Dauphinkrone
Die Dauphinkrone (auch Krone des Dauphin, Delphinkrone, Delfinkrone oder ähnlich genannt) ist in der Heraldik eine besondere Rangkrone beziehungsweise ein spezielles Prachtstück, welches der Kronprinzenkrone der Bourbonen aus dem französischsprachigen Kulturraum nachempfunden ist.
Darstellung
Krone der Dauphins
In der Rangkrone der französischen Thronfolger (Dauphins) sind vier Delfine als Kronenbügel eingearbeitet; die Delfinfluken
gehen in der Kronenmitte in eine Lilie über (drei Delfine sind sichtbar).[1] Ähnlich der königlichen Bourbonenkrone befinden sich auf dem Kronenreif acht Lilien, von den denen fünf sichtbar sind. Der Heraldiker Maximilian Gritzner beschreibt die Dauphinkrone 1889 wie folgt:
„Die Krone des Dauphin, oder die Krone des Kronprinzen der Bourbons (Tafel 34. Figur 19.) hatte wie die königliche bourbon'sche Krone 8 Lilien (5 sichtbar), aber die Kronenbügel wurden von 4 mit den Schwänzen gegeneinander gekehrten Delphinen, wovon 3 sichtbar sind, gebildet und waren ebenfalls von einer Lilie überhöht.“
Eine Rang-/Adelskrone wie die Dauphinkrone wird in Wappen nur mit dem Wappenschild allein – also nicht zusammen mit einem Wappenhelm – auf den Schildrand gesetzt dargestellt.
- Beispiele für die Verwendung der Dauphinkrone in Wappenaufrissen
Krone der legitimen Geschwister der Dauphins
Die Krone der legitimen nachgeborenen Geschwister der Dauphins unterscheidet sich signifikant von der Dauphinkrone, insbesondere weil keine Delfine als Kronenbügel eingearbeitet sind.
„Die Krone der königlichen Prinzen, der nachgeborenen, wirklichen Geschwister des Dauphin (Kronprinzen), war ein Reifen mit 5 Lilien (8 in der Rundung) ohne Bügel und Haube (..)“
Krone der illegitimen Geschwister der Dauphins
Auch die Krone der illegitimen nachgeborenen Geschwister der Dauphins unterscheidet sich signifikant von der Dauphinkrone:
„Die Krone der Prinzen von Geblüt (das heißt aller übrigen Prinzen, die zwar dem königlichen Hause entstammen, aber keine legitimen Kinder des Hauses sind) war, eine offene, abwechselnd mit Lilien und Blättern gezierte Krone (..)“
Weblinks

Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Buben, Milan: Heraldik. Albatros-Verlag Prag, 1986, deutsch 1987. Seite 120.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889/1890. S. 176. Tafel XXXIV. Figur 19. bis 21. Reprint on Demand. Universtitäts- und Landesbibliothek Tirol. 2009. ISBN 3-226-00671-1.
- Anmerkung der Heraldik-Wiki-Redaktion: Die Kronenbeschreibungen im Text und die Abbildungen in der Tafel stimmen nicht überein, sondern sind vertauscht: Die im Text genannte Figur 20 ist in der Tafel die Figur 21 - und die im Text genannte Figur 21 ist in der Tafel die Figur 20.