Limburgischer Löwe

Aus Heraldik-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Limburgischer Löwe

Der Limburgische Löwe ist in der Heraldik ein Wappentier und somit eine Gemeine Figur.

Dargestellt wird in Silber ein roter doppelschwänziger goldgekönter und so gezungter und bewehrter Löwe. Seinen Anfang nimmt es mit Theoderich. Als der erste Herr auf dem neuen Schloss Hohen-Limburg nennt er sich Graf von Limburg. Seine geerbte Wappenrose ändert er in den limburgischen Löwen. Die Rose ist als Isenburger Rose in die Geschichte eingegangen. Sie ist aus dem Wappen seines Vaters, dessen Herrschaft auf dem später teils zerstörten Schlosses Isenburg a. d. Ruhr endete. Der Niedergang der Schlösser Nienbrugge a. d. Lippe und Isenburg a. d. Ruhr hing mit dem Mord durch Friedrich II. an den Erzbischof von Köln Engelbert zusammen. Später bildeten sich auch zwei Linien des Hauses: die limburgische und styrumsche.

Oben Brabanter und unten Limburger Löwe im Wappen von Kerpen

Um sich von ihrem Limburger Stammhaus zu unterscheiden, fügten die Edelherren von Frenz, als Frenzer bekannt, ihrem Wappen den Turnierkragen hinzu. 1217 erfolgte die eheliche Verbindung der Erbtochter Irmgard von Berg mit Herzog Heinrich von Limburg. Den Limburgischen Löwen ohne Turnierkragen mit fünf Lätzen führte wahrscheinlich schon Graf Wilhelm (ein Sohn Adolfs VII.). Das hing mit dem Aussterben der Limburgischen Linie zusammen. Die limburgische Linie starb in der vierten Generation um 1508 mit Johann III. aus. Eine Vereinigung mit Brabant (Brabanter Löwe) blieb nicht aus. Der Limburger und der Brabanter Löwe sind auf einem Kerpener Schöffensiegel von 1306 nachzuweisen.

In einem Gedicht, das die Herkunft des Löwen beschreibt, heißt es :

  • ... Schön Irmengard vom Erker auf Limburgs Löwen schaut,
  • Es pocht so rasch im Busen der angsterfüllten Braut;
  • Der Löwe, Limburgs Wappen, glänzt auf so manchem Schild,
  • Doch mißt sie an den Helmen die Rose duftig mild...... [1]

Vermutungen über die Zweischwänzigkeit des Löwens gehen auf den Löwen im Wappen der Grafen von Luxemburg und der Herzöge des Hause Limburgs zurück, die 1214 die Vereinigung beider Herrschaften vollzogen. Es sollte damit ein Unterschied gezeigt werden.

1226 erbte Heinrich das Herzogtum Limburg/Maas. Er fügte dem Wappen von Bergen (zwei doppelt gezinnte rote Querbalken auf Silber) den roten aufsteigenden Limburger Löwen im silbernem Feld hinzu. Die Grafen von Berg führten anfänglich den doppelgezinnten Querbalken im Wappen. Das Wappenbild wurde dem Opladener Stadtwappen als Symbol der Burg entlehnt.

Der rote Limburger Löwe ist bis heute in vielen Wappen der Städte und Gemeinden des Bergischen Landes zu finden und wird nun als Bergischer Löwe bezeichnet. Der Bergische Löwe ist eigentlich der Herkunft nach ein Limburger Löwe. Der rote, doppelschwänzige Limburger Löwe im silbernen Wappen wurde zum neuen Wappentier des neuen bergischen Stammsitzes. Für das Bergische Land wurde er zum neuen Symbol.

Ratingen erhielt 1276 die Stadtrechte und führt seitdem den Löwen aus dem Wappen der Verleiher der Grafen von Berg. Auf einem Ratinger Stadtsiegel, überliefert von Adolf V. von Berg, war der nach rechts gewendete und bekrönte Löwe mit dem gezinkten Balken, dem Turnierkragen ähnlich, zu sehen.

Das heutige Wappen der belgischen Provinz Limburg zeigt immer noch im silbernen Feld den roten, jetzt goldgekrönten doppelgeschwänzigen goldbewehrten Löwen.

Siehe auch

Einzelnachweis

  1. Die Vorzeit der Länder Cleve-Mark, Jülich-Berg und Westphalen. Vincenz Jacob Zuccalmaglio Solingen und Gummersbach, Verlag Friedrich Amberger, 1837/1839/1870

Literatur

  • Akademische Beiträge zur Gülch- und Bergischen Geschichte, Band 2, Christoph Jakob Kremer, Mannheim 1776
  • Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexikon, Band 5, Ernst Heinrich Kneschke, Leipzig Friedrich Vogt 1864


Muster-Wappenschild-Info.png

Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Limburgischer_Löwe“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 13. August 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.