Glaserwappen
Ein „Glaserwappen“ |
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1632: Wappen des Glaseramts zu Rostock, welches früher mit dem Maleramt vereinigt war (nach Gustav Adelbert Seyler, 1898)[seyler 1][1][2] |
Der Terminus Glaserwappen (auch ‚Wappen der Glaser‘, Glasmacherwappen, ‚Wappen der Glasmacher oder ähnlich genannt; englisch glazier's coat of arms) ist ein Sammelbegriff mit einer weder eindeutig noch einheitlich festgelegten Definition. Er wird für eine Vielzahl von Wappen und Parawappen verwendet, die in ihrer Gestaltung variieren und sich symbolisch auf das Glaserhandwerk, die Glasproduktion/-macherei
, die Glasmalerei
, die Glasschleiferei
, die Glasindustrie
oder auf andere Einrichtungen im Zusammenhang mit „Glas“ beziehen.
Zur Gruppe der Glaserwappen zählen in einem weiten Sinn historische und berufsständische Wappen von Zünften/Gilden, Innungen und Ämtern, aber auch Personenwappen sowie neuere Berufswappen, Kommunalwappen, Parawappen oder wappenähnliche Logos und Gebrauchsgrafiken sowie Embleme
.
Begriffsgeschichte
Der exakte Zeitpunkt der erstmaligen Verwendung des Begriffs „Glaserwappen“ ist nicht eindeutig belegt und bedarf weiterer Forschung. Der Google Ngram Viewer zeigt für den deutschsprachigen Literaturkorpus eine Etablierung des Wortes ab dem frühen 19. Jahrhundert, gefolgt von einem signifikanten Höhepunkt ungefähr zwischen 1890 und 1930. Nach diesem Höhepunkt ist bis etwa 1990 ein deutlicher Abfall zu verzeichnen, gefolgt von einer Phase relativ niedriger Verwendung bis zum Jahr 2019.[3] Die Bedeutung des Begriffs ist bislang (Stand 2025) weder terminologisch präzisiert noch normativ festgelegt.
Historische Wappenfiguren in „Glaserwappen“
Ein historisch überlieferter Typus eines ‚Glaserwappens‘ mit standardisierter und durchgängig konsistenter Ikonographie ist weder nachweisbar noch etabliert. Es existiert jedoch eine überschaubare Anzahl traditioneller Symbole und Wappenfiguren, die in zahlreichen Wappen und Artefakten nachweisbar gleichwie in anerkannten Quellen wie dem Neuen Siebmacher dokumentiert sind und sinnbildlich auf das Glaserhandwerk, die Glasproduktion, Glasmalerei, Glasschleiferei et cetera verweisen. Zu diesen Motiven/Figuren zählen typischerweise folgende (Auswahl):
Arbeitsmittel und Werkzeuge |
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Allegorische Motive |
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Glasprodukte |
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Datum | Ort | Typus | Wappenbeschreibung | Abbildung |
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1540 | Glashändler | Wappen der Glashändler (nach dem Gerlach'schen Werk, 1882)[4]
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1550 | Nürnberg | Glaser (Personen-/Familienwappen) |
„Auf dem Grabsteine des Glasers Valentin Possel zu Nürnberg von 1550 befindet sich der auf Tafel 18. Nummer 3. abgebildete Schild:
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1550- 1600 |
Glasmaler (Personen-/Familienwappen) |
„Das Bassenheimer Wappenbuch aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gibt ein Wappen unter der Überschrift Andonyus Glaßer, ein gutter Glaßmaller:
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1564 | Nürnberg | Glaser, („Glasbläser“?) |
„Etwas jünger (1564) ist das Wappen der Glaser zu Nürnberg, aus welchem das Gerlach'sche Werk[4] durch einen Lesefehler (»Blasser« statt »Glasser«) ein Wappen der »Glasbläser« gemacht hat:
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1564 | Basel |
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Wappen des Basler Glasers, Spediteurs und Lohnherrn Theobald Beck:
