Löwenmann

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Löwenmann im Wappen derer von ElterleinW-Logo.png

Der Löwenmann (auch „Mann mit Löwenkopf“, „oberer Teil Löwe, unterer Teil Mann“ oder mißverständlich → Mannslöwe genannt; französisch homme á tête d'lion; englisch man with lion's head, man-lion), ist in der Heraldik eine seltene gemeine Figur.

Darstellung

Grundsätzlich wird der Mannslöwe als Mischwesen aus Mann (unten) und Löwe (oben) dargestellt. Die Mischung der Körperteile variieren je nach Wappenaufriss.

  • Teilweise befinden sich nur der Kopf und evtl. der Hals eines Löwen auf einem Mannkörper;
  • teilweise besteht der Löwenanteil des Mischwesens vom Löwenkopf abwärts bis zur Brust. Er geht im Extremfall aber bis hinunter zum Bauchnabel und evtl. sogar noch kurz darunter.

Der Unterkörper wird sets als Mann beziehungsweise mit Beinzeug/BeinharnischW-Logo.png oder Bekleidung eines Herren dargestellt. Unabhängig von den Körperanteilen besitzt der Löwenmann zwei menschliche Beine (sowie zwei Arme oder zwei Löwen­vorder­tatzen/-pran­ken). Gewöhnlich steht er aufrecht. Die Figur kann aber in anderen Körperstellungen vorkommen. Der Löwenmann besitzt normalerweise keinen Löwenschwanz und erscheint ohne Hörner und ohne Kopfbedeckung. Besondere Attribute sind zu melden.

Ein Wappen mit „Löwenmann“ wurde am 24. Mai 1514 dem Richter, Landvogt, Amtsverwalter, und Ratsherr zu Annaberg Johann von Elterlein und seinen Nachkommen vom Hofpfalzgrafen Wolfgang Steinberger verliehen. Der bürgerliche Teil der Familie Elterlein führte es sowie heute noch die I. Hauptlinie, die kein Adelsdiplom erhalten hat, aber dennoch zum preußischen Adel gezählt wird. Auf Antrag des Agnaten und Verlagskaufmanns Hans Jürgen von Elterlein wurde das Wappen am 17. März 1968 in der Deutschen Wappenrolle unter der Nr. 6165/67 registriert:

„Löwenmann: In blau-golden-geteiltem Felde der obere Teil (Löwe) golden-gekrönt, mit beiden Pranken ein Schwert waagerecht emporhaltend, der untere Teil (Mann): schwarz mit Rutschfell (Bergknappe): ElterleinW-Logo.png, Sachsen (626)“

Otto Titan von Hefner: 1861[1]
Wappenbeschreibung in der Deutschen Wappenrolle (DWR): „In blau-golden geteiltem Schilde oben ein rotbewehrter, golden-gekrönter hersehender oberhalber Löwe, mit den Pranken ein golden-gegrifftes silbernes Schwert schräglinks vor sich haltend; unten ein unterhalber blauer Geharnischter. Auf dem Helm mit blau-goldenen Decken der Löwe der oberen Schildhälfte wachsend.“

Einen weiteren Löwenmann führt die Familie Pössnicker aus Bergles, am 1. November 1971 eingetragen in der Deutschen Wappenrolle unter der Nr. 6566/71, Blason:

„In Gold aus rotem Hügel wachsend eine blaugekleidete Gestalt mit rotgekröntem und -gezungtem herschauenden blauen Löwenkopf, in der Rechten eine rote Hellebarde haltend, die Linke in der Hüfte gestemmt (..)“

Wappenbilderordnung

  • Die gemeine Figur Löwenmann wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Fabelwesen: Zusammensetzungen aus Tieren und Menschen mit Tierköpfen und anderen Teilen von Tieren unter der Nr. 6821 aufgenommen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Hefner, Otto Titan von: Handbuch der theoretischen und praktischen Heraldik. Weißenburg, Nordgau. 1861. S. 91. Tafel XVIII. Nummer 626