafen Franz Rasso Gotthardt)

Der Eichelhäher (auch kurz Häher/Heher genannt; französisch gautherot oder geal des chênes; englisch jay; italienisch ghiandaia; spanisch arrendajo) ist in der Heraldik ein seltenes Wappentier bzw. eine wenig verbreitete gemeine Figur.

Darstellung

Die Darstellung eines Eichelhähers in Wappen lehnt sich an das Idealbild des natürlichen Vorbilds (EichelhäherW-Logo.png, garrulus glandarius) an, sollte aber stilisiert erfolgen, wobei die typischen Merkmale des Vogels ([blau und schwarz] gebänderte Flügeldecken, gestreifter Oberkopf, [schwarzer] Wangen-/Bartstreif, kurzer dicker Schnabel etc.) in der heraldischen Gestaltung besonders zu betonen sind. Zur besseren Unterscheidung sollte man einer Eichelhäherfigur zusätzlich ein typisierendes Attribut (Eichel, Eichelzweig oder ähnliches) beigegeben. In Wappen kommt der Eichelhäher natürlich (d. h. in Naturfarbe respektive Naturform) oder heraldisch (zum Beispiel nur einfarbig mit einer heraldischen Farbe tingiert vor (wobei teilweise die Bewehrung eine andere Farbe erhält). Bevorzugt erscheint die Eichelhäherfigur in Wappen in einer sitzenden Körperhaltung mit aufgestellter Kopfhaube. In der Normalform ist die Figur nach heraldisch rechts gewendet, andere Stellungen sollten in der Beschreibung gemeldet werden.

Da die Figur selten in Wappen erscheint, gibt es keine expliziten heraldischen Vorgaben für sie, außer jene, die für heraldische Vögel allgemein gelten.

Verbreitung

Einen Eichelhäher führten oder führen in der einen oder anderen Form zum Beispiel die Heher in Tirol (naturfarben in Rot)[5], die Marxhausen (natürlich in Silber)[6], die Gronenborn (in der Helmzier ein naturfarbener Eichelhäher in Angriffsstellung)[7]. Auch in einigen französischen Kommunalwappen (Saint-Arroman, Géry, Pringy) erscheint eine Eichelhäherfigur.

In einigen Fällen ist unklar, ob in einem Wappen explizit ein „Eichelhäher“, ein anderer „Häher“W-Logo.png oder ein ganz anderer Vogel erscheint. Beispielsweise könnte die Vogelfigur im Wappen von HaigerW-Logo.png einem Fischreiher nachempfunden sein; eine andere, heute eher strittige Deutung der Namensgenese sieht als Vorbild der Figur den natürlichen Eichelhäher (von Häher) an. „Argumentiert wird u. a. damit, dass der überlieferte „Vogel“ im Stadtwappen keinem Reiher ähnelt.“[8][9]

Eichelhäher im Oberwappen

Zuweilen erscheint ein Eichelhäher auch im Oberwappen, zum Beispiel im Wappen der Familie Eichstedt/Eichstädt.

Blauhäher

Im Oberwappen von Prince Edward Island erscheint eine „Blauhäherfigur“, das ist eine gemeine Figur, die dem gleichnamigen Vogel (cyanocitta cristata) nachempfunden ist. In der Früh-/Blütezeit des Wappenwesens ist eine Blauhäherfigur nicht gebräuchlich.

Wappenbilderordnung

Weblinks

Commons: Eichelhäher in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wilhelm BarnerW-Logo.png: Wappen und Siegel des Kreises Alfeld. Neubindung. Lax GmbH & Co. KG, Hildesheim 1998 (Digitalisat des Textteils der Erstauflage von 1940 [PDF; 10,0 MB; abgerufen am 22. Oktober 2019]).
  2. Im Südmärkischen und im Elbe-Elster-Gebiet, sowie im West- und Nordmeißnischen: Holzschreier, dabei steht Holz hier allgemein für Wald. Laut Günter Bergmann: Kleines sächsisches Wörterbuch. Bibliographisches Institut, Leipzig 1989.
  3. András KeveW-Logo.png: Der Eichelhäher, Die Neue Brehm-Bücherei, A. Ziemsen, Wittenberg 1974, S. 25 f.(Neuauflage der Ausgabe von 1985: ISBN 3-89432-211-X)
  4. Seite „Eichelhäher“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 4. Oktober 2019, 11:00 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Eichelh%C3%A4her&oldid=192844015 (Abgerufen: 22. Oktober 2019, 19:36 UTC)
  5. Nach Rietstap
  6. Siebmacher, Band Bg13, Seite 5. Tafel 0.
  7. Nach DWR, Nr. 4655/43, eingetragen am 10 Oktober 1943, Entwurf: Ottfried Neubecker
  8. Karl Löber: Festschrift zur Feier des 900. Jahrestages der Haigerer Kirchenweihe. Hrsg.: Gemeinschaftsverlag der Ev. Kirchengemeinde und Stadtgemeinde Haiger. Haiger 1948.
  9. Seite „Haiger“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 11. Juni 2019, 06:36 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Haiger&oldid=189442837 (Abgerufen: 23. Oktober 2019, 00:05 UTC)