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1583 | München | Glasfabrikanten | Emblem der Glasfabrikanten (nach dem Gerlach'schen Werk)[4]
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1638 | London | Glaser, Glasmaler (Wappen einer Livery Company ![]() |
„Nachtrag zu den Glasern (..) Die Glaziers-Company![]()
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„Wappen der Maler zu London, ca. 1660“ (nach dem Gerlach'schen Werk, 1882)[4] Buntglas, ca. 1973, Wappen der Worshipful Company of Glaziers and Painters of Glass nach Moira Forsyth![]() |
17. Jhr. | Lübeck | Glasmaler (Glasmalerwappen) |
„Die Glaser in Lübeck bildeten eine Zeitlang mit den Malern ein Amt. Sie haben sich aber im 17. Jahrhundert zur Zeit der bürgerlichen Streitigkeiten wieder getrennt, jedoch behielten die Glaser den Schild mit den drei Schildchen (..)“
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1652 | Coesfeld |
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„Die Innung der Glaser, Zinngießer, Goldschmiede und Maler zu Coesfeld (1652) führt
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1658 | Reutlingen | Glasmaler, Maurer (Personen-/Familienwappen; Glasgemälde) |
„Ein Glasgemälde mit der Inschrift »Melchior Maurer Glasmaller inn Reittlingen Anno 1658« zeigt folgenden Schild:
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1664 | Hannover | Glaseramt (Amtswappen) |
„Dem Glaseramt der Alt- und Neustadt zu Hannover verlieh Herzog Georg zu Braunschweig und Lüneburg durch Diplom vom 1. Dezember 1664 folgendes Wappen (die Urkunde befindet sich im Provinzialmuseum zu Hannover. Heraldische Mittheilungen des Vereins Kleeblatt, 1893, S. 50):
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1689 | Hamburg | Glaser (Personen-/Familienwappen) |
Im Wappenbuch der Bürger-Kapitäne in Hamburg findet sich das Wappen des Glasers Johann Dedecken/Dedeken, der am 2. Januar 1689 Bürgerkapitän wurde und 1693 starb:
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1692 | Hamburg | Glaser (Personen-/Familienwappen) |
„Das Wappenbuch der Bürger-Kapitäne in Hamburg gibt das Wappen des (Glasers) Heinrich Homann, der 1692 Kapitän in St. Catharina wurde und 1717 starb:
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1730 | Berlin | Glasschneider, Glasgraveure (Innungswappen) |
„Glasschneider oder Glasgraveure, deren Kunst in früheren Jahrhunderten mehr geübt worden ist, als in der Gegenwart. Heute wird den Glasgraveuren durch Sandstrahl und Ätzung großer Abbruch getan.
Das Gerlach'sche Werk[4] gibt eine ähnliche Darstellung als Wappen der Glasschneider-Innung in Berlin 1730.“[seyler 11] |
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1764 | Lüneburg | Glaser | „Johann Christopher Ludewichs, Glasergesell, aus Lüneburg gebürtig, führt 1764 (nach Glasmalerei im Museum zu Lüneburg) folgendes Berufswappen:
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1844 | Nürnberg | Glasmaler | „Nachtrag zu den Glasmalern: Das (Jegel'sche Manuskript)[5] gibt das Wappen der Nürnberger Glasmaler:
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1844 | Nürnberg | Glasbläser | „Glasbläser zu Nürnberg: Nur verhältnismäßig wenige Glasbläser waren zunftmäßig zusammengeschlossen, denn die Glashütten lagen im Holzland verstreut. Aber in Nürnberg, der Hochburg der Zünfte, hatten auch die Glasbläser ihr Wappen“:[6]
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1859 | Glaser | „Rehlen[7] endlich gibt den Glasern ein Kirchenfenster, darunter ein Stab, darunter ein Löthkolben, beide quergelegt, als Wappen.“[seyler 15] | ||
1882 | Glasfabrikanten | Emblem der Glasfabrikanten (nach dem Gerlach'schen Werk)[4] | ||
1882 | Glasmaler | Emblem der Glasmaler (nach dem Gerlach'schen Werk)[4] | ||
