Stadtwappen

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Das Gelnhauser Privileg oder Barbarossaprivileg in dem Kaiser Friedrich I. Barbarossa im Jahre 1186 die Stadt Bremen als politische Körperschaft anerkannte.
Proben von Städtewappen
(nach Hugo Gerhard Ströhl, 1899)

Ein Stadtwappen (auch Städtewappen genannt; abgekürzt: SW) ist das Wappen einer größeren, zentralisierten und abgegrenzten Siedlung mit einer eigenen Verwaltungs- und Versorgungsstruktur, die meist im Schnittpunkt größerer Verkehrswege liegt.

Geschichte

Ursprünglich wurde eine Siedlung, ein Dorf oder eine Gemeinde durch kaiserliches oder landesherrliches Vorrecht zur Stadt erhoben. Das sogenannte „Stadtrecht“ wurde durch ein schriftliches Privileg verbrieft. Aus den am Privilig angebrachten „städtischen“ Siegeln (nachweisbar ca. seit dem 12. Jahrhundert) und/oder aus sich darauf befindenden Abbildungen leiten sich die Stadtwappen ab, die ca. seit 13./14. Jahrhundert in Schildform erscheinen. Zu den Städten in Deutschland, die vergleichsweise früh eine Wappen führten, gehören beispielsweise Lübeck (1369) und Köln (1392). Die Stadtbewohner übernahmen anfangs die Abbildungen/Siegel des Privilegs als Symbol für die eigene Stadt ohne Zutun des Landesherrn oder ihres obersten Herrn.

„Meist entwickelte sich das Stadtwappen aus dem Stadt- oder dem Schöffensiegel. Als Symbol wählten viele rheinische Städte das Bild des PatronsW-Logo.png der Kirche des Ortes. Andere übernahmen Attribute des Orts- oder Landesheiligen, so Uerdingen die Schlüssel des heiligen PetrusW-Logo.png, des SchutzheiligenW-Logo.png der ältesten Uerdinger Kirche und des Kurfürstentums Köln. Ursprung des Uerdinger Wappens ist sein großes Stadtsiegel von 1314.“

Deutsche Wikipedia (2017)[1]

Manchmal lehnten Die Stadtbewohner das Stadtzeichen an das Wappen ihre Landesherrn an (bald im Bild, bald in den Farben). Die Wappenschilde der Städte WinterthurW-Logo.png und BremgartenW-Logo.png beruhen z. B. auf den Wappen der Grafen von Kyburg bzw. Habsburg. Die Anlehnung oder Übernahme bestehender Wappen geschah unkritisch und weitgehend ohne Kenntnis der spezifischen Wappengeschichte oder der heraldischen Eigentümlichkeiten der Vorlage.

Heute führen nicht nur Städte ein Wappen, sondern auch kleinere Orte oder Dörfer et cetera. Umgangssprachlich wird dabei zwischen den Begriffen „Stadt-“, „Kommunal-“ und „Ortswappen“ nicht differenziert.

Kanaldeckel in Zehdenick in Brandenburg mit Stadtwappen

Darstellung

Städtewappen erscheinen gewöhnllich ohne Wappenhelm und Oberwappen (Ausnahmen bestätigen die Regel). In der Neuzeit erscheinen über den Städteschilden teilweise Mauerkronen, wie im Wappen von EschweilerW-Logo.png oder LangenloisW-Logo.png. Städtische Wappen findet man auf Münzen, auf Siegeln, Gewichten, Brücken, Schachtdeckeln usw. sowie an Rathäusern, sonstigen städtischen Einrichtungen und Gebäuden, manchmal in Einzahl, oft mehrfach.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliographisches Institut, Mannheim, Wien, Zürich 1984, ISBN 3-411-02149-7, S. 375 f. (Digitalisat [abgerufen am 29. Februar 2020]).
  • Beckherrn, C.: Die Wappen der Städte Alt-Preußens. Königsberg 1892.
  • Hupp, Otto: Deutsche Ortswappen. Kaffee-Hag-AG Bremen. O. J. Neuherausgabe durch K. Stadtler, Bremen 1964.
  • Decken, J.: Deutsche Länder- und Städtewappen. Bonn. 1964.
  • Stadtler, K.: Deutsche Wappen. Bremen. 1964.

Einzelnachweise

  1. Seite „Wappen der Stadt Krefeld“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 4. April 2017, 12:38 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wappen_der_Stadt_Krefeld&oldid=164234982 (Abgerufen: 3. Juni 2017, 22:15 UTC)