1882 | Glaser | Emblem der Glaser (nach dem Gerlach'schen Werk)[4] | ||
1882 | Glasgraveure | Emblem der Glasgraveure (nach dem Gerlach'schen Werk)[4] | ||
1883 | Glasmacher | Embelm der Glasmacher (nach dem Gerlach'schen Werk)[4] | ||
1904 | Wien |
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1904 legte der Heraldiker Hugo Gerard Ströhl Wappen der Wiener Genossenschaften vor, die zur künstlerischen Innenausstattung der Versorgungsheimkirche![]()
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Hamburg | Glaser | „Die Glaser in Hamburg führten
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Memmingen | Glaser | „Die Glaser zu Memmingen führten
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Danzig | Glasbruderschaft (Bruderschaftswappen) |
„Die Glas-Bruderschaft in Danzig (führten):
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Glaser | „Ein alter, roher Holzschnitt gibt folgendes Glaserwappen:
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Krakau |
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„Die »Moler, Snitzger und Glazer« in Krakau führten
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Emden |
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„Ein unbestimmtes Siegel (Petschaft im Emdener Kunstmuseum) zeigt
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Nürnberg | Glasschneider | „Nachtrag zu den Glasschneidern: Das Jegel'sche Manuskript[5] in der Stadtbibliothek zu Nürnberg gibt das Wappen der dortigen Glasschneider.
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Glasmacher, Glasbläser |
„Zur Bildung des Glasmacherwappens sind wir (..) auf die Glasmachermarken und auf die charakteristischen Werkzeuge angewiesen. Die Glasmachermarken enthalten durchweg verschieden geformte Glasgefässe. Das wichtigste Werkzeug ist die Pfeife. Aus diesen Motiven ergiebt sich das (folgende) Wappen:
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Glaszeichen
Glaszeichen außerhalb der Heraldik
Außerhalb der Heraldik hat Günther Stein 40 verschiedene historische Zeichen nachgewiesen, die alle „Glas“ bedeuten bzw. das Wort „Glas“ ersetzen.[8]
Stein weist ausdrücklich auf Probleme bei der Datierung von ihm dokumentierten Glaszeichen hin und macht keine Angaben darüber, „wann sie verwendet wurden oder wann sie aufgekommen sind“. Er räumt ein, dass die von ihm zusammengestellten Glaszeichen alle „nur in modernen Veröffentlichungen fixiert sind“ und gibt die „Daten der frühesten Fixierung“ an, wobei er als frühestes Datum einer „Fixierung“ das Jahr 1628 nennt.
Terminologische Klarstellung
In seiner Nachforschung über die „alchemistische, pharmazeutische oder medizinische Zeichensprache“ verwendet Stein nur den Terminus „Glaszeichen“. Zwar konstatiert Stein, dass einige der von ihm dokumentierten Zeichen „gleichzeitig auch zur Bezeichnung anderer Bedeutungsinhalte oder Wörter benutzt“ werden; aus dem Gesamtzusammenhang seiner Ausführungen lässt sich jedoch schließen, dass er dabei nicht spezifisch an historische Zeichen des mittelalterlichen Glasmacherhandwerks – etwa für Glaser, Glasmaler, Glasmacher oder Glasbläser – gedacht hat. Tatsächlich blieben Glaser „bis zum Ende des M(ittelalters) ein kleines Handwerk“ ohne eigene beziehungsweise selbständige Zunft,[9], sondern waren „in Mischzünften und anderem mit Malern, Goldschlagern und Goldschmieden vereint“[10].
„Besonders häufig findet man die Glaser als Angehörige der Malerzunft.“
Nach Peter C. A. Schels entstanden Glasmacherzünfte erst „zu Beginn des 15. J(ahrhunderts)“[12], nach Eike Pies bildete sich das Glasergewerbe „erst seit der frühen Neuzeit (..) zu einem geschenkten Handwerk mit Wanderzwang für Gesellen heraus“[10].
Dementsprechend sind Bezeichnungen wie Glasmacherzeichen, Glasmacheremblem, Glasbläserzeichen, Glasmachersymbol oder vergleichbare Wortbildungen – darunter mitunter irreführend auch Glasmacherkreuz u. a. – moderne Wortnachschöpfungen. Sie sind weder in der allgemeinen Umgangssprache noch in den regionalsprachlichen Varietäten
oder Dialekten/Mundarten
, geschweige denn im standardsprachlichen Gebrauch
als feste und historische Fach- oder Alltagsbegriffe verbreitet oder etabliert; ihre Bedeutungen sind bislang (Stand 2025) weder terminologisch präzisiert noch normativ festgelegt. Eine Recherche in den führenden zeitgenössischen und historischen Enzyklopädien und Wörterbüchern ergibt, dass sie darin nicht aufgeführt werden.[Anm 1]
Klassische heraldische Glaszeichenfigur

Eines dieser Zeichen, eine Raute (◊
– bei Stein als Glaszeichen Nr. 38 geführt) zählt spätestens seit der Blütezeit der Heraldik zu den verbreiteten Wappenfiguren und wird in einzelnen historischen Fällen tatsächlich als Sinnbild für „Glas“ verwendet (so im Innungswappen von Coesfeld, im Glaseramtswappen von Hannover, in den Familienwappen Dedecken/Dedeken, Homan, Ludewichs, im Glaserwappen von Hamburg und so weiter).
„Ein eigenes Wappenbild des Glasergewerks haben wir (..) kennen gelernt: die Raute.“
Rautenfiguren, die im Wappenwesen auf „Glas“ referenzieren, erscheinen bevorzugt in Silber und in Ein-, Drei- oder Vierzahl.
Glaszeichenfigur nach Heinz Ritt
Im 20. Jahrhundert findet über den Heraldiker Heinz Ritt ein weiteres „Glaszeichen“ – cave: kein ‚Glasmacher-zeichen‘ auch kein ‚Glasbläser-zeichen‘ – als Wappenfigur Eingang in die Heraldik. Diese Wappenfigur ähnelt in formaler Hinsicht den Glaszeichen Nr. 24 bis 27 nach der Steinschen Nummerierung, deren zeitliche Einordnungen unsicher sind, die aber teilweise im 18. Jahrhundert beschrieben wurden – auch wenn sie der von Ritt gestalteten Wappenfigur nicht vollständig oder exakt entsprechen. Die Gestaltung der Wappenfigur durch Ritt lässt eine Orientierung an der Glaszeichenform Nr. 28 vermuten, die sich sozusagen aus einer „liegenden Acht“ (8
, oben) bzw. aus dem 1655 vom englischen Mathematiker John Wallis eingeführte „Unendlichkeitszeichen“ (∞
, oben) mit einem „Petruskreuz“ (†
, unten) zusammensetzt (
).
Allerdings gibt es zahlreiche weitere Beschreibungen, wie dieses Glaszeichen vorgeblich zu konstruieren ist. Beispielsweise ist für Weber das Zeichen „zusammengesetzt aus dem Symbol X
für »brechen«, dem Zeichen ☿
für Merkur und dem Zeichen 🝯
, das eine Glaspfeife mit anhängendem Kübel darstellt“.[13] Andere halten den petruskreuzartigen Teil des Glaszeichens für ein metallenes „Schwert“[14], „das für die Glasmacherpfeife steht“[15].
Irrige Wappenfigur-Zuschreibungen
Heinz Ritt riss diese Wappenfigur nach den irreführenden Beschreibungen „Glasbläserzeichen“ und „altes Glasmacherzeichen“ (englisch glassmaker's mark, selten glassmaker's cross) auf, die sich in den Wappenbeschreibungen für das Familienwappen Goebel (1963/1976)[16] und für die Ortswappen Seidenbuch (1968)[17] und Helsa
) (1977)[18] finden. Diese Bezeichnungen sind irreführend, weil die Existenz eines einzigen, stets identischen, homogenen, invarianten und unveränderlichen „Symbols der Glasmacher“ („Glasmacherzeichen“) oder eines „Symbols der Gläsbläser“ („Glasbläserzeichen“) historisch nicht nachgewiesen ist. Aus heraldisch-systematischer Sicht wäre in diesen Wappenbeschreibungen die Verwendung des Begriffs „Glaszeichen“ geboten gewesen, ergänzt durch eine präzise Angabe der konkreten Form der Wappenfigur in Klammern.
Zur problematischen Verallgemeinerung eines historischen Glaszeichens als „Symbol der Glasmacher“ („Glasmacherzeichen“)
Auch wenn Wikipedia-Artikel zum Begriff „Glasmacherzeichen“ (englisch Glassmakers' symbol
) sowie weitere, eher historisch unpräzise und interpretativ voreingenommene Autoren bis dato (Stand 2025) die problematische und falsche Behauptung vorantreiben, dass das glyphenförmiges „Zeichen für Glas“
als „das Symbol der Glasmacher“ bzw. als das „für alle Glasmacher geltende Glaszeichen“ zu betrachten sei,[15][19][14] fehlen dafür zweifelsfreie historische Nachweise. Das vorgebliche Motiv ist weder in alten Wappenbüchern noch in Zunftdokumenten als das eine „Symbol der Glasmacher“ (auch nicht als das eine „Symbol der Glasbläser“) zu finden. Während alchemistische Symbole in anderen Bereichen eine Rolle spielten, gibt es keine Hinweise darauf, dass historische Glasmacherzünfte jemals das bei Stein unter der Nr. 38 geführte –Glaszeichen“ „allgemeingültig“[20] (?) als ihr Sinnbild führten. Stein weist dagegen schlüssig den Weg der Wiederverwendung des
–Glaszeichens im 20. Jahrhundert nach:
Wiederverwendung eines Glaszeichens im 20. Jahrhundert | |
Stein Eines von vielen Zeichen/Symbolen für Glas |
– Günther Stein (1963/1964)[8] |
Der Verein 'Deutsche Glastechnische Gesellschaft e. V. (DGG) arbeitet heute mit dem Verein Hüttentechnischen Vereinigung der Deutschen Glasindustrie e. V. (HVG) unter dem gemeinsamen Motto ‚Service und Forschung für die Glasforschung (HVG-DGG)‘ zusammen. Im Zuge dieser Kooperation wird das –Glaszeichen als zentrales grafisches Element im Vereinslogo verwendet.[21] Eine vergleichbare Verwendung des
–Zeichens findet sich auch im Vereinslogo der Česká sklářská společnost, z. s. (ČSS; deutsch: ‚Tschechische Glasgesellschaft‘).“[22]
Siehe auch
Weblinks
Literatur
- Heinrich Oidtmann: Die Rheinischen Glasmalereien vom 12. bis zum 16. Jahrhundert. 2. Band. Düsseldorf, 1929. (Google)
- Alfred Grenser: Zunft-Wappen und Handwerker-Insignien. Eine Heraldik der Künste und Gewerbe. Nach urkundlichem Material zusammengestellt. Frankfurt am Main, 1889. S. 7, 39-41. Tafel IX. Abbildungen 1-4. (Google; digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf)
Einzelnachweise
- ↑ Alfred Grenser: Zunft-Wappen und Handwerker-Insignien. Eine Heraldik der Künste und Gewerbe. Frankfurt am Main, 1889. S. 39-41. (Google)
„Das Wappen des Glaseramts zu Rostock, wie es sich dem im Jahre 1632 begonnenen Glas-Amtsbuch als Titelblatt vorgemalt findet, zeit ein vollständiges Wappen mit Schild, Helm und Kleinod: Im blauen Schilde ein rother Querbalken, darin zwei gekreuzte blaue Stifte, oberhalb des Querbalkens zwei, unterhalb ein kleines weißes Schildchen. Auf dem Helme ein blaue eine gelbe Damhirschschaufel, dazwischen aufwachsend ein junger Mann, dessen Kleidung von Gelb und Blau gespalten erscheint und dessen niedere Kopfbedeckung mit einem in langen Enden abflatternden Bande geziert ist. Er hält sich mit der Rechten am Geweih fest und stemmt die Linke, in der er zwei Stifte hält, in die Hüfte. Die Helmdecken sind beiderseits roth, blau, golden, silbern.“ - ↑ Friedrich Warnecke: Das Künstlerwappen. Ein Beitrag zur Kunstgeschichte. Berlin, 1887. (urn:nbn:de:bsz:16-diglit-43708; Digitalisat S. 37. Letzte Aktualisierung: 06. März 2023. Abgerufen: 02. Mai 2025.)
- ↑ Glaserwappen. In: Ngram Viewer. Abgerufen am 1. April 2025.
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 4,6 4,7 4,8 4,9 Martin Gerlach
(Hrsg.): Allegorien und Embleme. Originalentwürfe von den hervorragendsten modernen Künstlern, sowie Nachbildungen alter Zunftzeichen und moderne Entwürfe von Zunftwappen im Charakter der Renaissance. Erläuternder Text von Albert Ilg
. Wien 1882-[1885]. Gerlach & Schenk Verlag für Kunst und Gewerbe, 1882, mit 176 Tafelseiten mit Abbildungen, 39,0 × 31,5 cm. Einband mit Deckelbild nach Franz v. Stuck. Band 1: Allegorien, Band 2: Embleme. (Gerlach'sches Werk; ark:/13960/t2b92v211/ und ark:/13960/t4wj04w37/; abgerufen 05. Mai 2025)
- ↑ 5,0 5,1 5,2 Ernst Jegel: Geschichtliche Darstellung der Gewerbe Nürnbergs. Der Amberger'schen Norica-Sammlung einverleibt durch den ehemaligen Magistratsrat Herrn Ernst Jegel. Nürnberg, November 1844 (Manuskript der Nürnberger Stadtbibliothek).
- ↑ Deutsche Zunftwappen. Die Adelszeichen Deutscher Arbeit. Aurelia, Dresden, 1933. (heraldrywiki:File:29.zw.jpg. Abgerufen: 25. März 2025.)
- ↑ Carl Gottlob Rehlen: Geschichte der Handwerke und Gewerbe. Leipzig, 1859. S. 261-275. (Google)
- ↑ 8,0 8,1 Günther Stein: Glaszeichen. In: Glastechnische Berichte: Zeitschrift für Glaskunde. Band 37. Offenbach, 1964. S. 131-136. (doi:10.34657/14929;
PDF- 4,13 MB)
- ↑ Peter C. A. Schels: Glaser im Mittelalter-Lexikon. mittelalter-lexikon.de. Zuletzt bearbeitet: 14. April 2006. Abgerufen am 29. Juni 2025, 21:11. Permanentlink
- ↑ 10,0 10,1 Eike Pies
: Zünftige und andere alte Berufe. 3. Auflage. E. & U. Brockhaus, Wuppertal 2005, ISBN 3-930132-07-9, S. 61–63 (1. Auflage 1997, 2. erw. Aufl. 1998).
- ↑ Warnecke, Friedrich: Das Künstlerwappen. Berlin 1887. S. 17. (Digitalisat der Universitätsbibliothek Heidelberg)
- ↑ Peter C. A. Schels: Glasmacher im Mittelalter-Lexikon. mittelalter-lexikon.de. Zuletzt bearbeitet: 8. Juli 2014. Abgerufen am 29. Juni 2025, 21:11. [ https://www.mittelalter-lexikon.de/w/index.php?title=Glasmacher&oldid=17171 Permanentlink].
- ↑ Klaus A. E. Weber: Manuelle Glasfertigung. Gut geformt – materialgerecht – werkzeuggerecht - zweckentsprechend. historisches-museum-hellental.de, 30. Juni 2025, abgerufen am 30. Juni 2025 (Zitat:
„Das Zeichen der Alchemisten für Glas. Es ist zusammengesetzt aus dem SymbolX
für »brechen«, dem Zeichen☿
für Merkur und dem Zeichen🝯
, das eine Glaspfeife mit anhängendem Kübel darstellt.“). - ↑ 14,0 14,1 Julius Broul: Das Symbol für Glas. In: Glass Science and Technology – Glastechnische Berichte, Verlag der Deutschen glastechnischen Gesellschaft, Frankfurt am Main, 1999, Jg. 72, Heft 4, S. N39-N40, ISSN 0946-7475 Zitate:
- „Das Glaszeichen, den das die Deutsche Glastechnische Gesellschaft seit dem Jahre 1948 bis heute verwendet, hat einen Ursprung in alchimistischen Zeichen und ist daher allen Glasmachern gemeinsam (..)“
- „Das auf dem Kopf stehende Kreuz bedeutet ein Schwert, wie es Friedrich Holl in seiner Deutung darstellt (..)“
- ↑ 15,0 15,1 Seite „Glasmacherzeichen“
. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 23. März 2025, 05:26 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Glasmacherzeichen&oldid=254454158 (Abgerufen: 30. Juni 2025, 15:53 UTC) Zitat:
„Das Glasmacherzeichen (selten Glasmacherkreuz) ist das Symbol der Glasmacher (..) Die liegende Acht (→ Unendlichkeit) symbolisiert den Werkstoff Glas
auf der linken Seite als flüssige Glasschmelze und auf der rechten Seite in nicht kristallinem festen Zustand. In den Übergangsbereich der beiden Zustände zeigt machtvoll, als Herrschaftbeweis des Menschen über die Natur, ein metallenes Schwert, das für die Glasmacherpfeife steht.“
- ↑ Herman Knodt; Herman Ling; Heinz Ritt; Werner Seeger: Hessische Wappenrolle. Band 1. (Forschungen zur hessischen Familien- und Heimatkunde. 59. Hrsg: Arbeitsgemeinschaft genealogischer Gesellschaften in Hessen). Frankfurt, 1976. Zitat:
„Goebel
: Wappen: In blau das goldene »alte Glasmacherzeichen« vor silbernen waagrechten Wellenband. Auf dem Helm mit blau-goldener Decke ein offener blauer Flug, dazwischen zwei gekreuzte goldene Glasmacherpfeifen.
Quellen: K' Bücher, Zunftbücher, Original-Urkunden im Gräfl. Archiv Laubach.
Einsender: Georg Göbel, Bundesbahnoberinspektor i. R., Zwingenberg a. d. Berstr., Karlstraße 18. – HFK 6 (1963) 383“ - ↑ 17,0 17,1 Der Hessische Minister des Inneren: Genehmigung eines Wappens und einer Flagge der Gemeinde Seidenbuch, Landkreis Bergstraße (Punkt 1500) vom 3. Dezember 1968. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1968 Nr. 52, S. 1918 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,9 MB]). .
Wappenbeschreibung: „In Rot ein silberner, von drei grünen Buchenblättern belegter Schrägrechtsbalken, beseitet von einem silbernen Glasbläserzeichen im oberen Wappenfeld.“ - ↑ 18,0 18,1 Der Hessische Minister des Inneren: Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Helsa, Landkreis Kassel, Reg.-Bez. Kassel vom 11. Juli 1977. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1977 Nr. 28, S. 1396, Punkt 925 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]). .
Wappenbeschreibung: „Vor einer verbreiterten linken blauen Flanke, darin eine halbe ausgerissene silberne Esche am Spalt, vorne in Rot über einem silbernen Glasbläserzeichen (ein oben in eine liegende 8 mündendes Kreuz), belegt mit einem blauen Hahn.“ - ↑ Jürgen Kohlenberg: Glaszeichen. In: Code-Knacker. Lexikon der Codes – Symbole – Kurzzeichen. www.code-knacker.de, abgerufen am 30. Juni 2025: „Neben dem für alle Glasmacher geltende Glaszeichen wie oben dargestellt (..)“
- ↑ Peter Stepphuhn: Archäologische Untersuchungen am Glashütten-Standort Klein Süntel, Landkreis Hameln-Pyrmont, Fundstelle 1. Abschlussbericht. Nienburg, 2017. S. 49.
(In seinem Abschlussbericht kolportiert Stepphuhn, dass ein Ritzdekor auf einem Koch-/Vorratstopf aus Ziegelware „als »Glasmacherzeichen« gedeutet werden kann“. Darüber hinaus stellt er fest: „(..) auf einem Keramik-Fragment (fand sich) das allgemeingültige Glasmacherzeichen“. Diese Aussagen sind jedoch kritisch zu hinterfragen: Ein „allgemeingültiges Glasmacherzeichen“ ist historisch bislang nicht nachgewiesen, und die besagte Ritzverzierung entspricht – streng genommen – keiner der von Stein dokumentierten historischen Glaszeichenformen in vollem Umfang.) - ↑ Service und Forschung für die Glasherstellung. In: www.hvg-dgg.de. Abgerufen am 3. Juli 2025.
- ↑ Česká sklářská společnost. Czech Glass Society. www.czech-glass-society.cz, 2025, abgerufen am 3. Juli 2025 (tschechisch).
Anmerkung
Neuer Siebmacher (Berufswappen)
- Gustav Adelbert Seyler: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, I. Band, 7. Abteilung; Berufswappen; Publikation: Nürnberg: Bauer & Raspe, 1898.
- ↑ S. 15. Tafel 17. Figur 5.
„Das Glaseramt zu Rostock, das früher mit dem Maleramt vereinigt war, führt 1632 folgendes Wappen: In Blau ein von drei (2, 1) silbernen Schildchen begleiteter roter Balken, der mit zwei schräggekreuzten silbernen Stäben belegt ist. Helm: zwischen zwei blau-goldenen Hirschhörnern ein wachsender Mann mit silberner Kopfbinde, Rock gold-blau gespalten, in der Rechten und der Linken nicht genau bestimmbare Werkzeuge haltend. Decken: blau-golden (in der Vorlage fälschlicherweise blau-silbern-rot-golden vermischt). (Tafel 17. Nummer 5.)“ - ↑ S. 15. Tafel 18. Figur 3.
- ↑ S. 15. Tafel 17. Figur 2.
- ↑ S. 15. Tafel 19. Figur 1.
- ↑ S. 19. Tafel 25. Figur 1.
- ↑ S. 15. Tafel 17. Figur 3.
- ↑ S. 15. Tafel 18. Figur 4.
- ↑ S. 15. Tafel 17. Figur 1.
- ↑ S. 15. Tafel 17. Figur 4.
- ↑ S. 15. Tafel 18. Figur 2.
- ↑ S. 16. Tafel 21. Figur 1.
- ↑ S. 15. Tafel 19. Figur 2.
- ↑ S. 19. Tafel 25. Figur 2.
- ↑ S. 71. Tafel 93. Figur 3.
- ↑ S. 15. Tafel 18. Figur 8.
- ↑ 16,0 16,1 S. 15. Tafel 18. Figur 1.
„ Ein eigenes Wappenbild haben wir in dem Hamburger Zunftwappen kennen gelernt: die Raute.“ - ↑ S. 15. Tafel 18. Figur 5.
- ↑ S. 15. Tafel 18. Figur 6.
- ↑ S. 15. Tafel 18. Figur 7.
- ↑ S. 13. Tafel 12. Figur 4.
- ↑ S. 14. Tafel 16. Figur 1.
- ↑ S. 19. Tafel 24. Figur 3.
- ↑ S. 71. Tafel 93. Figur 4.